Den Klang mit den Ohren messen

Steinheim

Den Klang mit den Ohren messen

Professionelle Beschallung sorgt für angenehmes Hören

Steinheim/Giengen. Markus Hein verlässt sich auf seine Ohren. Das gut geschulte Gehör des hauptberuflichen Diplom-Ingenieurs für Fotoingenieurwesen und Medientechnik lauscht den Klängen in der Giengener Stadtkirche. Moderne Musik von seiner speziellen Hörtest-CD schallt angenehm durch den großen Kirchenraum. Die Stimme über das Kanzel-Mikrofon ist sehr gut verständlich und klingt natürlich. Letzte Kontrolle vor der Kundenabnahme, diesmal nicht mit Testsignalen sondern mit Sprache und Musik. Ein normaler Auftrag für das Steinheimer Unternehmen klartext AV, das sich der Beschallung, der Projektion und der Präsentation widmet. In der Giengener Stadtkirche hat das Unternehmen jetzt ein neues Beschallungssystem installiert.

Mehr als 20 Jahre hat die alte Anlage in der Kirche mit den zwei verschiedenen Kirchtürmen ihren Dienst versehen. Und zuletzt wurde immer wieder Kritik von Kirchenbesuchern geäußert. „Nur schwer verständlich“, hieß es. Diese Zeiten sind nun vorbei. Und was zuvor 12 Lautsprecher im Kirchenschiff beschallten, erledigen nun nur noch fünf Lautsprecher in deutlich besserer Qualität. Neben den Lautsprechern hat Markus Hein die Steueranlage für die Hauptbeschallung ausgetauscht, und sogar die alte vorhandene Anlage für die Nebenbereiche wie die Emporen integriert. Das freut den Kunden, denn die Kirchengemeinde muss für die selten genutzten Bereiche keine neue Technik kaufen.

„Wir richten uns gern nach den Wünschen der Kunden“, berichtet Hein. Ob Kirchen, Gemeindehäuser oder Konferenzräume, die Anforderungen sind immer sehr unterschiedlich. Wie die Räume auch. Immer wieder verschiedene Architekturen, Oberflächen, Raumstrukturen. Deshalb vermisst der Ingenieur und nebenberufliche Kirchenmusiker das zu beschallende Gebäude gleich zu Beginn. Mit seinen Ohren. Die besondere Klangcharakteristik der Gebäude hört er heraus, macht dazu noch einige Fotos, und lässt sich die Gebäudemaße geben. Um dann einen Plan zu erstellen.

„Bei Altbauten verlassen wir uns auf die guten Ohren unserer Mitarbeiter“, erklärt Unternehmensinhaber Jörg Mitschele. „Das gute Gehör ist bei uns sogar eine Einstellungsvoraussetzung“. Der Betriebswirt, Dipl.-Sozialmanager (BA) und ehemalige Pastor einer Gemeinde ist seit vielen Jahren von den technischen Möglichkeiten für Beschallung und Präsentation fasziniert. Und hat daraus seinen Beruf gemacht. Mit nunmehr insgesamt vier Mitarbeitern bietet klartext av für Unternehmen, Träger und Gemeinden professionelle Systeme an. „Bei Neubauten bieten wir mit Hilfe der Gebäudedaten eine Simulation an. Dann lassen sich schon vor dem Bau die besten Lautsprecherpositionen finden. Und es werden Fehler vermieden, die einen Raum akustisch unangenehm und schwer beschallbar machen würden“, so Mitschele.

Markus Hein hat derweil in Giengen die letzten Anschlüsse zusammengesteckt. Künftig werden sechs Mikrofone zur Verfügung stehen, davon zwei Funkmikrofone für den mobilen Einsatz; Musik kann über einen CD-Spieler eingespielt werden, auch die Verstärkung von elektronischen Musikinstrumenten mit hochwertiger Klangqualität ist möglich.

Die Feinheiten, so ist sich Hein fast sicher, werden die meisten Besucher gar nicht entdecken. Etwa die automatische Mikrofon-Regelung. Je nachdem, von welchem Mikrofon gesprochen wird, werden unterschiedliche Lautsprecher aus- oder eingeschaltet. Nunmehr werden die Worte von der Kanzel an der Seite des Kirchenschiffes aus nur noch zwei Lautsprechern übertragen. Die Hörer können die Richtung dabei eindeutig identifizieren. Wird das Mikrofon vor dem Altarraum genutzt, ist eine Beschallung über vier Lautsprecher vorgesehen. Geregelt wird dies mit einem digitalen Steuergerät, das Markus Hein zuvor speziell für die Giengener Kirche programmiert hat.

„Nicht nur für Kirchen, sondern auch für Konferenz- und Besprechungsräume gilt immer, dass das Zuhören nicht anstrengend sein darf“, beschreibt er die anspruchsvolle Aufgabe. Der 33jährige Ingenieur steckt also immer lieber eine Stunde mehr in die Planung. Darüber hinaus bietet das Unternehmen den Kunden immer auch eine Probebeschallung mit den Systemkomponenten, die später zum Einsatz kommen sollen. „Wir hören dort schon sehr genau, ob die Erwartungen der Kunden mit unserer Lösung erfüllt werden“, beschreibt Jörg Mitschele die Erfahrungen der vergangenen Jahre.

Neben der professionellen Beschallung kümmert sich das Unternehmen auch um die Bereiche Präsentation und Projektion. Kaum ein Unternehmen, das heute nicht einen Beamer im Besprechungsraum vorhält. Insbesondere für große Hallen und Säle hält das Unternehmen Projektoren vor, die auch noch den Besucher der letzten Reihe etwas erkennen lassen. Genutzt werden diese hochwertigen technischen Elemente für gute Präsentationen auch in vielen öffentlichen Gebäuden. Zu den Kunden des Steinheimer Unternehmens zählen etwa auch einige Schulen und die Polizei.

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