Für eine Kultur der Nachhaltigkeit
München
Für eine Kultur der Nachhaltigkeit
Allianz CEO Michael Diekmann: ‚Nur nachhaltiges Handeln sichert nachhaltig unternehmerischen Erfolg‘ – Im Zuge der Eröffnung des ‚Allianz Stiftungsforum Pariser Platz‘ erläutert der Vorstandsvorsitzende eine Vision verantwortungsvollen unternehmerischen Handelns.
Es ist offensichtlich, dass wir bei der Lösung zentraler Fragen und Herausforderungen unserer Zeit nicht allein auf den Staat verweisen können. Angesichts des gewaltigen Ausmaßes und des grenzüberschreitenden Charakters von Problemen, wie etwa dem Klimawandel, stoßen wir schnell an nationalstaatliche Grenzen. Zu Recht wird mehr Verantwortung eingefordert – von Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie von Unternehmen.
Verantwortung hat viel mit Vertrauen zu tun. Auf diesem Feld hat die Wirtschaft zur Zeit keinen leichten Stand. Fast täglich scheinen Nachrichten das Gegenteil von verantwortungsbewusstem Handeln zu belegen, auch wenn sie nur einen Ausschnitt zeigen. Das Vertrauen in die Redlichkeit von Unternehmen und Managern und in die positiven Kräfte einer marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaftsordnung lässt nach. In der Öffentlichkeit mehren sich die Stimmen, die von ‚Raubtierkapitalismus‘ sprechen, der für sich eigene Regeln schafft. Dem können Unternehmen nur entgegenwirken, indem sie Tag für Tag Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen.
Das Geschäftsmodell von Finanzdienstleistern wie der Allianz baut auf das Vertrauen, das uns Kunden, Mitarbeiter, Anteilseigner und die Öffentlichkeit entgegen bringen. Nehmen wir unsere Kunden: Sie vertrauen uns über Jahrzehnte ihre Ersparnisse an, weil sie sich darauf verlassen, von uns am Ende eine garantierte Rente bis zum Lebensende zu erhalten. Sie erwarten von uns zurecht, dass wir höchsten ethischen Grundsätzen folgen. Wir können uns gerade in einer freien Marktwirtschaft anderes aber auch gar nicht leisten, denn jegliches Handeln, das sich nicht von dieser Erkenntnis leiten lässt, ist letztlich geschäftsschädigend.
Darüber hinaus sind für die Allianz als weltweit tätiger Risikomanager geschäftliche Perspektiven eng mit den Themen verbunden, die eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung erfordern: Demografischer Wandel, die Erderwärmung, soziale Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung für alle Regionen dieser Welt. Das sind existenzielle Bereiche, die unser Geschäft heute prägen und in den kommenden Dekaden prägen werden. Darum ist das Prinzip ‚Nachhaltigkeit‘ für uns ein entscheidender Teil unseres Geschäftsmodells. Und wir sehen uns als internationales Unternehmen ganz besonders in der Pflicht, nachhaltig zu handeln. Dafür braucht es auch pragmatische Lösungen, die unseren Kunden einen konkreten Nutzen bringen. Oder anders ausgedrückt: Nur nachhaltiges Handeln sichert nachhaltig unternehmerischen Erfolg.
Dabei sind wir auf das Verständnis unserer Stakeholder angewiesen, da wir deren verschiedene Erwartungen immer wieder ausbalancieren müssen. Das ist nicht immer leicht. Denn verantwortungsbewusstes Handeln in Zeiten globaler Verunsicherung bringt Zielkonflikte mit sich. Langfristiger wirtschaftlicher Erfolg ist nicht immer mit langfristiger Arbeitsplatzgarantie zu haben. Erstklassige Produkte und erstklassige Beratung gibt es nicht zu den niedrigsten Preisen. Wirtschaftlicher Erfolg und unternehmerische Verantwortung gehören insofern eng zusammen.
Es geht also um Haltung, im großen wie im kleinen. Mit unseren Beiträgen zur Lösung von globalen Herausforderungen wie beispielsweise Mikroversicherungen, die einen Basisschutz bieten für die Ärmsten der Welt oder Investitionen in erneuerbare Energien – aber auch durch klares Handeln hierzulande, im Geschäftsgebaren, bei der Neuausrichtung unseres Versicherungs- und Bankgeschäfts, um dessen Zukunftsfähigkeit zu sichern und mit der Arbeit unserer dem Gemeinwohl verpflichteten Stiftungen. So entsteht Vertrauen, auch im Dialog.
Mit unseren Stiftungen schlagen wir darum auch ein neues Kapitel auf. Am heutigen Abend wird das ‚Allianz Stiftungsforum Pariser Platz‘ eröffnet als Plattform für diesen gesellschaftlichen Dialog. Es ist eine gemeinsame Gründung der Allianz Kulturstiftung, der Allianz Umweltstiftung, der Jürgen Ponto-Stiftung und der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank. Es soll ein Ort der offenen Rede sein, ein Ort, wo argumentiert und zugehört wird, wo auf kreative und undogmatische Weise reflektiert und diskutiert wird. Wir wollen aus diesem Dialog lernen und Aufmerksamkeit schaffen für die großen Themen und Herausforderungen unserer Zeit. Und wir gehen noch einen Schritt weiter. Unser Haus in Berlin, neben dem Brandenburger Tor, steht künftig auch für andere Partner und Stiftungen offen.
Stiftungen waren schon immer auch Ausdruck der unternehmerischen Verantwortung ihrer Stifter. Das ist so, seit Jakob Fugger im Jahr 1521 in Augsburg seine Fuggerei begründete. In dieser guten Tradition deutscher Wirtschaftsunternehmen sehen sich auch Allianz und Dresdner Bank mit der Gründung ihrer Stiftungen. Wir stehen zur bewährten Selbstverpflichtung, einen Teil des geschäftlichen Erfolgs durch gemeinnütziges Wirken an die Gesellschaft zurück zu geben und wollen unsere Kräfte im Allianz Stiftungsforum gemeinsamen mit unseren Partnern bündeln.
Die jüngsten Statistiken bestärken uns darin, diesen Weg zu gehen. Gegenwärtig erleben wir einen regelrechten Stiftungsboom. Rund 1200 Stiftungen sind allein 2007 in unserem Land entstanden. Im selben Jahr lag das gesamte Stiftungsvermögen bei rund 80 Milliarden Euro. Davon verwaltet die Dresdner Bank als Marktführer rund 2000 Stiftungsvermögen und ein Kapital von überacht Milliarden Euro. Insgesamt lagen die Ausgaben der gemeinnützigen Stiftungen aus eigenen Erträgen und Spenden im letzten Jahr bei über sieben Milliarden Euro. Das entspricht in etwa dem Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und unterstreicht, dass Stiftungen wieder eine zentrale gesellschaftliche Funktion haben. Sie sind Impulsgeber für zahlreiche Bildungsinitiativen und Lernmodelle. Und sie sind auch ein Beweis für ein vitales zivilgesellschaftliches Engagement.
Dafür will die Allianz am Pariser Platz in Berlin eine Plattform bieten. Wir müssen unsere Kräfte bündeln für gemeinsame Lösungen, einen offenen Dialog und eine starke Zivilgesellschaft. So stellen wir uns eine Kultur der Nachhaltigkeit vor und hoffen auf viele, die uns dabei unterstützen wollen.
Dieser Namensbeitrag von Michael Diekmannerschien in einer kürzeren Version im ‚Tagesspiegel‘ vom 24. Juni 2008
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