Milchmarkt braucht Aufbruchstimmung

Berlin

Milchmarkt braucht Aufbruchstimmung
Präsident Sonnleitner zum Abschluss des Milchgipfels in Berlin
Präsident Sonnleitner (DBV) hat zum Abschluss des Milchgipfels vor der Presse folgendes Fazit gezogen:
Das von Bundesminister Seehofer vorgelegte Konzeptionspapier zur Stabilisierung und Stärkung der Milchwirtschaft in Deutschland wird in seiner Grundkonzeption vom Deutschen Bauernverband nachdrücklich unterstützt. Minister Seehofer muss jetzt aber die notwendigen Umsetzungsschritte mit Konsequenz angehen, um die dringend notwendige Markt- und Erlösverbesserungen für die Milchbauern auch tatsächlich durchzusetzen. Neben der Sicherung eines ausreichenden Außenschutzes in WTO muss es gelingen, die blinde Automatik der Quotenmengenerhöhung auf europäischer Ebene zu stoppen. Außerdem ist der angekündigte Milchfonds europäisch abzusichern und in seinen beiden Teilen (Investitionsförderung und dauerhafte Unterstützung für Milchbauern in benachteiligten Regionen) als Begleitprogramm zum Quotenausstieg 2015 auf EU-, Bund- und Länderebene politisch zu verankern.
Der Lebensmitteleinzelhandel hat im Rahmen dieses Milchgipfels ein klares Bekenntnis zum Milchproduktionsstandort Deutschland abgelegt. Das ist anzuerkennen. Aber auch die Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels müssen jetzt unter Beweis stellen, dass sie tatsächlich von Lockvogelangeboten und Unter-Einstandspreisen Abstand nehmen.
Wichtigstes Vorhaben im Rahmen des Milchgipfels ist die Zusage der Molkereiwirtschaft, alles zu tun, Strukturverbesserungen zeitnah auch tatsächlich umzusetzen. Nur Molkereien die in der Lage sind, auf gleicher Augenhöhe mit dem konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel zu verhandeln, sind auch in der Lage, dauerhaft tatsächlich bessere Milcherzeugerpreise abzusichern. Die Molkereiwirtschaft ist gefordert, umgehend 2-3 Leuchtturmprojekte einzubringen, die dann auch durch strukturfördernde Maßnahmen unterstützt werden können.
Hinsichtlich der kurzfristig anstehenden Prüfaufträge bzw. Entscheidungen im Bundesrat zur Saldierung, zum Umrechnungsfaktor und zu den Quotenhandelsgebieten müssen die jeweiligen Vor- und Nachteile für die deutschen Milchbauern vorurteilsfrei geprüft werden. Der DBV wird zur raschen Klärung beitragen.
Präsident Sonnleitner machte abschließend klar, dass mit diesem Milchgipfel auch ein Signal verbunden sein muss, den deutschen Milchmarkt nicht nur als Problemfall, sondern als Markt- und Produktionsbereich mit großen Chancen zu sehen. Gerade auch bei den Milcherzeugern braucht es wieder eine Aufbruchstimmung, die mithilft, ohne Zweifel vorhandene Schwierigkeiten zu überwinden. Dafür ist jetzt eine gute Grundlage gelegt.
Autor: Deutscher Bauernverband
Rückfragen an: DBV-Pressestelle
Adresse: Claire-Waldoff-Straße 7; 10117 Berlin
Telefon: 030 31904-239
Fax: 030 31904-431
333247