‚Biotope der Hoffnung durch Fairen Handel‘ / Bistum Limburg startet Kampagne für gerechte…

Limburg an der Lahn

‚Biotope der Hoffnung durch Fairen Handel‘ / Bistum Limburg startet Kampagne für gerechte Weltwirtschaft

LIMBURG / FRANKFURT. Für einen gerechten Welthandel hat Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst am Samstag (7.2.) in Limburg geworben. ‚Mit Blick auf die Erzeugerinnen und Erzeuger, insbesondere in Übersee, erkennen wir, dass Menschen für harte Arbeit keinen gerechten Lohn erhalten‘, erklärte der Bischof von Limburg zum Auftakt der Kampagne ‚Eine Welt fairstärken‘. Die Entzauberung von Gewinn um jeden Preis werfe die Frage auf, was man sich mehr Gerechtigkeit kosten lasse. ‚Machbarkeit ohne Menschlichkeit hat keine Moral und damit keine Zukunft‘, sagte der Bischof.

Mit der Kampagne ‚Eine Welt fairstärken‘ will das Bistum Limburg ein Zeichen für den Fairen Handel und eine gerechte Weltwirtschaft setzen. Als Alternative zur herkömmlichen Wirtschaft setzt der Faire Handel besonders auf Partnerschaftlichkeit und Gleichberechtigung. Dadurch werden benachteiligten Produzenten auf dem Weltmarkt soziale Rechte gesichert und Beiträge zu nachhaltiger Entwicklung geleistet. ‚Im Mittelpunkt des Fairen Handels steht nicht der billigste Preis. Entscheidend ist vielmehr, ob die Erzeugerinnen und Erzeuger Ihre Herstellungskosten und Ihren Lebensunterhalt durch den Handel decken können‘, erklären die Initiatoren der Kampagne. Weitere Informationen und ein Video dazu mit Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst finden Sie unter www.bistumlimburg.de .

„Biotope der Hoffnung“ wichtiger Beitrag zu mehr Gerechtigkeit

Die realen Strukturen des Welthandels und das Zielbild eines fairen Welthandels sind nach Ansicht von Prof. Dr. Bernhard Emunds (Frankfurt/M.) „Lichtjahre voneinander entfernt“. Emunds, Institutsleiter des Oswald von Nell-Breuning-Institutes für Wirtschafts- und Gesellschafstethik an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main, forderte am Samstag bei der Eröffnung der Fairstärken-Kampagne in Limburg an der Lahn, das Mögliche zu tun, „damit wir einer gerechten Gesellschaft und einer gerechten Weltwirtschaft etwas näher kommen“. Der Glaube inspiriere und ermutige Christen, “Biotope der Hoffnung” entstehen zu lassen. Biotope der Hoffnung sind nach Meinung von Bernhard Emunds „kleine Räume, in denen anders gelebt, anders gehandelt und auch anders Handel getrieben wird“. Biotope der Hoffnung seien Familien und kleine Gemeinschaften, „in denen Menschen fair miteinander umgehen, kleine Projekte und enge persönliche Kontakte in der Entwicklungszusammenarbeit.“ Der Wirtschaftethiker erklärte, das sei das Faszinierende am Fairen Handel: Dass damit ganz konkret vielen Familien in den Entwicklungsländern geholfen werden könne. Dies könne zugleich ein Mittel sein, „mitzuwirken an der Umgestaltung der großen Welthandelsstrukturen.“

Verschiedene Aktionen innerhalb der Kampagne sollen dazu beitragen, den Fairen Handel im Bistum Limburg zu unterstützen – von einer ‚Talente-Aktion‘ bis hin zu ’50 Köpfe für den Fairen Handel‘. Für die Aktion ‚100 Gemeinden handeln fair‘ ergriff Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst am Samstag selbst die Initiative. Er wettete, dass sich bis zum ‚Kreuzfest‘ des Bistums am 20. September 2009 mindestens hundert Kirchengemeinden finden, die den Fairen Handel aktiv unterstützen. Sein Wetteinsatz: ‚Kommen die hundert Gemeinden nicht zusammen, werde ich persönlich einer Gruppe oder einem Weltladen beim Fair-Handelsverkauf helfen‘.

Weitere Informationen zu ‚Eine Welt fairstärken‘ im Internet unter www.eine-welt-fairstaerken.de .

– Limburg an der Lahn ist Amtssitz des Bischofs von Limburg. Die katholische Diözese umfasst das Gebiet vom Westerwald im Nordwesten über Biedenkopf im Nordosten bis Wiesbaden im Südwesten und Frankfurt am Main im Südosten. Weitere Informationen dazu sind im Internet nachzulesen unter: www.bistumlimburg.de.

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