1. Quartal 2009: Zahl der Erwerbstätigen sinkt unter 40 Millionen
1. Quartal 2009: Zahl der Erwerbstätigen sinkt unter 40 Millionen
WIESBADEN – Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hatten im ersten Quartal 2009 rund 39,9 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland. Die Zahl der Erwerbstätigen lag damit erstmals seit drei Quartalen wieder unter der Marke von 40 Millionen. Gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres ergab sich noch ein geringer Zuwachs von 48 000 Personen oder 0,1%. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die vermehrte Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit die negativen Effekte der Rezession auf die Entwicklung der Erwerbstätigkeit abgemildert hat.
Im Vergleich mit dem vierten Quartal 2008 sank die Zahl der Erwerbstätigen im ersten Quartal 2009 um 905 000 Personen (- 2,2%). Eine Abnahme der Erwerbstätigkeit ist im ersten Quartal eines Jahres zwar üblich. Im Berichtsquartal ist die Erwerbstätigkeit jedoch deutlich stärker zurückgegangen als im Durchschnitt der entsprechenden Quartale der Jahre 2007 und 2008 (- 525 000 oder -1,3%). Auch damals wurde die Erwerbstätigkeit in den Wintermonaten durch das Ende 2006 eingeführte Saisonkurzarbeitergeld zusätzlich gestützt.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen, ergab sich im ersten Quartal 2009, erstmals seit drei Jahren, ein Rückgang der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorquartal um 119 000 Personen (- 0,3%).
Nach Wirtschaftsbereichen aufgegliedert entwickelte sich die Erwerbstätigkeit unterschiedlich: Zuwächse verzeichneten weiterhin die Dienstleistungsbereiche insgesamt. Hier nahm die Zahl der Erwerbstätigen im ersten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um 119 000 Personen oder 0,4% zu (viertes Quartal 2008: + 354 000 Personen oder + 1,2%). Dagegen verringerte sich im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe erstmals seit neun Quartalen die Beschäftigung, und zwar um 55 000 Personen oder 0,7% (viertes Quartal 2008: + 69 000 Personen oder + 0,9%). Anhaltend negativ entwickelte sich die Erwerbstätigkeit im Baugewerbe. Mit einem Minus von 23 000 Personen oder – 1,1% gingen per Saldo mehr Arbeitsplätze verloren als im vierten Quartal 2008 (- 13 000 Personen oder – 0,6%). Leichte Beschäftigungsgewinne von 7 000 Personen oder + 0,9% gab es in der Land- und Forstwirtschaft (viertes Quartal 2008: + 12 000 Personen oder + 1,4%).
Der insgesamt zu verzeichnende Anstieg der Erwerbstätigkeit im Vorjahresvergleich resultierte vollständig aus der Zunahme der Zahl der Arbeitnehmer, die sich im ersten Quartal 2009 um 67 000 Personen (+ 0,2%) auf 35,4 Millionen Personen erhöhte. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger war hingegen im Berichtsquartal – auch aufgrund des Rückgangs bei der geförderten Selbstständigkeit – erstmals seit neuneinhalb Jahren im Vorjahresvergleich zurückgegangen, und zwar auf rund 4,4 Millionen (- 19 000 Personen oder – 0,4%).
Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat sich im ersten Quartal 2009 die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahr um 3,1% auf 354,8 Stunden reduziert, obwohl gut ein halber Arbeitstag mehr zur Verfügung stand als im entsprechenden Vorjahresquartal. Mit dazu beigetragen haben vor allem der Abbau von Überstunden und die starke Inanspruchnahme der Kurzarbeit. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – also das Produkt aus Erwerbstätigenzahl und geleisteten Stunden je Erwerbstätigen – sank auf 14,1 Milliarden Stunden (- 2,9%).
Die aktuellen Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren können auf der Homepage von Destatis, Pfad: Themen –> Arbeitsmarkt –> Erwerbstätige –> Tabellen abgerufen werden.
Eine Tabelle sowie methodische Kurzbeschreibungen zur Berechnung der Erwerbstätigkeit und des Arbeitsvolumens bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de .
Weitere Auskünfte gibt:
Michael Braig,
Telefon: (0611) 75-2932,
E-Mail: arbeitsmarkt@destatis.de
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