AllianzGI Kapitalmarktbrief – ‚Schwalben am Konjunkturhimmel‘

München

AllianzGI Kapitalmarktbrief – „Schwalben am Konjunkturhimmel“

Der Januar begann für die Marktteilnehmer vielversprechend, doch im Laufe der ersten Wochen des neuen Jahres kam eine neue Kaltfront an den Kapitalmärkten auf:

Banken mussten erneut milliardenschwere Abschreibungen vornehmen, die sich mittlerweile weltweit auf fast 1,1 Billionen US-Dollar summieren.

Die Industrie verzeichnete rückläufige Aufträge, was die Produktion sowie die Kapazitätsauslastungen sinken ließ.

Der Immobilienmarkt in den USA zeigte noch kein Anzeichen einer Trendwende.

Schwache Konjunkturindikatoren seitens Verbraucher- und Arbeitsmarkt bestätigten den globalen Konjunkturabschwung.

Doch am Konjunkturhimmel zeigten sich bereits erste Schwalben. Einige Frühindikatoren, wie die Erwartungskomponente des ifo-Index oder des ZEW-Indikators sowie der Richmond Fed Manufacturing Index, verbesserten sich. Auslöser waren vermutlich die geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken, die zu greifen scheinen. So verengte sich im Interbankenhandel neben dem Risikoaufschlag auf das Dreimonatsgeld auch der „Ted-Spread“, der die Differenz zwischen der Rendite für den Dreimonats-Libor und der Rendite für US-amerikanische Dreimonatsschatzwechsel (T-Bills) wiedergibt, auf ein Fünfmonatstief.

Eine weitere vertrauensbildende Maßnahme scheint sich in den USA mit der Diskussion um eine staatliche „Bad Bank“ abzuzeichnen, die dem Finanzsystem risikobehaftete Wertpapiere abkaufen soll.

Weitere Belastungstests erwartet

Allerdings machen ein paar Schwalben noch keinen Sommer. Eine generelle Entwarnung in puncto Konjunktur auszurufen, wäre zu früh. Denn die im Januar gestartete Berichtssaison könnte in ihrem Höhepunkt im Februar den Marktteilnehmern erneut dunkle Wolken bescheren, da vermutlich – rezessionsbedingt – mit weiteren negativen Revisionen bei den Analystenschätzungen zu rechnen ist, was zu einem weiteren Belastungstest für die Märkte werden könnte.

Jedoch ist der negative Gewinnzyklus fortgeschritten und die Geldpolitik sollte zumindest langsam wirken, was für eine Bodenbildung spricht. Dazu kommt: Das Vertrauen der Marktteilnehmer dürfte angesichts deutlich reduzierter Bewertungen, hoher Dividendenrenditen sowie hoher Kassenbestände langsam wieder zurückgewonnen werden und sollte den Sommer an die Kapitalmärkte zurückholen. Daher empfiehlt es sich, Aktien und Anleihen noch taktisch untergewichtet zu allokieren.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.

Kontakt für Presse
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