Miele geht neue Wege beim Design

Gütersloh

Miele geht neue Wege beim Design
Miele geht jetzt mit CAVE innovative Wege in der Produktentwicklung. CAVE ist die Abkürzung für „Computer Aided Virtual Environment“. Eine spezielle Projektionstechnik lässt Produkte, die noch nicht real existieren, in einer virtuellen Welt erscheinen. Man kann diese dort verändern, ausprobieren und in unterschiedlichen Umgebungen beurteilen. Miele will dadurch den Entwicklungsprozess beschleunigen und mehr kreatives Potential freisetzen.
Vorbilder gibt es dafür in anderen Branchen. In der Automobil- oder der Luftfahrtindustrie etwa entwickelt man schon seit einigen Jahren mehr und mehr in virtuellen Welten. Auch bei der Suche nach Bodenschätzen ist diese Technik nicht mehr wegzudenken. In der Hausgeräte-Branche ist Miele hier Vorreiter. „Die Anzahl teurer, physischer Modelle und Prototypen kann durch CAVE radikal reduziert werden, wodurch letztlich viel Zeit und Geld gespart wird“, beschreibt Mieles Designerchef Andreas Enslin den wesentlichen Vorteil. „Außerdem wird der Entwicklungsprozess durch die neue Arbeitsweise erheblich beschleunigt. Schließlich arbeiten wir Designer ohnehin in 3-D. Durch die neue Technik können wir die verschiedenen Vorschläge und Ideen dann eben sofort mit unseren Kollegen aus der Technik oder dem Marketing besprechen und einiges ausprobieren.“
Die insgesamt rund 1,6 Millionen Euro teure CAVE ist ein technisch höchst anspruchsvolles System, welches aus Optik, Elektronik und Software besteht. Acht hochauflösende Kino-Projektoren mit einer Helligkeit von jeweils ca. 7000 ANSI-Lumen werfen perspektivische, polarisierte Halbbilder von hinten auf eine riesige, 15 Quadratmeter große Projektionswand aus schwarzem Glas. Diese ist deckenhoch, dreigeteilt und in einem Winkel von 120 Grad aufgehängt, damit keinerlei Verzerrungen durch die Verformung des Glases unter seinem Eigengewicht entstehen. Vier Head-Tracking-Kameras beobachten exakt die Bewegungen des Betrachters und übermitteln diese Informationen an ein Rechnercluster aus neun Workstations, der dann alle 6,7 Millionen Pixel jeweils im Moment der Bewegung neu berechnet und dem veränderten Standpunkt des Betrachters anpasst. Der überwältigende Eindruck einer wirklichen Umgebung oder eines Produktes entsteht dadurch, dass eine Brille mit Polarisationsfiltern die vom Cluster erzeugten, mit allen erforderlichen Reflektionen und Schatten versehenen Bilder für das linke und rechte Auge trennt. Erst das Gehirn setzt sie dann wieder zu einer scheinbar realen Perspektive zusammen.
Während der Produktentwicklungs- und Designzyklus bislang aus einer oft langen Abfolge von Entwurfs- und Korrekturmaßnahmen bestand, kann nun ein ganzes Entscheidungsbündel zügig abgearbeitet werden. „Die CAVE schafft eine ganz andere Form der Kommunikation und Zusammenarbeit“, erläutert Andreas Enslin die neue Arbeitsweise. „Marketingfachleute, Designer und Techniker können sich jetzt gleichzeitig mit einem Thema befassen. Egal, was ich mir als Designer oder Techniker ausdenke, ich kann es gleich ausprobieren und schauen, ob es praktikabel ist. Da ja jeder dasselbe sieht, können auch diejenigen, die nicht unmittelbar am Entwicklungs- und Konstruktionsprozess beteiligt sind, die Konsequenzen und Auswirkungen von Entscheidungen sofort erkennen.“ Das geht so weit, dass die Miele-Geräte künftig in der CAVE auch auf ihre Servicefreundlichkeit getestet werden: Man nimmt dafür zum Beispiel einfach ein virtuelles Werkzeug zur Hand und probiert, ob zum Beispiel die erforderlichen Schrauben zugänglich sind. Mängel können am Computer gleich entsprechend korrigiert werden.
Die hinzugewonnene Schnelligkeit wird voraussichtlich auch die Experimentierfreudigeit erhöhen, glaubt Mieles Designerchef. „Insofern vergrößert sich auch unsere Innovationskraft. Es ist viel einfacher geworden, auch mal etwas Verrücktes auszuprobieren.“ Grundsätzlich bleibt natürlich der Anspruch, dass das Miele-Design den Premium-Charakter der Produkte zum Ausdruck bringen müsse. Andreas Enslin: „Unser guter Name wird durch unser Design maßgeblich mitbestimmt. Das war schon immer so und wird auch so beiben. Wir werden jetzt einfach nur noch besser.“
Kontakt:
Miele Cie. KG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 05241/89-1953 bis -1956
Fax : 05241/89-1950
E-Mail: presse@miele.de
www.miele-presse.de
327235