IG BAU hält am Ziel der Rückkehr Hessens in die TdL fest
IG BAU hält am Ziel der Rückkehr Hessens in die TdL fest
Frankfurt am Main – Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) widerspricht Äußerungen des hessischen Innenministers Bouffier, wonach die Gewerkschaften mit dem Tarifabschluss vom vergangenen Wochenende den Austritt Hessens aus der Tarifgemeinschaft der Länder endgültig akzeptiert hätten. „Den Sonderweg in Hessen halten wir für falsch. Wir erwarten weiterhin, dass das Land Hessen in die Tarifgemeinschaft der Länder zurückkehrt“, sagt Harald Schaum, Regionalleiter der IG BAU für Hessen. „Wir können das Land natürlich nicht in die Gemeinschaft zurückzwingen. Wenn wir uns aber darauf einlassen, dann nur deshalb, weil wir so das Tarifdiktat des Landes Hessen beendet haben. Die Einkommensentwicklung für die Beschäftigten steht für uns im Vordergrund“.
Mit dem Tarifabschluss habe das Land sein Ziel, an den Ausgaben für die Beschäftigten zu sparen, keineswegs erreicht. „Mit dem Tarifabschluss ist es uns gelungen, Anschluss an die Einkommensentwicklungen der Länder zu halten. Spätestens ab 1. Januar 2010 gibt es keinen Unterschied mehr“, sagt der Gewerkschafter. Eine Arbeitszeitverlängerung von 38,5 auf 42 Stunden in der Woche habe das Land nicht durchsetzen können. Im Gegenteil verbleibt es für die 750 Waldarbeiter, das Gros der Mitglieder, für die die IG BAU in der Tarifrunde gestritten hat, bei 38,5 Stunden.
„Der Tarifvertrag vom Wochenende ist also ein Erfolg der Gewerkschaften, was die Debatte um den Sonderweg Hessen betrifft. Das Land täte gut daran, wieder in die Tarifgemeinschaft der Länder einzuscheren“, sagt Regionalleiter Harald Schaum.
Die IG BAU und das Land Hessen hatten sich am Wochenende auf einen Tarifvertrag geeinigt, der insgesamt 4,8 Prozent mehr Geld für die rund 750 Waldarbeiter vorsieht. Der Tarifvertrag hat eine Dauer von zwei Jahren und ist Teil eines Gesamtpakets, das für die Landesbeschäftigten zwischen den beteiligten Gewerkschaften und dem Land Hessen abgeschlossen wurde.
Die Waldarbeiter in Hessen erhalten ab 1. April 2009 drei Prozent mehr Geld sowie eine Einmalzahlung von 500 Euro auszahlbar im Juni 2009. Darauf hat sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) nach mehreren Verhandlungsrunden mit dem Land Hessen am Wochenende geeinigt.
Ab 1. März 2010 sieht der Tarifvertrag eine weitere Einkommenserhöhung von 1,2 Prozent vor. Die Ausbildungsvergütungen steigen zum 1. April um 60 Euro und ab März 2010 ebenfalls um 1,2 Prozent. Der Tarifvertrag hat eine Dauer von zwei Jahren und ist Teil eines Gesamtpakets, das für die Landesbeschäftigten zwischen den beteiligten Gewerkschaften und dem Land Hessen abgeschlossen wurde.
„Ohne die Warnstreiks, also ohne das Engagement der Beschäftigten für höhere Einkommen, wäre ein derart solides Ergebnis nicht möglich gewesen“, sagt IG BAU-Vorstandsmitglied Bärbel Feltrini zuständig für die Forstwirtschaft.
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Waldarbeiter beträgt unverändert 38,5 Stunden. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Beschäftigten des Landes Hessen beträgt in der Regel 40 Stunden.
Für die Auszubildenden enthält der Tarifvertrag eine Absichtserklärung der Arbeitgeber zur Übernahme für 12 Monate im Anschluss an die erfolgreich absolvierte Ausbildung, soweit der Betrieb nicht über Bedarf ausbildet.
Der Tarifvertrag steht unter Zustimmungsvorbehalt bis zum 9. April.
Sigrun Heil
Pressesprecherin IG Bauen-Agrar-Umwelt
IG Bauen-Agrar-Umwelt
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