CANON – Der Sub-Sub-Sub-Händler des grauen Marktes wird es schon richten
CANON – Der Sub-Sub-Sub-Händler des grauen Marktes wird es schon richten
Mit dem falschen Vertragspartner ins Chaos. Die List mit CANON-Serviceverträgen.
Murcia, Spanien. Beim Erwerb aller teuren CANON-Digitaldrucker ist ein Servicevertrag obligatorisch. Meist geht der Kunde davon aus, dass bei Abschluss des Vertrages die Herstellerfirma die auftretenden Probleme regelt, der Kunde somit einen finanzstarken Partner für den Service seines Digitaldruckers an seiner Seite hat. Für diese vermeintliche Sicherheit ist er auch gern bereit, pro Kopie und Druck Euro-Cent Beträge zu bezahlen. Die sich bei umfangreichem Kopieren oder Drucken zu stolzen Beträgen summieren können.
Doch Vorsicht! Bei diesen Verträgen ist besonders auf die Zuverlässigkeit des Vertragspartners zu achten. Wurde der Drucker nicht direkt bei CANON erworben, sondern von einem Zwischenhändler, schließt dieser auch den Servicevertrag ab. Der Kunde hat zwar einen CANON-Drucker im Hause stehen, aber bei Problemen ist er auf Gedeih und Verderb auf die Zuverlässigkeit des Zwischenhändlers angewiesen und diese lässt oft zu wünschen übrig.
Die Firma CANON Deutschland bekämpft vordergründig Grauimporte, doch nutzt sie auch gezielt die europäische Marktliberalisierung zur Belieferung des grauen Marktes in Spanien. Ein Preisunterschied von 100 Prozent macht dies möglich. So wird der CANON-IRC 5185i in Deutschland für € 9.200 angeboten während in Spanien der gleiche Drucker bei CANON enorme € 21.500 kostet. Parallel zum spanischen Direktvertrieb, beliefern deshalb deutsche CANON-Großhändler spanische Zwischenhändler und diese statten oftmals noch einen Subunternehmer mit Geräten aus. Alle in der Kette bedienen sich des Servicevertrags, um dem Kunden vorzugaukeln, er habe einen starken zuverlässigen Servicepartner an seiner Seite.
Treten unvermittelt Probleme mit dem Drucker auf oder ist das Gerät gar eine Montagsproduktion, erkennt der Kunde plötzlich, dass CANON gar nicht für seine Geräte gerade stehen will, sondern sich hinter den Sub-Sub-Subhändlern versteckt. Damit ist der Kunde auf den schwächsten Teil der Lieferantenkette reduziert. Um einem jahrelangen Rechtstreit aus dem Weg zu gehen, schlägt sich er sich dann mit Notlösungen herum, bis er schließlich weichgekocht nach einem neuen Drucker sucht. Diese Situation wird dann im Verkauf von den Händlern genutzt, um den Kunden zum Modellwechsel zu bewegen. Wenn der Kunde wieder kauft, so ist das für die ganze Kette bis hinauf zum Hersteller CANON ein lukratives Geschäft.
Ursache dieser Kundennötigung ist die Tatsache, dass die kleinen Händler die Ersatzteile von ihrem übergeordneten Vertragspartner kaufen müssen und diese gegenüber dem Kunden nur mit pro-Druckseiten-Einnahmen aufrechnen können. Es kommt schon vor, dass CANON-Händler den Kunden trotz Servicevertrag im Stich lassen, da sich die Reparatur einer Montagsproduktion für sie nicht rechnet. Oder sie kommen kurz vor Auslaufen eines Servicevertrages ihren Verpflichtungen gegenüber dem Kunden nicht mehr nach, bis dieser einen neuen Drucker kauft oder im schlechtesten Fall eben nur den Servicevertrag verlängert.
Auf diese Weise hält sich der Hersteller auch Regressforderungen vom Leib. Montagsproduktionen bleiben auf der Strecke und werden zum Risiko des Kunden und seinem Verkäufer. CANON duldet stillschweigend Nötigungen und Vertragsbrüche seiner Händlerkette zu Gunsten von Umsatz und Gewinn.
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Turnshare Ltd. / BPMNr. 10040
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