Bundeskanzlerin Merkel und NRW-Ministerpräsident Rüttgers legen Grundstein für…
Essen
Bundeskanzlerin Merkel und NRW-Ministerpräsident Rüttgers legen Grundstein für RWE-Steinkohlenkraftwerk in Hamm
– Investition von zwei Milliarden Euro
– Neue Anlage senkt CO2-Ausstoß deutlich
– RWE-Chef Großmann: Wichtig für Klimaschutz und Versorgungssicherheit
In Hamm ist heute der Grundstein für das neue Steinkohlenkraftwerk von RWE Power gelegt worden. Gemeinsam mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und NRW-Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers nahmen der RWE-Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Großmann, RWE Power-Vorstandsvorsitzender Dr. Johannes Lambertz, Manfred Hülsmann für die Arbeitsgemeinschaft Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle (GEKKO) und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Günter Reppien an der feierlichen Zeremonie teil.
Vor über 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hoben die Kanzlerin wie auch der Ministerpräsident den Stellenwert der Kohle für die Energieversorgung Deutschlands und den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen hervor. Großmann betonte: „Für eine sichere Energieversorgung in Europa brauchen wir die Kohle. Wir wollen sie effizienter und klimaverträglicher verstromen. Mit unserer hochmodernen Anlage in Hamm gehen wir voRWEg.“
Die beiden Kraftwerksblöcke mit einer elektrischen Leistung von 1.600 MW sollen Mitte 2011 bzw. Anfang 2012 ans Netz gehen. Sie können rund sieben Millionen Menschen mit Strom versorgen. Dank weltweit modernster Technik erreicht die Anlage, in die zwei Milliarden Euro investiert werden, einen Wirkungsgrad von 46 Prozent. Das sind etwa 30 Prozent mehr als bei Altanlagen. Bei gleicher Stromproduktion geht so der CO2-Ausstoß um rund 2,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zurück. An dem Kraftwerk sind 23 Stadtwerke aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz beteiligt, die sich in der Arbeitsgemeinschaft GEKKO zusammengeschlossen haben. Sie verfügen über einen Anteil von 350 Megawatt. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 25 Jahren.
Das neue Kraftwerk wird für die Nachrüstung mit einer CO2-Wäsche ausgelegt („capture ready“). Wenn die „Carbon capture and storage“-Technologie (CCS) Serienreife erlangt, voraussichtlich nach 2020, kann Kohlendioxid abgeschieden und gespeichert werden. Großmann hierzu: „Dem Klima helfen keine Worte, sondern Taten: Deshalb ersetzen wir alte Kraftwerke durch neue. Und gleichzeitig treiben wir die CCS-Technologie voran. Bester Beleg hierfür sind unsere aktuellen Entscheidungen zum Standort für unser CO2-armes Kraftwerk, das wir auf Braunkohle-Basis betreiben wollen.“
Auf der Baustelle werden dabei in Spitzenzeiten mehr als 3.000 Menschen gleichzeitig beschäftigt sein. Das Vorhaben sichert und schafft bei Zulieferern und Dienstleistern eine Vielzahl von Arbeitsplätzen – allein auf die Bauphase bezogen entspricht das über 28.000 Mannjahren. Auch mit den RWE-Neubauprojekten in Neurath (Braunkohlenkraftwerk) und Lingen (Gas- und Dampfturbinenkraftwerk) werden erhebliche Beschäftigungseffekte erzielt. Großmann: „Ich kenne keinen größeren Einzelinvestor in Deutschland als RWE. Das zeigt unsere besondere Verbundenheit mit dem Land und seinen Menschen.“
Mit großer Sorge sieht das Unternehmen allerdings die derzeitigen Vorschläge der EU-Kommission für die Ausgestaltung des europäischen Emissionshandelssystems für die Zeit nach 2012. Die Pläne der Kommission bedeuten eine erhebliche Belastung für die Unternehmen und die Wirtschaft in Deutschland, das stark auf den Einsatz der Kohle angewiesen ist.
Der RWE-Vorstandsvorsitzende forderte die Politik auf, den Emissionshandel so zu gestalten, dass hocheffiziente Neubaukraftwerke wie in Hamm eine kostenfreie Zertifikate-Zuteilung auf Basis brennstoffspezifischer Benchmarks erhalten. Eine vollständige Versteigerung der CO2-Zertifikate, wie sie derzeit geplant ist, sollte nur schrittweise eingeführt werden. So lässt sich eine Wettbewerbsverzerrung in Europa vermeiden.
336422