Motorrad-Industrie gegen technisch einengende EU-Typengenehmigung

Bad Windsheim

Motorrad-Industrie gegen technisch einengende EU-Typengenehmigung

Bad Windsheim (ARCD) – Die geplante Zusammenfassung administrativer und technischer Vorgaben der Typengenehmigung in einer einzigen EU-Richtlinie für motorisierte Zwei- und Dreiräder wird von den Motorrad-Herstellern befürwortet. Dies biete laut europäischem Dachverband ACEM den zusätzlichen Vorteil, europäische und internationale Standards so weit wie möglich in Einklang zu bringen. Allerdings sollte die EU-Kommission in Sicherheitsfragen die Wahl der Mittel der Industrie überlassen: „Obligatorische Ausrüstung mit ABS ist nicht der richtige Weg“, kommentiert der ACEM den geplanten Novellierungsvorschlag. Diese technische Vorgabe könnte die Entwicklung und den Einsatz neuer fortschrittlicher Bremssysteme verlangsamen.

Überdies sei ein klassisches Anti-Blockiersystem etwa bei Zweirädern im Offroad-Gebrauch kontraproduktiv. Die Industrie entwickle derzeit „advanced braking systems“, die das Ziel erhöhter Sicherheit bei gleichzeitiger Kostenminimierung besser erreichen könnten. Die Hersteller wollen sich nach ARCD-Informationen freiwillig dazu verpflichten, bis 2010 die Hälfte aller neuen Motorräder und Mopeds mit modernen Bremssystemen anzubieten. 2015 soll dieser Wert auf 75 % steigen. Die Motorradindustrie will auch die Umweltverträglichkeit ihrer Zwei- und Dreiräder in zwei Phasen jenen der Autoindustrie anpassen, allerdings benötigt sie nach eigenen Angaben zur Einhaltung der Euro5/6-Norm mindestens drei Jahre Vorlaufzeit. ARCD

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