Amt24 stellt Konzept für die moderne Verwaltung Berlins vor

Berlin

Amt24 stellt Konzept für die moderne Verwaltung Berlins vor

Berlin 2009: Ein Ansprechpartner für Behördenkontakte –

Berlin – Das E-Government-Netzwerk Amt24 (www.amt24.de ) hat ein praktisches Konzept für den Einheitlichen Ansprechpartner der Berliner Behörden erarbeitet. Zur Umsetzung der europaweit verbindlichen EU-Dienstleistungsrichtlinie schlagen die IT-Spezialisten vor, zunächst mit der bestehenden Technik zu arbeiten und Schritt für Schritt erforderliche Erweiterungen einzuführen.

Vorhandenes nutzen + Verbindungen schaffen

Die zehn Unternehmen und Forschungseinrichtungen sehen keine Notwendigkeit, für den Einheitlichen Ansprechpartner komplett neue Informationstechnologie einzuführen. Um in Berlin bis Ende 2009 alle wichtigen Behördengänge für Firmen online anzubieten, spricht sich Amt24 für das aktive Verknüpfen vorhandener EDV-Programme und Portale der Verwaltung aus. Hierzu zählen u. a. Berlin.de, E-Mail und Virtuelle Poststelle, Formular- und Dokumenten-Management-Systeme sowie Elektronische Archive.

Jutta Lautenschlager, Vorstand von Amt24 e. V.:

‚Mit Hilfe des Internets und elektronischer Dienste kann Berlin die EU-Dienstleistungsrichtlinie zügig umsetzen. Unsere Vorschläge greifen auf die vorhandenen IT-Systeme zurück – ergänzt um Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Bisherige Investitionen in die IT sind nicht umsonst gewesen und es wird eine Menge Geld gespart. Mit dem Konzept ermöglichen wir eine transparente und sichere Verwaltung – für heutige und künftige Aufgaben.‘

Ein Zuständigkeitsfinder für die Verwaltung

Entscheidend für den Erfolg der EU-Dienstleistungsrichtlinie ist die Bündelung aller Informationen über Verwaltungen, ihre Einrichtungen sowie die Körperschaften. So sind Zuständigkeiten, Leistungen und Kontaktdaten für den ‚virtuellen Behördengang‘ schnell und einfach zu finden. Der Zuständigkeitsfinder sollte mit dem zentralen Infoportal und dem Wissensmanagement des Landes verknüpft sein.

Ein zentrales Portal für Anfragen und Anträge

Das Netzwerk sieht die Notwendigkeit, einen zentralen Zugang zum Einheitlichen Ansprechpartner zu schaffen. Das Portal bietet Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen, Auskünfte zur Antragsbearbeitung und Vorkehrungen für eine sichere Kommunikation. Durch ein Internet-Portal werden häufige Zwischenanfragen per Telefon und E-Mail überflüssig.

Um einen gemeinsamen Verwaltungsservice zu erreichen, sollte das Land für seine Dienstleistungen einheitliche Oberflächen – z. B. als Webanwendungen – schaffen. Perspektivisch sollten organisatorische und technische Grundlagen für einen reibungslosen Datentransfer zwischen den Behörden abgestimmt werden. So könnten die Verwaltungen mit unterschiedlichen Programmen besser zusammenarbeiten und die ‚Berliner IT‘ würde deutlich effizienter.

Eine Verfahrensakte für alle Dokumente

Für Anträge empfiehlt Amt24 eine elektronische Akte, um Dokumente zu bündeln, den Bearbeitungsstand abzufragen und Fristen zu überwachen. Dazu können der Dokumenten-Management-Dienst Berlins und vorhandene elektronische Archive genutzt werden – erweitert um eine zentrale Plattform zur Zusammenarbeit der Dienststellen, die vom ITDZ Berlin betrieben wird. Die Verfahrensakte sollte alle Dokumente, wie Antrag, Anlagen, Eingangsbestätigung, den internen Schriftverkehr und Bescheide enthalten.

Transparenz durch ein Ticketing-System

Antragsteller und Einheitlicher Ansprechpartner sollten in Zukunft jederzeit wissen, wo sich ein Vorgang befindet. Daher rät Amt24 zur Einführung eines zentralen Ticketing-Systems. Die als Open-Source-Software verfügbare Anwendung gibt Auskunft zu Eingang, Bestätigung und Bearbeitung von Anträgen. Moderne Systeme verbinden den Abruf von Informationen via Web, E-Mail und Fax. Mit der Zwischenlösung können die Berliner Behörden ihre Abläufe schrittweise angleichen.

Erste Behörden-Services 2009 im Netz

Ab 2009 sollen in Berlin u. a. Meldebescheinigungen, Standesamtsurkunden, Anwohnerparkausweise und Registerauskünfte online beantragt werden können. 14 weitere Dienstleistungen – wie die An- und Ummeldung der Wohnung – können noch nicht über das Web abgewickelt werden, da sie bislang elektronisch signiert werden müssen. Berlin plant im Rahmen des E-Government-Projekts ‚Servicestadt Berlin‘ bis 2011 mehr als 100 Dienstleistungen über das Netz anzubieten.

Der Berliner Senat will dazu ein ‚Online Bürgeramt‘ aufbauen. Hier sollen häufig genutzte Angebote der Bürger- und Ordnungsämter über das Web bereitgestellt werden. Amt24 unterstützt mit seinem Konzept die Arbeit des IT-Kompetenzzentrums der Berliner Innenverwaltung. Für die IT-Experten stehen insbesondere die Angebote für die Wirtschaft im Mittelpunkt. Dazu gehören z. B. Auskünfte zum Gewerbezentralregister oder Sondernutzungsgenehmigungen.

Da alle Bundesländer den Einheitlichen Ansprechpartner im Rahmen der EU-Dienstleistungsrichtlinie einführen und dazu Ihre Dienstleistungen und Angebote überarbeiten müssen, kann das Berliner Konzept auch für andere Bundesländer interessant sein.


Thomas Keup | Kommunikation
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