Tarifverhandlungen im deutschen Baugewerbe sind gescheitert
Tarifverhandlungen im deutschen Baugewerbe sind gescheitert
Berlin Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) wird die Bau-Tarifverhandlungen auf ihrer heutigen Sitzung für gescheitert erklären. Wir brauchen offenbar einen Moderator, damit die Arbeitgeber gezwungen sind, ihre Verhandlungsfähigkeit herzustellen. Einzelne Verbände innerhalb des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) im Osten, die ohnehin nur für wenige Mitglieder sprechen, scheren bislang aus Kompromissen immer wieder aus und zerstören am Ende das Lohngefüge einer ganzen Branche, sagt IG BAU-Vorsitzender Klaus Wiesehügel.
Die IG BAU wird noch in dieser Woche die Schlichtung anrufen. Der Schlichtungskommission gehören vier Vertreter der IG Bauen-Agrar-Umwelt, je zwei Vertreter des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes und der frühere Wirtschafts- und Arbeitsministers Wolfgang Clement als unparteiischer Schlichter an.
Die Tarifverhandlungen im Baugewerbe hatten auch in der dritten Verhandlung keine Annäherung und kein Angebot der Arbeitgeber gebracht. ?Der ZDB hat sich zwar beweglich gezeigt, aber nur nach unten. Die Arbeitgeber verschweigen gerne, dass die zuletzt angebotene Erhöhung des Mindestlohns für Bauhelfer im Osten (derzeit 9 Euro) deutlich niedriger ausfiel als ursprünglich in Aussicht gestellt und der Mindestlohn für Angelernte (derzeit 9,80 Euro) gänzlich wegfallen soll. Das bedeutet für 60% der Arbeitnehmer im Osten eine Lohnsenkung. Lediglich 10% der Arbeitnehmer hätten von der angebotenen Mindestlohnanhebung profitiert. Zudem wäre eine Angleichung der Mindestlöhne Ost und West für die ebenfalls bereits ein gemeinsamer Weg erarbeitet worden war auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben, sagt Verhandlungsführer Klaus Wiesehügel.
Die IG BAU fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 6 Prozent sowie eine Angleichung der tariflichen Entgelte im Osten an das Westniveau.
IG Bauen-Agrar-Umwelt
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