Handel soll handeln und Käfigeier auslisten
Pressemitteilung
Menschen für Tierrechte –
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Datum: 11.12.2008
Handel soll handeln und Käfigeier auslisten
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat jetzt mit einem Schreiben namhafte Handelsketten* aufgefordert, fortschrittlich zu agieren und schnellstmöglich in 2009 Schaleneier aus Käfig- und sogenannter Kleingruppenhaltung aus dem Sortiment auszulisten.
„Der Handel hat großen Einfluss und muss deshalb jetzt ein deutliches Zeichen setzen. Indem die Discounter keine Eier aus Käfig- und Kleingruppenhaltung anbieten, demonstrieren sie konsequenten Tierschutz und setzen Verbraucherwünsche um. Außerdem werden heimische Hennenhalter vor Wettbewerbsnachteilen geschützt, wenn keine Importware aus Käfighaltung mehr in den Regalen steht“, so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. „Der Handel muss jetzt handeln, denn Politik und Eier-Lobby führen seit Jahren einen wahren Eiertanz zur Tierquälerei in Käfigsystemen auf.“
Denn in Deutschland ist die herkömmliche Batteriehaltung ab 2009 zwar verboten. Sie setzt sich aber praktisch in der Kleingruppenhaltung fort. Bei dieser noch unter dem ehemaligen Bundesminister Horst Seehofer eingeführten Haltungsform handelt es sich jedoch lediglich um größere Käfige für mehr Hennen. Auch hier können die Tiere ihre arteigenen Verhaltensweisen wie Flügelschlagen, Aufbaumen, Picken, Scharren, Sandbaden nicht ausleben. Dies hatte aber das Bundesverfassungsgericht bereits in seinem Urteil vom Juli 1999 als notwendig erachtet. Rheinland-Pfalz will daher die Vorgaben zur Kleingruppenhaltung vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe überprüfen lassen und hat schon im Juni 2007 Normenkontrollklage eingereicht.
Zunehmend ergreifen Handelsunternehmen die Initiative und nehmen Eier aus Käfig- und Kleingruppenhaltung aus dem Sortiment. Der Bundesverband begrüßt dies und ist überzeugt, dass keiner von ihnen Kundenverluste hinnehmen musste. Denn Eier seien keine Produkte, für die Kunden den Stammsupermarkt wechseln würden.
*Coop, EDEKA, Globus, HIT, Marktkauf, Metro, Netto, real, REWE
Kontakt:
Pressestelle – Stephanie Elsner, Tel.: 05237 – 2319790, E-Mail: elsner@tierrechte.de
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.350115