Bayer CropScience AG: Jahrespressekonferenz 2008

Leverkusen

Bayer CropScience AG: Jahrespressekonferenz 2008

Weichenstellung nach sehr erfolgreichem 1. Halbjahr 2008: Bayer CropScience plant bis 2012 Forschungsinvestitionen in Höhe von 3,4 Milliarden Euro Ausbau des Forschungsprogramms stärkt Basis für zukünftiges Wachstum / Erreichung des EBITDA-Margenziels von rund 25 Prozent bereits für 2008 erwartet / Umsatzziel von 2 Milliarden Euro mit neuen Wirkstoffen schon 2009 angestrebt / Einführung von 10 neuen Pflanzenschutz-Substanzen bis 2012 mit einem Spitzenumsatzpotenzial von mehr als 1 Milliarde Euro geplant

Monheim, 4. September 2008 – Nach einem hervorragenden Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr 2008 stellt Bayer CropScience die Weichen für die Zukunft: Mit einem umfangreichen Forschungsprogramm will das Unternehmen die langfristigen Wachstumschancen auf den Agrarmärkten konsequent nutzen. Dazu sollen von 2008 bis 2012 insgesamt 3,4 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung von innovativen Pflanzenschutzmitteln und neuen Lösungen für den Bereich Saatgut und Pflanzenbiotechnologie fließen. Im selben Zeitraum plant das Unternehmen die Markteinführung von 10 neuen Pflanzenschutzwirkstoffen, die ein Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt mehr als 1 Milliarde Euro haben. Diese neue Zielsetzung ergänzt die bisherige Planung, mit Substanzen, die seit 2000 eingeführt wurden, einen Umsatz von 2 Milliarden Euro zu erzielen. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung soll diese Schwelle bereits 2009 erreicht werden – zwei Jahre früher als erwartet. Außerdem geht das Unternehmen davon aus, schon in diesem Jahr eine bereinigte EBITDA-Marge von ca. 25 Prozent ausweisen zu können. Ursprünglich war dies erst für 2009 angekündigt.

Prof. Dr. Dr. h. c. Friedrich Berschauer, Vorstandsvorsitzender der Bayer CropScience AG, sagte im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in Monheim: „Bayer CropScience ist als Innovationsführer in der Agrarbranche mit den drei Bereichen Pflanzenschutz, Saatgut und Pflanzenbiotechnologie hervorragend aufgestellt und bietet Landwirten intelligente und nachhaltige Lösungen zur Sicherung der Ernten und zur Steigerung der Erträge.“ Vor dem Hintergrund der anhaltend starken Nachfrage nach Agrar-Rohstoffen bei gleichzeitig begrenzten Anbauflächen und den sich abzeichnenden Klimaveränderungen stehe die Agrarwirtschaft vor großen Aufgaben, sagte Berschauer.

Berschauer: „Wir brauchen eine zweite grüne Revolution“

Nach Auffassung des Vorstandsvorsitzenden von Bayer CropScience habe sich der Produktivitäts-Fortschritt der Landwirtschaft insbesondere in Schwellenländern in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter verlangsamt, während die Weltbevölkerung weiter deutlich ansteige. Gleichzeitig habe die öffentliche Förderung der Agrarforschung keine so hohe Priorität mehr.
Berschauer betonte, dass die Landwirtschaft wieder mehr in den Mittelpunkt der internationalen Forschungs- und Entwicklungspolitik gestellt werden müsse. Zudem sei es erforderlich, stärker in Technologie, Innovation und Agrarinfrastruktur zu investieren. „Wir brauchen eine intensive Agrarforschung, um den Herausforderungen für die Nahrungsmittelproduktion und die optimale Nutzung unserer Ressourcen im Landbau zu begegnen. Wir brauchen nichts weniger als eine zweite grüne Revolution“, forderte Berschauer.

Gerade vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Klimawandels komme der Pflanzenbiotechnologie eine immer wichtigere Rolle zu, um Pflanzen gegen Klima- und Umweltstress weniger empfindlich zu machen. Mit einem gezielten integrierten Management aller Maßnahmen der Landbewirtschaftung – Bewässerung, Düngung, Pflanzenschutz und innovativen Saatguttechnologien – sei es möglich, die Welternten erheblich zu steigern. Allein der klassische Pflanzenschutz könne bei optimaler Ausnutzung um bis zu 70 Prozent höhere Erträge in wichtigen landwirtschaftlichen Kulturen ermöglichen. Modernes Hybridsaatgut und eine intensivere Nutzung der Möglichkeiten der Pflanzenbiotechnologie könnten darüber hinaus ein erhebliches, weiteres Ertragspotenzial bieten, erläuterte Berschauer.

Investitionen in die Zukunft

Bayer werde als Weltmarktführer in der Agrarchemie seinen Beitrag dazu leisten, dieses Ertragspotenzial zu heben, sagte Berschauer. Von 2008 bis 2012 plant Bayer CropScience insgesamt 3,4 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung zu investieren. Hiervon entfallen knapp 2,7 Milliarden Euro auf die Erforschung innovativer Pflanzenschutzwirkstoffe und 750 Millionen Euro auf die Entwicklung neuer Lösungen im Bereich Saatgut und Pflanzenbiotechnologie.

Darüber hinaus plant das Unternehmen, seine Kapazitäten für die Produktion von Pflanzenschutzmitteln der Marktnachfrage schrittweise anzupassen. Im Jahr 2008 wolle Bayer CropScience rund 280 Millionen Euro für die Modernisierung bestehender und den Bau neuer Anlagen aufwenden (Vorjahr: 223 Millionen Euro). Größte Einzelmaßnahme ist der Bau einer neuen Anlage zur Herstellung von Vorprodukten des Herbizidwirkstoffs Glufosinat-Ammonium (Handelsnamen: Liberty®, Ignite®, Basta®), die in Knapsack bei Köln für rund 60 Millionen Euro errichtet wird und 2009 in Betrieb gehen soll.

Umsatz- und Ertragsentwicklung im 1. Halbjahr 2008 auf Rekordniveau

Aufgrund der starken Nachfrage nach innovativen Pflanzenschutz- und Saatgutlösungen konnte Bayer CropScience im 1. Halbjahr 2008 sein Geschäft erheblich ausweiten. Mit einem Umsatz von 3,78 Milliarden Euro verzeichnete das Unternehmen in den ersten sechs Monaten des Jahres währungs- und portfoliobereinigt einen Zuwachs von 19 Prozent. Negative Währungseffekte konnten durch deutlich höhere Absatzmengen und Preissteigerungen mehr als ausgeglichen werden. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 24 Prozent auf 1,214 Milliarden Euro, das bereinigte EBIT stieg sogar um 34 Prozent auf die Rekordmarke von 953 Millionen Euro.

Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war das Pflanzenschutzgeschäft mit einem Umsatzanstieg um 17 Prozent auf 3,15 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,7 Milliarden Euro). Das entspricht währungs- und portfoliobereinigt einer Steigerung um 23 Prozent – ein Spitzenwert in der Branche. Alle Geschäftsfelder konnten dabei zulegen, wobei insbesondere das Fungizidportfolio mit einer währungsbereinigten Umsatzsteigerung von 39 Prozent zu diesem Wachstum beitrug.

Besonders deutliche Zuwachsraten verzeichnete Bayer CropScience mit seinem Portfolio an jungen, innovativen Wirkstoffen, die ab dem Jahr 2000 in Kernmärkten eingeführt wurden: Hier stieg der Umsatz im 1. Halbjahr 2008 auf rund 1,15 Milliarden Euro, ein Plus von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies untermauert die erfolgreiche Ausrichtung des Unternehmens auf die Erforschung und Entwicklung neuer Pflanzenschutzlösungen und unterstreicht seine Innovationsführerschaft in der Pflanzenschutzindustrie.

Auch das Saatgut- und Traitsgeschäft im Bereich BioScience konnte mit einem Umsatzanstieg von 15 Prozent auf 304 Millionen Euro (währungs- und portfoliobereinigt: + 21 Prozent) deutlich zulegen. Hier zahlt sich die gute Entwicklung des Baumwollsaatgutgeschäftes in Nordamerika, Mexiko und Indien sowie die starke Nachfrage nach Hybrid-Reissorten in Asien aus.
Erfolgreich entwickelte sich auch das Geschäft mit dem Hybrid-Rapssaatgut InVigor® in Nordamerika und das weltweite Gemüsesaatgut-Geschäft. Im Geschäftsbereich Environmental Science dagegen lag der Umsatz im 1. Halbjahr mit 330 Millionen Euro währungsbereinigt um 10 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Ursächlich war vor allem das rückläufige Geschäft mit Produkten für professionelle Anwender in der Landschaftspflege in Nordamerika.

Positiver Ausblick für das 2. Halbjahr 2008

Auf Basis der guten Geschäftsentwicklung der ersten sechs Monate hat Bayer CropScience die Prognose für das Gesamtjahr 2008 angehoben. Berschauer: „Wir erwarten ein weiterhin positives Marktumfeld im 2. Halbjahr und gehen davon aus, den währungs- und portfoliobereinigten Umsatz für das Gesamtjahr im Vergleich zum Vorjahr um deutlich über 10 Prozent zu steigern und die bereinigte EBITDA-Marge auf ca. 25 Prozent zu verbessern. Damit würden wir das ursprünglich für 2009 gesetzte Ziel, eine bereinigte EBITDA-Marge in der Größenordnung von 25 Prozent zu erwirtschaften, bereits ein Jahr früher als geplant erreichen.“ Vor dem Hintergrund der weiter steigenden Energie- und Rohstoffkosten plane das Unternehmen auch für die zweite Jahreshälfte weitere Preisanpassungen, sagte Berschauer.

Wachstumschancen mit innovativen Produkten nutzen

Das Portfolio an jungen Wirkstoffen bleibt dabei weiterhin der Motor der Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Unternehmens. Nach der exzellenten Performance dieser Substanzen im 1. Halbjahr erwartet Bayer CropScience nun, das ursprünglich erst für 2011 geplante Umsatzziel von 2 Milliarden Euro bereits Ende 2009 realisieren zu können. Auch darüber hinaus kann das Unternehmen auf eine starke Pipeline vertrauen und hat sich ein neues Ziel gesetzt: So will Bayer CropScience im Zeitraum 2008 bis 2012 zehn neue Wirkstoffe mit einem Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt mehr als 1 Milliarde Euro auf den Markt bringen. Berschauer: „Mit unserem Produkt-Portfolio, einer starken Pipeline und unserer hohen Innovationskraft wollen wir überproportional an den Wachstumschancen des Marktes teilhaben.“

Im Bereich BioScience will das Unternehmen den Umsatz bis 2015 mit durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten von 12 Prozent auf 1 Milliarde Euro steigern – und dies in erster Linie aus eigener Kraft. Besondere Chancen ergeben sich durch die steigenden Resistenzen der Unkräuter gegenüber Glyphosat, für die das Unternehmen im Rahmen eines Resistenzmanagements neue technologische Lösungen entwickelt. Berschauer: „Wir prüfen aber auch in Zukunft aktiv Möglichkeiten für Kooperationen und Akquisitionen, um unser Saatgut- und Pflanzenbiotechnologie-Geschäft gezielt weiterzuentwickeln.“

Über Bayer CropScience
Die Bayer AG ist ein weltweit tätiges, forschungsbasiertes und wachstumsorientiertes Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien. Die Bayer CropScience AG zählt als Teilkonzern der Bayer AG mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro in 2007 zu den weltweit führenden, innovativen CropScience-Unternehmen mit den Tätigkeitsbereichen Pflanzenschutz, Schädlingsbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft sowie Saatgut und Pflanzen-Biotechnologie. Mit einer herausragenden Produktpalette bietet das Unternehmen umfassenden Kundenservice für die moderne nachhaltige Landwirtschaft sowie in nicht-landwirtschaftlichen Anwendungen. Bayer CropScience beschäftigt rund 17.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in mehr als 120 Ländern vertreten. Weitere Nachrichten zum Unternehmen unter:
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