Familie-Hansen-Preis 2009 geht an Prof. Dr. Patrick Cramer
Familie-Hansen-Preis 2009 geht an Prof. Dr. Patrick Cramer
Renommierte Auszeichnung der Bayer-Stiftung für „Wissenschaft Bildung“: Familie-Hansen-Preis 2009 geht an Prof. Dr. Patrick Cramer Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München wird für Arbeiten auf dem Gebiet der Gen-Transkription und -Regulation geehrt
Leverkusen, 2. Oktober 2008 – Der Preisträger des „Familie-Hansen-Preises 2009“ steht fest: Kuratorium und Stiftungsrat der Bayer Science Education Foundation haben Prof. Dr. Patrick Cramer die Auszeichnung zuerkannt, die zu den hochdotiertesten Wissenschaftspreisen in Deutschland gehört. Seine Forschungsergebnisse über die molekularen Mechanismen der Gen-Transkription können helfen, neue Therapieansätze zur Bekämpfung von Krankheiten zu finden und biotechnologische Verfahren zu verbessern. Der Familie-Hansen-Preis gilt als eine der angesehensten und begehrtesten Ehrungen für Naturwissenschaftler in Deutschland. Die feierliche Verleihung durch den Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG, Werner Wenning, findet am 21. Januar 2009 in Berlin im Rahmen eines Festaktes statt.
Der 39-jährige Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München hat mit seinen Arbeiten wesentlich zum Verständnis des elementaren Prozesses des Lebens ? der Abschrift von Genen (Transkription) ? beigetragen. Das Erbgut (DNA) muss abgelesen und in den zentralen Botenstoff mRNA übersetzt werden, um alle lebenswichtigen Proteine herzustellen. Die Aufklärung der Struktur und Funktion dieser zellulären Maschinerie ? der RNA-Polymerase ? ist das Ergebnis der Arbeiten von Professor Cramer.
Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Generalsekretär des Europäischen Forschungsrates und Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, erklärt: „Die Gen-Transkription ist der erste Schritt in der Ausprägung der Erbinformation und somit ein fundamentaler Prozess in allen lebenden Zellen. Sie ist aber nur zum Teil verstanden. Aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten, die außerdem viel Zukunftspotential besitzen, verdient Prof. Cramer diese renommierte Auszeichnung in ganz besonderem Maße.“
Mit dem Familie-Hansen-Preis werden Wissenschaftler geehrt, die wegweisende Forschungsbeiträge auf innovativen Gebieten der Biologie und Medizin geleistet haben. Er wird seit dem Jahr 2000 im Andenken an den Preisstifter Prof. Dr. Kurt Hansen verliehen. Der verstorbene ehemalige Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende der Bayer AG hatte 1999 den Preis aus „Dankbarkeit für ein ausgefülltes Leben als Naturwissenschaftler und Diplom-Kaufmann“
gestiftet.
„Fortschritte in der Grundlagenforschung und der industriellen Forschung sind das Zukunftskapital des Standorts Deutschland. Wir wollen die Forschung fördern und Exzellenz stärken, insbesondere auch in Deutschland“, sagt Dr. Wolfgang Plischke, für Innovation, Technologie und Umwelt verantwortliches Vorstandsmitglied der Bayer AG und Vorstand der Stiftung.
Der Preis wird von der „Bayer Science Education Foundation“ vergeben.
Diese Stiftung verfolgt als vorrangige Ziele die Ehrung herausragender Forschungsleistungen, die Förderung wissenschaftlicher Talente und die Unterstützung bedeutender, naturwissenschaftlicher Schulprojekte. Im inhaltlichen Fokus der Fördertätigkeiten stehen die Naturwissenschaften und die Medizin. Herausragende Forschungsleistungen honoriert die Stiftung im jährlichen Wechsel mit dem Familie-Hansen-Preis und dem Otto-Bayer-Preis, die mit jeweils 50.000 Euro dotiert sind. Im Jahr 2008 hat die Stiftung als dritten Wissenschaftspreis den – ebenfalls mit 50.000 Euro dotierten – „Bayer Climate Award“ ins Leben gerufen. Mit dieser international einmaligen Auszeichnung werden herausragende Arbeiten auf dem interdisziplinären Gebiet der Klima- und Klimafolgenforschung ausgezeichnet.
„Für das Erfinder-Unternehmen Bayer spielt die Forschung eine zentrale Rolle. Die Kenntnis, die Akzeptanz und der verantwortungsbewusste Umgang mit Zukunftstechnologien wie Gentechnik und Nanotechnologie sind zentrale gesellschaftliche Rahmenbedingungen, zu denen die Bayer AG auch über ihre Stiftungen und die Vergabe dieses Preises beitragen will“, so Plischke.
Der zukünftige Hansen-Preisträger Prof. Dr. Patrick Cramer studierte Chemie in Stuttgart, Heidelberg, Bristol und Cambridge. Er wurde 1998 bei Professor Christoph Müller am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Grenoble promoviert. Danach folgte ein Post-Doc-Aufenthalt an der Stanford University bei Professor Roger Kornberg, wo er erste Arbeiten zur Struktur der RNA-Polymerase durchführte, die später ausschlaggebend waren für die Verleihung des Nobelpreises an Roger Kornberg. Von USA ging er als einer der ersten Tenure-Track Professoren in Deutschland an die Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo er 2004 im Alter von 35 Jahren auf den Lehrstuhl für Biochemie berufen und zum Leiter des Genzentrums ernannt wurde. Neben weiteren Auszeichnungen erhielt Cramer im Jahr 2006 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Einen Podcast zu diesem Thema finden Sie unter www.podcast.bayer.de
Ansprechpartner:
Dr. Katharina Jansen
Tel.: 0214 30-33243
E-Mail: katharina.jansen.kj@bayer-ag.de
Mehr Informationen finden Sie unter www.bayer.de .
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