Bistum Limburg holt Fairen Handel aus der Nische – Bischof wettet: 100 Gemeinden handeln fair /…

Limburg an der Lahn

Kampagne holt Fairen Handel aus der Nische

Gewinnt Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst seine Wette?

LIMBURG / FRANKFURT. Im Bistum Limburg handeln bereits 70 Pfarreien fair. Damit unterstützen sie die Kampagne „Eine Welt fairstärken“ und helfen Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst (Limburg) eine Wette zu gewinnen: Bis zum 10. September müssten dazu noch 30 Pfarrgemeinderäte Beschlüsse fassen, mit denen sie den Fairen Handel nachhaltig fördern.

Mindestens drei von fünf Aktionsfeldern (in Gemeindeeinrichtungen, bei Geschenken etwa für ehrenamtliches Engagement, bei Aktivitäten der Pfarreien, beim Verkauf fair gehandelter Produkte oder bei „Fairen Aktionen“ in der Öffentlichkeit) müssen dabei erfüllt werden. Sollte es im Bistum Limburg keine 100 Gemeinden geben, wird der Bischof persönlich einer Gruppe oder einem Weltladen beim Fair-Handelsverkauf helfen. „Bei meinen Besuchen in den Gemeinden erlebe ich, wie ernst viele die Bemühungen eine Welt zu fairstärken nehmen“, sagt der Bischof. Deshalb blickt er nach wie vor optimistisch auf den Wettausgang.

Gegen den Bischof wetten Prominente: Die Kabarettisten Jürgen Becker (Köln) und Willibert Pauels (im Nebenberuf Diakon im Erzbistum Köln) sowie der Event-Trommler Johnny Lamprecht setzen dagegen. Sie bieten an ? sollten sie verlieren ? ihren Wetteinsatz mit einer kabarettistischen Veranstaltung beziehungsweise einem Trommel-Event einzulösen.

Positive Bilanz

„Mit der Kampagne gelingt es uns, den Fairen Handel aus der Nische zu holen“, erklärt Winfried Montz, Leiter der Abteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat in einer Zwischenbilanz. Seiner Auffassung nach gelingt es durch das Konzept der Bistumskampagne eine breite Öffentlichkeit für den Fairen Handel und damit für eine gerechtere Weltwirtschaft zu sensibilisieren. „Eine Welt fairstärken“ erreiche alle Alters- und Personengruppen sowie alle Ebenen (Einzelpersonen, Gruppen, Pfarreien, Einrichtungen) des Bistums. Aber nicht nur innerhalb der Kirche sorgt die Aktion für Aufsehen: Einzelhandelsverbände, Handelsketten, Kommunen und Sportverbände unterstützen die Kampagne und fördern fair gehandelte Produkte: Winfried Montz verweist in diesem Kontext gerne auf den Rat der Stadt Lahnstein (Rhein-Lahn-Kreis), der ein Konzept zum Fairen Handel beschlossen hat und künftig Produkte aus dem Fairen Handel bezieht. Der Deutsche Fußball Bund (DFB) probiert ebenfalls Fairness: Während eines Nationalspiels der Frauenelf gab es für die Zuschauer Tee und Kaffee aus fairem Anbau.

„Auch bei der Planung des 50. Kreuzfestes in Limburg wird die Kampagne berücksichtigt“, sagt Winfried Montz. Fair gehandelte Produkte werden beim Bewirten während Kreuzwoche und Kreuzfest zum Einsatz kommen. Außerdem wird es am Kreuzfest Programmpunkte und Aktionen zur Kampagne und die Preisverleihung der Talentaktion geben. Bei dieser Talentaktion (Motto: Du hast es! Du kriegst es!) sollen junge Menschen überlegen, wie sie auf den Fairen Handel aufmerksam machen können – etwa mit einem Quiz, einer Versteigerung oder einem Werbefilm.

50 Köpfe für den Fairen Handel

Werbung für die Bistumskampagne machen auch „50 Köpfe für den Fairen Handel“. Winfried Montz erklärt: „Wir konnten Unterstützer für die Kampagne gewinnen, die ein Statement zum Fairen Handel geschrieben haben und mit ihrem Gesicht für unser Anliegen werben.“ Ein Teil dieser Gesichter sind aus dem öffentlichen Leben bekannt, darunter Politiker, Unternehmer und Sportler.

Weiter Informationen zur Kampagne gibt es im Internet unter www.eine-welt-fairstaerken.de. Ein Video mit dem Aufruf des Bischofs zum fairen Handel ist im Internet unter www.bistumlimburg.dezu sehen.

Hintergrund:

Mit der Kampagne „Eine Welt fairstärken‘ will das Bistum Limburg ein Zeichen für den Fairen Handel und eine gerechte Weltwirtschaft setzen. Als Alternative zur herkömmlichen Wirtschaft setzt der Faire Handel besonders auf Partnerschaftlichkeit und Gleichberechtigung. Dadurch werden benachteiligten Produzenten auf dem Weltmarkt soziale Rechte gesichert und ein Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung geleistet. ‚Im Mittelpunkt des Fairen Handels steht nicht der billigste Preis. Entscheidend ist vielmehr, ob die Erzeugerinnen und Erzeuger ihre Herstellungskosten und ihren Lebensunterhalt durch den Handel decken können‘, erklärten die Initiatoren der Kampagne.

Medienkontakt:

Stephan Schnelle
Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
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