Sozialenzyklika des Papstes hilfloser Appell an Moral
Sozialenzyklika des Papstes hilfloser Appell an Moral
Blick auf notwendige Korrektur ungerechter wirtschaftlicher Strukturen abhanden gekommen
Der Vatikan hat am heutigen Dienstag die Sozialenzyklika von Papst Benedikt XVI. veröffentlicht. Dazu erklärt Werner Rätz, Attac-Vertreter im Vorbereitungskreis für den ökumenischen Kirchentag 2010 in München:
„Leider ist der römisch-katholischen Kirche schon seit Jahrzehnten der Blick auf die notwendige Korrektur ungerechter wirtschaftlicher Strukturen abhanden gekommen, der die Soziallehre mit der Betonung der Gleichrangigkeit der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital ursprünglich einmal geprägt hatte. So bleibt Benedikts positiver Bezug auf einen Markt, der gut sein könnte, wenn denn nur die Menschen gut, verantwortungsbewusst und liebevoll wären, ausgesprochen hilflos angesichts weltweiter struktureller Ungleichheiten. Wer nicht weite Bereiche der sozialen Sicherung dem Markt und seiner Konkurrenz entzieht, wird trotz aller Appelle an die Moral der Wirtschaftssubjekte eine gerechte und liebende Gesellschaft verfehlen.“
Für Rückfragen und Interviews:
Werner Rätz, Mitglied im bundesweiten Attac-Rat und im Vorbereitungskreis für den ökumenischen Kirchentag
Tel. (0163) 2423 541
374732