Allianz Gruppe erreichte 2008 operatives Ergebnis von 7,4 Milliarden Euro

München

Allianz Gruppe erreichte 2008 operatives Ergebnis von 7,4 Milliarden Euro

Jahresüberschuss aus fortgeführtem Geschäft von 4 Milliarden Euro – Verkauf der Dresdner Bank abgeschlossen – Jahresfehlbetrag der Gruppe unter Berücksichtigung des nicht-fortgeführten Geschäfts von 2,4 Milliarden Euro – Vorstand schlägt für 2008 Dividende von 3,50 Euro je Aktie vor

Die Allianz Gruppe verzeichnete auf Basis vorläufiger Zahlen im Geschäftsjahr 2008 trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes ein robustes operatives Ergebnis sowie eine Solvabilitätsquote auf unverändert hohem Niveau. Der Umsatz der Allianz Gruppe verringerte sich um 5,3 Prozent auf 92,5 Milliarden Euro im Jahr 2008, von 97,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis belief sich auf 7,4 Milliarden Euro nach 10,3 Milliarden Euro im Rekordjahr 2007. Der Jahresüberschuss aus fortgeführtem Geschäft betrug 4 Milliarden Euro nach 7,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Das nicht-fortgeführte Geschäft, einschließlich der Dresdner Bank Ergebnisse und der Auswirkungen des Verkaufs an die Commerzbank, belasteten das Ergebnis der Allianz Gruppe im Jahr 2008 mit 6,4 Milliarden Euro. Daraus ergab sich 2008 für die Allianz Gruppe ein Jahresfehlbetrag von 2,4 Milliarden Euro.

Die Finanzkrise hat sich auch auf das Kerngeschäft der Allianz ausgewirkt. Zwar zeigte sich das Sachversicherungsgeschäft weitgehend unbeeinträchtigt, jedoch verzeichneten das Lebensversicherungsgeschäft und das Asset Management Umsatz- und Ertragseinbußen.

Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE: „Die Allianz steht solide da und ist ein finanziell stabiler Partner für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Gemessen am Umfeld haben wir uns mit einem operativen Ergebnis von 7,4 Milliarden Euro vergleichsweise gut geschlagen. Unsere Anstrengungen werden sich 2009 weiterhin darauf konzentrieren, effizient zu arbeiten und unseren Kunden Produkte anzubieten, die ihnen langfristige Sicherheit geben – das ist unser Kerngeschäft.“

Das Eigenkapital lag mit 33,7 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2008 auch in Zeiten der Krise weiter auf solidem Niveau. Die Zahl der Kunden der Allianz weltweit beträgt rund 75 Millionen (bereinigt um Dresdner Bank).

Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat der Allianz SE eine Dividende von 3,50 Euro je Aktie vorschlagen.

Unter Berücksichtigung des Verkaufs der Dresdner Bank und der geplanten Dividende betrug die Solvabilität der Allianz Gruppe zum Jahresende 2008 161 Prozent und liegt damit komfortabel im selbst gesetzten Zielkorridor von 150 Prozent bis 170 Prozent.

Der vollständige Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank wurde zum 12. Januar 2009 vollzogen, mehr als ein halbes Jahr früher als ursprünglich vorgesehen. Für das Geschäftsjahr 2008 ergab sich aus diesem nicht-fortgeführten Geschäft eine Belastung für die Allianz von 6,4 Milliarden Euro. Diese Belastung reflektiert im Wesentlichen die operativen Verluste (2,1 Milliarden Euro) der ersten neun Monate der Dresdner Bank sowie eine Abschreibung auf den Buchwert der Dresdner Bank von insgesamt 1,4 Milliarden Euro zum 30. September 2008. Hinzu kommen Verluste in Höhe von 2,7 Milliarden Euro, die sich aus der geänderten Struktur der Transaktion und der darauf aufbauenden Bilanzierung sowie aus der Wertminderung des Allianz Anteils an der Commerzbank ergeben.

Geschäftsergebnisse

Die Schaden- und Unfallversicherung, das größte Geschäftsfeld der Allianz, hat sich im letzten Jahr krisenfest gezeigt. Die Prämieneinnahmen stiegen leicht von 43,2 Milliarden Euro auf 43,4 Milliarden Euro (bereinigt um das in das Segment Leben und Kranken umgegliederte Krankenversicherungsgeschäft der AGF). Das interne Wachstum betrug 1,7 Prozent. Das operative Ergebnis erreichte 5,6 Milliarden Euro, dies entspricht einem Rückgang von rund 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Combined Ratio betrug 95,1 Prozent im Geschäftsjahr 2008 nach 93,6 Prozent im Vorjahr. Trotz des herrschenden Preisdrucks blieb der Anstieg der Combined Ratio mit 1,5 Prozentpunkten – dank erfolgreicher Effizienzprogramme – unterhalb der Preissteigerung bei den Schadenkosten.

„Unter den gegebenen Marktbedingungen hat die Schaden- und Unfallversicherung aufgrund einer soliden Combined Ratio ein gutes Ergebnis erreicht. Einmal mehr ein Ergebnis unserer konsequenten Zeichnungspolitik, Preisdisziplin und verbesserten Effizienz“, erklärte Helmut Perlet, Chief Financial Officer der Allianz SE.

In der Lebens- und Krankenversicherung sanken die Prämieneinnahmen 2008 um 9,7 Prozent auf 45,6 Milliarden Euro von 49,4 Milliarden Euro. Während die Nachfrage nach traditionellen Lebensversicherungen leicht gestiegen ist, verzeichneten vor allem die fondsgebundenen Produkte und der Vertrieb über Banken einen Rückgang. Das operative Ergebnis verringerte sich vom Rekordniveau 2007 von 3 Milliarden Euro auf 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2008. Neben den rückläufigen Anlageergebnissen ist dies auf die schwierige Marktsituation in den USA zurückzuführen.

„Der Rückgang im Anlageergebnis der Lebensversicherung überrascht uns in diesem volatilen Marktumfeld nicht, er war aber im vierten Quartal weit überdurchschnittlich. Dennoch zeigt ein Ergebnis von 1,2 Milliarden Euro, dass wir genügend Substanz haben, um Schwankungen am Markt aufzufangen“, so Helmut Perlet.

Das Asset Management hatte 2008 mit extrem schwierigen und unvorhersehbaren Entwicklungen an den Kapitalmärkten zu kämpfen, die sich im vierten Quartal noch verstärkt haben. Das operative Ergebnis sank um 32 Prozent auf 926 Millionen Euro 2008 im Vergleich zu 1,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Diese Entwicklung ergab sich vor allem aus dem Marktwertrückgang des verwalteten Kapitalanlagevermögens und dem damit einhergehenden gesunkenen Provisionsüberschuss sowie Investitionen in den Vertrieb.

Das verwaltete Vermögen Dritter konnte 2008 im Rentenbereich um 14 Milliarden Euro gesteigert werden, während es im Aktienbereich um 70 Milliarden Euro abnahm. Der Rückgang im Aktiengeschäft ergab sich aus gesunkenen Marktbewertungen und dem weltweiten Trend, Aktienanlagen zu reduzieren. Insgesamt betrugen die Vermögensanlagen für Dritte 703 Milliarden Euro zum Ende des Jahres, verglichen mit 765 Milliarden Euro im Vorjahr.

Ausblick
„Die schwierigen Bedingungen am Kapitalmarkt werden auch 2009 anhalten. Wir befinden uns im stärksten Wirtschaftsabschwung seit Jahrzehnten. Zuverlässige Aussagen über Erträge im Jahr 2009 sind in diesem Umfeld nicht möglich“, sagte Michael Diekmann.

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