Sonderanfertigung für heiße Fracht: ThyssenKrupp VDM erhöht durch speziellen Lkw-Auflieger…
Sonderanfertigung für heiße Fracht: ThyssenKrupp VDM erhöht durch speziellen Lkw-Auflieger Ladungssicherheit bei reduzierten Durchlaufzeiten
Überbreite Produkte und Coils, die ? teilweise bei einer Temperatur von 200 Grad ? sauber, trocken und absolut sicher transportiert werden müssen: Die ThyssenKrupp VDM (Werdohl) stellt mit ihren Hochleistungswerkstoffen auch an die Logistik besondere Anforderungen. Die Spedition Kuhn, die bereits seit 1947 für das Werdohler Unternehmen arbeitet und monatlich durchschnittlich 1000 Tonnen Coils transportiert, hat nun ein Fahrzeug entwickelt, das speziell auf den Bedarf der ThyssenKrupp VDM abgestimmt ist. Sogenannte „warme Produkte“ aus Nickellegierungen, die aufgrund ihrer hohen Temperaturen bisher erst nach einer Abkühlungsphase von drei oder vier Tagen transportiert werden konnten, können nun bereits nach einem halben bzw. einem Tag verschickt werden und das selbst bei Überbreite. Durch die verkürzten Durchlaufzeiten erreicht die ThyssenKrupp VDM eine deutliche Steigerung der Wirtschaftlichkeit im Logistikprozess.
„Ausschlaggebender Grund für die Fertigung eines speziellen Lkw-Aufliegers waren die speziellen Anforderungen der ThyssenKrupp VDM in Hinblick auf die Ladungssicherung, Transportzeiten und Brandschutz“, so Helge Kuhn, Geschäftsführer der Kuhn Transport GmbH Co. KG aus Werdohl. Nach intensiver Diskussion mit den Fachleuten der ThyssenKrupp VDM entwickelte die Werdohler Spedition das innovative Konzept. Umgesetzt wurde es später von der Firma Fahrzeugbau Schmidt in Hagen. „Alle Teile sind handgefertigt“, so Geschäftsführer Uwe Schmidt. „Der Auflieger setzt in puncto Ladungssicherung und Flexibilität neue Maßstäbe.“
Lasten mit einem Gewicht von bis zu 35 Tonnen können mit dem neu entwickelten Fahrzeug transportiert werden, was insbesondere die Logistik der ThyssenKrupp VDM-Schmiedestücke aus Unna vereinfacht. Und auch in seinen Ausmaßen nimmt der Auflieger neue Dimensionen an: Während er in der Breite aufgestockt wurde und nun Produkte von bis zu vier statt üblicherweise 2,48 Metern unter der Plane transportieren darf, wurde er in der Länge reduziert. Statt der regulären 13,60 Meter misst die Sonderanfertigung nur 12,80 Meter“, so Angela Krister, Leiterin der Distribution bei ThyssenKrupp VDM. „Diese Kurzgröße war wichtig, um einen ungestörten innerbetrieblichen Verkehr auf unserem Werksgelände zu gewährleisten. Wäre der Lkw länger, könnten die Stapler während der Be- und Entladung nicht am Fahrzeug vorbei fahren.“
Da die bis zu 200 Grad heiße Fracht beim Laden nicht berührt werden darf, muss der Fahrer zudem die Möglichkeit haben, die Ladung ohne Umstände zu sichern und zu befestigen. Die neue Fahrzeuglösung ist daher extrem variabel gestaltet, lässt sich komplett öffnen und in seine einzelnen Bestandteile zerlegen. „Die seitlichen Haltestangen, die die Ladung gegen ein Herunterrutschen absichern, können gelöst, bis zur Kabine vorgeschoben und dort fixiert werden. Danach lässt sich der Rahmen des Aufliegers zu beiden Seiten ausfahren“, so Schmidt. Das Fahrzeug hat eine sogenannte Varioflexplane, die durch das Herauslassen eines mit Klettverschlüssen befestigten Saums bei Bedarf verlängert werden kann. Die äußeren Riemen zum Abspannen der Plane können ebenfalls verlängert werden, so dass das Material komplett von der Abdeckung umschlossen und vor Spritzwasser und Staub geschützt wird. Um das Verdeckprofil zu stabilisieren, werden nach der Beladung seitlich auf dem Auflieger zusätzliche Transportsicherungen eingesteckt und gespannt. Insgesamt führt das Fahrzeug stetig Ladungssicherungsmittel mit einem Gewicht von insgesamt einer Tonne mit sich, um jederzeit für jeden Einsatz gerüstet zu sein.
„Der neue Auflieger ist mit seiner speziellen Länge und Breite ein so ausgefallenes Fahrzeug, dass sogar das Straßenverkehrsamt bei der Anmeldung besonders gefordert wurde“, so Kuhn. „Dreimal musste er insgesamt zugelassen werden ? zunächst allgemein, dann für den Transport von Schwerlasten und schließlich für die Zulässigkeit seiner Überbreite. Erst dann bekam er eine EU-weite Fahrgenehmigung.“
Die ThyssenKrupp VDM GmbH, eine Tochtergesellschaft der ThyssenKrupp Stainless AG, zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Nickellegierungen und hoch legierten Sonderedelstählen. Sitz des Unternehmens ist Werdohl, weitere Produktionsstätten befinden sich in Unna, Altena und Siegen sowie in den USA. Im Geschäftsjahr 2007/2008 erwirtschafteten die rund 1.800 Mitarbeitern, davon 678 in Werdohl, einen Umsatz von über 1,2 Milliarden Euro.
Die Kuhn Transport GmbH Co. KG wurde im Jahr 1947 gegründet und hat ihren Firmensitz in Werdohl. Für die ThyssenKrupp VDM transportiert die Spedition durchschnittlich 1000 Tonnen Material pro Monat und ist jährlich rund 270.000 km unterwegs.
Die Firma Fahrzeugbau Schmidt ist ein Familienunternehmen mit über 100 Jahren Geschichte. Das Kerngebiet ist die individuelle Fertigung von Spezialfahrzeugen. Die Herstellung befindet sich in Hagen, der Vertrieb ist europaweit.
Ansprechpartner:
Erik Walner
Leiter Unternehmenskommunikation
ThyssenKrupp Stainless AG
Telefon: +49 203 52 – 45130
Telefax: +49 203 52 – 45132
E-Mail: erik.walner@thyssenkrupp.com
375770