Cluster trifft Megatrend: Eine erfolgreiche Verbindung in Thüringen
Frankfurt am Main
Cluster trifft Megatrend: Eine erfolgreiche Verbindung in Thüringen
Helaba prognostiziert für 2008 eine fortgesetzte wirtschaftliche Dynamik in Thüringen
„Beflügelt werden Cluster, wenn sie auf Megatrends treffen. Genau dies ist der Fall in Thüringen“, so Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, in der neuesten Helaba-Studie zur Cluster-Bildung in Thüringen. Die Studie zeigt, dass diese Cluster-Bildung vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkturellen Entwicklung, der Leistungsfähigkeit der ansässigen Unternehmen und der zentralen Lage des Freistaates große Synergien hervorbringt. Im internationalen Wettbewerb kann dadurch eine gute Positionierung Thüringens erreicht werden. Cluster sind regionale Netzwerke von Unternehmen einer Branche, die eng mit Zulieferern, Universitäten, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten und eine gewisse überregionale Bedeutung haben.
Auffällig ist, dass etliche Branchen aufgrund der natürlichen Ressourcen in Thüringen vermehrt angesiedelt sind und auch ein national bedeutsames Cluster bilden wie Landwirtschaft und Ernährungsgewerbe oder Forstwirtschaft und Holz-/Papiergewerbe. Die geografische Lage zusammen mit der guten Verkehrsanbindung bilden wiederum Anreize für eine verstärkte Niederlassung von Unternehmen der Logistik. Zudem stellt die industrielle Tradition in Thüringen einen Kristallisationspunkt für eine Vielzahl von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes dar, so dass auch hier Cluster über die Region hinausstrahlen.
Die Industrieorientierung der Wirtschaft Thüringens spiegelt sich auch in den Clustern wider: 19,2 % der Thüringer Beschäftigten haben einen Arbeitsplatz in den industriellen Clustern, 14,7 % bei Dienstleistern und 2,6 % in der reinen Land- und Forstwirtschaft. In der vorliegenden Studie analysieren die Helaba-Volkswirte die Cluster mit Bezug zu den natürlichen und kulturellen Standortvorteilen Thüringens. Die Logistik, die sich auch auf natürliche Gegebenheiten wie die geografische Lage stützt, rundet die Analyse ab. Die rein industriellen Cluster werden zusammen mit dem Bereich Bildung und Forschung in einer gesonderten Studie untersucht.
Thüringen ist in dem Spektrum der Megatrends, das sind u.a. Globalisierung, Nachhaltigkeit oder gesellschaftliche Trends, solide aufgestellt. Es weist in allen tangierten Branchen Cluster zumindest von regionaler Bedeutung auf. Damit wird das Bundesland von den Megatrends profitieren. Die Globalisierung bleibt auch in den kommenden Jahren als Trend erhalten. Ursache dafür sind die neuen Wachstumspole in Asien und der EU. Dies stimuliert zunächst die Logistik, ist aber auch für die deutsche Investitionsgüterindustrie sehr wichtig. Bildung und Forschung sind in diesem Zusammenhang bedeutsam, um zum einen die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft im Freistaat zu stärken. Zum anderen werden die Folgen für Klima und Umwelt, die das rasche Wachstum in den aufstrebenden Volkswirtschaften langfristig mit sich bringen wird, die Forschung weiter fordern.
Nachhaltigkeit ist ein Faktor, den angesichts der Ressourcenknappheit nicht nur die Industrie, sondern auch der Bereich Landwirtschaft/Ernährung und das Holz-Cluster vermehrt berücksichtigen müssen. Hier gilt es, langfristige Lösungen zu suchen, da sonst die positiven Impulse aus den neuen Wachstumspolen von den inflationären Effekten ausgebremst werden.
Insgesamt ist 2008 mit einer Wachstumsrate von 2,1 % in Thüringen zu rechnen. Dabei wird die Industrie wieder zu den Wachstumsbringern zählen, wenn auch mit vermindertem Tempo. Dies sind insgesamt gute Vorraussetzungen für die natürlichen und industriellen Cluster Thüringens.
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