PolyTHF: Verbundprodukt wird 25
PolyTHF: Verbundprodukt wird 25
BASF begleitet die erfolgreiche Entwicklung von Spandex- und Elastan-Fasern weltweit
Vor 25 Jahren, im September des Jahres 1983, nahm die BASF am Verbundstandort Ludwigshafen ihre erste Produktionsanlage für Polytetrahydrofuran in Betrieb, das das Unternehmen heute unter dem Namen PolyTHF® weltweit vermarktet. Ausgelegt für insgesamt 4.000 Jahrestonnen war diese erste Anlage die Basis für eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte: Heute ist die BASF mit 185.000 Tonnen Gesamtkapazität und einem weltweit umspannenden Produktionsnetz der global bedeutendste Anbieter dieses vielseitigen Zwischenprodukts.
Aufgrund der dynamisch wachsenden Nachfrage nach PolyTHF erfolgte 1995 in Ludwigshafen die Inbetriebnahme einer neuen Produktionsanlage, die bereits 2002 erweitert werden mußte. Parallel dazu baute die BASF kundennah weitere Anlagen im NAFTA-Raum und in Asien: Seit 1987 beliefert das Unternehmen seine Kunden auch aus einer Anlage in Geismar, Louisiana/USA. Und aus dem BASF-Werk in Ulsan, Südkorea, erhalten asiatische Kunden PolyTHF seit 1998. Das jüngste Kapitel der Erfolgsgeschichte ist die PolyTHF-Fabrik am chinesischen Standort Caojing bei Shanghai: Seit ihrer Inbetriebnahme Anfang 2005 versorgt diese Anlage ebenfalls vor allem Kunden im asiatischen Raum, dem heute größten PolyTHF-Markt mit dem kräftigs-ten Wachstum.
“PolyTHF ist für uns ein Kerngeschäft, daher werden wir unsere PolyTHF-Kunden auch künftig als verlässlicher Partner weltweit begleiten – so wie wir das in den vergangenen 25 Jahren getan haben“, sagt Dr. Beate Ehle, President, Leiterin des Unternehmensbereichs Intermediates der BASF. Zu den Kunden des Unternehmens zählen heute die weltweit bedeutendsten Hersteller von Spandex- und Elastanfasern, aber auch eine stetig wachsende Zahl kleinerer Produzenten in Asien. Ehle: „Gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir an den innovativen Fasern der Zukunft.“
PolyTHF: Typisches Verbundprodukt
Das Erfolgsprodukt PolyTHF ist ein echtes „Kind“ des BASF-Verbunds. Aus Erdgas wird zunächst Acetylen hergestellt, das in einer Reaktion mit Formaldehyd zu Butindiol umgesetzt wird. Daraus entsteht anschließend Butandiol, aus dem durch Cyclisierung an einem Katalysator Tetrahydrofuran (THF) gebildet wird, das schließlich zu PolyTHF polymerisiert, chemisch für Polytetramethylenetherglykol (PTMEG).
PolyTHF sorgt für textile Elastizität auf Dauer
Der mit etwa 70 Prozent bei weitem größte Anteil des BASF-PolyTHF geht in die Textilindustrie, die das Zwischenprodukt als wertvollen Rohstoff für die Herstellung elastischer Fasern schätzt. Solche Fasern, weltweit bekannt als Elastan- bzw. Spandex-Fasern, werden mit Polyamid-, Baumwoll- oder Polyester-Fasern zu hochwertigen Stoffen verarbeitet.
Da diese Fasern zu 80 Prozent aus PolyTHF bestehen, bestimmt das BASF-Produkt ihre Eigenschaften maßgeblich. Sie sind auf das 500- bis 700-fache ihrer ursprünglichen Länge dehnbar und dabei dauerhaft formbeständig, das heißt sie behalten ihre extreme Elastizität ohne ihre Form zu verlieren. Daneben sind sie leicht, weich, glatt und lassen sich gut einfärben. Sie widerstehen Feuchtigkeit und Mikroben in einem weiten Temperaturbereich und sind durchlässig für Wasserdampf. Daher bewähren sich die Fasern vor allem dort, wo sie direkten Kontakt zum Körper haben – beispielsweise in Badeanzügen, Unterwäsche, Socken, Strumpfhosen und in moderner Sportfunktionskleidung. Relativ neu ist der Einsatz für Windeln, an deren Rändern spezielle flache Fasertypen für zuverlässige Dichtung sorgen, ohne in die Haut einzuschneiden. Schon geringe Mengen der Fasern reichen aus, um ein Gewebe elastischer zu machen und damit den Tragekomfort zu erhöhen: So sind zum Beispiel in Stretch-Jeans etwa drei Prozent Spandex- bzw Elastan-Fasern eingewoben. In Sport-Funktionskleidung kann ihr Anteil auf etwa fünf bis zehn Prozent steigen, und in Badebekleidung erhöht er sich auf bis zu 30 Prozent.
Die Faserhersteller schätzen vor allem die hohe PolyTHF-Qualität, die die BASF durch ihr kontinuierliches Herstellverfahren erreicht. Sie können mit dem BASF-Zwischenprodukt homogene gleichmässige Fasern herstellen, die sich problemlos weiterverarbeiten lassen. Außerdem werden bei der Produktion der äußerst dünnen Fäden auch beim üblichen hohen Fertigungstempo von 500 bis 800 Metern pro Minute Faserabrisse mit entsprechend aufwendigen Produktionsausfällen weitestgehend vermieden.
PolyTHF dient auch als wichtiges Zwischenprodukt für thermoplastische Polyurethan-Elastomere (TPU), aus denen zum Beispiel hochabriebfeste und flexible Schläuche, Folien und Kabelummantelungen hergestellt werden. Weitere Anwendungen sind thermoplastische Polyetherester, Polyetheramide und Polyurethan-Gießelastomere, die sich bei der Produktion von Rollen für Skateboards und Inlineskates bewähren. Skater schätzen die Rollen aus diesem Material, da sie ein angenehm federndes Fahrgefühl vermitteln und gleichzeitig äußerst zäh, widerstandsfähig und somit besonders langlebig sind.
Umfassendes PolyTHF-Angebot
Neben PolyTHF bietet die BASF eine breite Palette weiterer Rohstoffe zur Herstellung von Spandex- bzw. Elastan-Fasern und Elastomeren. Dazu zählen Isocyanate, Kettenverlängerer und -abbrecher, Crosslinker sowie eine Reihe von Lösemitteln. Umfassende Service-Leistungen flankieren das BASF-Produktangebot mit dem Ziel die Effizienz der Produktionsprozesse beim Kunden nachhaltig zu verbessern. Neben Unterstützung beim Anfahren von Anlagen und allgemeiner technischer Beratung bezieht sich das Service-Spektrum auch auf die Verbesserung von Fasereigenschaften zum Beispiel in Bezug auf Funktionalität und Temperaturbeständigkeit. Dazu kommen spezielle Analysen der chemischen Zusammensetzung, der Morphologie, der Viskosität der Spinnloesung, des Lösemittelrecycling und der Unterstützung in Bezug auf Nachhaltigkeit und Responsible Care.
In diesem Jahr nimmt das Unternehmen am Standort Shanghai-Pudong ein speziell für PolyTHF ausgelegtes anwendungstechnisches Labor in Betrieb. Damit verbessert das Unternehmen seinen technischen Kundenservice in Asien insbesondere auf den PolyTHF-Wachstumsfeldern Elastan- bzw. Spandex-Fasern sowie Thermoplastische Polyurethan- und Polyetherester-Elastomere (TPU, TPEE). Das Labor hat Zugriff auf moderne Polymer-Analytik und wird mit verschiedenen Test- und Syntheseeinrichtungen ausgestattet sein. In dem Labor lassen sich kundennah neue Rezepturen erarbeiten und bestehende Formulierungen weiterentwickeln. Dazu kommt die anwendungsspezifische Einstellung besonderer mechanischer und thermischer Eigenschaften der auf PolyTHF basierenden Folgeprodukte.
Über BASF
Der Unternehmensbereich Intermediates der BASF entwickelt, produziert und vermarktet das mit etwa 600 Produkten umfassendste Sortiment an Zwischenprodukten weltweit. Zu den bedeutendsten Produktgruppen zählen Amine, Diole, Polyalkohole sowie Säuren und Spezialitäten. Zwischenprodukte dienen unter anderem als Ausgangsstoffe für Coatings, Kunststoffe, Pharmazeutika, Textilfasern, Wasch- und Pflanzenschutzmittel. Innovative Zwischenprodukte der BASF tragen dazu bei, die Eigen-schaften der damit hergestellten Erzeugnisse und die Effizienz der Produktionsprozesse zu verbessern. Der Unternehmensbereich Intermediates agiert aus Standorten in Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Im Jahr 2007 erzielte der nach ISO 9001:2000 zertifizierte Unternehmensbereich mit 2.600 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 2,5 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind zu finden unter http://www.basf.de/zwischenprodukte.
BASF ist das führende Chemie-Unternehmen der Welt: The Chemical Company. Das Portfolio reicht von Öl und Gas über Chemikalien, Kunststoffe und Veredlungsprodukte bis hin zu Pflanzenschutzmitteln und Feinchemikalien. Als zuverlässiger Partner hilft die BASF ihren Kunden in nahezu allen Branchen, erfolgreicher zu sein. Mit hochwertigen Produkten und intelligenten Lösungen trägt die BASF dazu bei, Antworten auf globale Herausforderungen wie Klimaschutz, Energieeffizienz, Ernährung und Mobilität zu finden. Die BASF beschäftigt mehr als 95.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2007 einen Umsatz von fast 58 Milliarden €.
Weitere Informationen zur BASF im Internet unter www.basf.de.338041