Angewandte Forschung im Aufwind: Fraunhofer wächst um elf Prozent
München
Angewandte Forschung im Aufwind: Fraunhofer wächst um elf Prozent
Die Fraunhofer-Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2007 ihr Budget um elf Prozent auf 1,32 Milliarden Euro gesteigert. Und der Trend hält an. Ein Grund für das weitere Wachstum ist die gute interne und externe Vernetzung der Institute.
»Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr mit überdurchschnittlichem Wachstum zurück«, sagt Dr. Alfred Gossner, Finanzvorstand der Fraunhofer-Gesellschaft. »Das Finanzvolumen wuchs gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent und beträgt jetzt 1,32 Mrd Euro. Das ist ein neues Rekordniveau.« Das Finanzvolumen setze sich zusammen aus den Ausbau-Investionen sowie dem Haushalt der Verteidigungs- und der Vertragsforschung, erläutert Gossner weiter: »In Neubauten, Erweiterungsbauten und Erstausstattung investierte Fraunhofer im vergangenen Jahr 117 Millionen Euro – rechnet man die Geräteinvestitionen dazu erreichte das Investitionsvolumen damit einen historischen Höchststand. Im Leistungsbereich Verteidigungsforschung wurden 39 Millionen eingesetzt. Die Aufwendungen im Bereich Vertragsforschung stiegen um 132 Millionen auf 1,16 Mrd Euro.«
Das positive Ergebnis hat viele Ursachen: 2007 boomte die Wirtschaft und die Unternehmen investierten wieder mehr in Forschung und Entwicklung. Und auch die Nachfrage im Ausland nach deutscher Technologieentwicklung stieg weiter an. Das zeigt sich auch in den Zahlen aus dem Bereich Vertragsforschung: Insgesamt wurden Erträge in Höhe von 776 Mio Euro erwirtschaftet. Der Anteil, der aus Projekten mit der Wirtschaft stammt, lag mit 422 Mio Euro leicht über dem Vorjahresniveau und macht insgesamt 38 Prozent der Gesamterträge aus. Günstig für Fraunhofer war auch die Entwicklung der Projektförderung durch Bund, Länder und EU: Sie lag 2007 bei 354 Mio Euro.
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, meint Prof. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft: »Er ist das Ergebnis einer zunehmenden Vernetzung: Die Institute arbeiten immer öfter interdisziplinär zusammen – die Fraunhofer-Institute, die auf Vertragsforschung spezialisiert sind, haben sich in den vergangenen Jahren in sechs thematischen Verbünden organisiert. Gemeinsam identifizieren sie neue Geschäftsfelder und initiieren Forschungs- und Entwicklungsprogramme. Gleichzeitig sind alle Fraunhofer-Institute eng verbunden mit nationalen sowie internationalen Kompetenzzentren. Diese Fähigkeit zur flexiblen und schnellen Vernetzung ist heute ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.« Das nutzt Fraunhofer auch in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft: Unter dem Motto »Erfolg durch Kooperation – schneller von der Idee zum Produkt« sind deutschlandweit bereits 14 Innovationscluster entstanden – weitere sind in Planung. Diese sollen den Austausch und die regionale Zusammenarbeit von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen forcieren.
»Die Ausgangslage am Ende des Geschäftsjahrs 2007 ist hervorragend«, resümiert Bullinger. »Der Auftragsbestand und die Impulse aus der Hightech-Strategie der Bundesregierung lassen uns positiv in die Zukunft blicken. Trotz der erwarteten Konjunkturabschwächung rechnen wir mit steigenden Erträgen. Unser vorrangiges Ziel wird es in den nächsten Jahren sein, im globalen Wettbewerb um die besten Köpfe ausreichend exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu gewinnen, um das wachsende Forschungsvolumen zu bearbeiten und weiteres Wachstum zu generieren.«
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