Deutsche Medizintechnikindustrie sieht trotz Wirtschaftskrise weitere Entwicklungschancen

Berlin

Deutsche Medizintechnikindustrie sieht trotz Wirtschaftskrise weitere Entwicklungschancen

„Zukunftskonferenz Medizintechnik“ in Jena zeigt Entwicklungsperspektiven der Branche auf

Die Zukunft der deutschen Medizintechnikindustrie ist Thema einer heute beginnenden bundesweiten Expertentagung in Jena. Mehr als 350 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren auf der „Zukunftskonferenz Medizintechnik 2009“ Chancen und Risiken für die weitere Entwicklung der Branche. Dabei sind sich die Experten einig: Die Zukunftserwartungen sind trotz der aktuellen Wirtschaftskrise insgesamt positiv. Für 2009 erwartet die Medizintechnikbranche eine moderate Fortsetzung des Wachstumskurses.

Medizintechnik „Made in Germany“ hat weltweit einen exzellenten Ruf. Das beweist eine hohe Exportquote und ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich sieben Prozent in den vergangenen zehn Jahren. Deutsche Medizintechnik zählt zu den innovativsten Branchen überhaupt. Rund 15 Prozent der Beschäftigten sind im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Der Anteil von Produkten, deren Markteinführung weniger als drei Jahre zurückliegt, macht fast ein Drittel des Gesamtumsatzes der Branche aus.

Deutsche Medizintechnik steht nicht nur für qualitativ hochwertige und innovative Produkte. Sie steht ebenso für Wirtschaftskraft und Spitzenleistung für Patienten und Anwender. Nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung erwarten Branchenkenner auch langfristig eine weltweit steigende Nachfrage nach Medizintechnik. Daraus resultiert eine wachsende volkswirtschaftliche Bedeutung dieses Industriezweigs in Deutschland. Schon heute steht die Bundesrepublik mit einem Weltmarktanteil von etwas zehn Prozent auf Platz drei hinter den USA und Japan. Etwa 1.250 Medizintechnikhersteller erwirtschaften hier einen Umsatz von mehr als 18 Milliarden Euro und beschäftigen knapp 100.000 Mitarbeiter. Hinzu kommen noch die Zulieferer anderer Branchen, die eng mit der Medizintechnikindustrie vernetzt sind.

Mit der „Zukunftskonferenz Medizintechnik 2009“ wollen die Veranstalter – das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit und die Spitzenverbände der Branche – einen breiten und intensiven Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu den strategisch relevanten Handlungsfeldern in der Medizintechnikbranche anstoßen.

Hochkarätige Experten werden sich in Vorträgen und einer abschließenden Podiumsdiskussion mit folgenden Themenfeldern befassen:
aktuelle technologische Entwicklungen und Erwartungen für die Zukunft (Computerisierung, Miniaturisierung, Molekularisierung, Bildgebung, Telemedizin),
Möglichkeiten und Grenzen der Medizintechnik vor dem Hintergrund der finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa,
Produktionsstandort Deutschland, Fragen der Fachkräftegewinnung und neue Wachstumsmärkte in Asien und Osteuropa.

Ziel ist es, die Potenziale sowie Herausforderungen der deutschen Medizintechnikindustrie aufzuzeigen und die Rahmenbedingungen herauszuarbeiten, die notwendig sind, damit die Unternehmen die Entwicklungschancen erschließen können und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken. Als ein Ergebnis der Konferenz wird eine gemeinsame Erklärung von den Veranstaltern verabschiedet werden. Zudem soll der in Jena begonnene Dialog fortgesetzt werden.

Der Veranstaltungsort Jena ist eine der Wiegen der deutschen Medizintechnik. Hier wurden wichtige Grundlagen für die Branche entwickelt. Jena hat diese Tradition bewahren können und ist heute eines der ostdeutschen Aushängeschilder und ein Zentrum der ostdeutschen Medizintechnikindustrie. Die Region gilt zudem als Musterbeispiel für eine gelungene Zusammenarbeit und Vernetzung aller relevanten Akteure der Branche.

Statement von Hartmut Schauerte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung:
„Mit der Veranstaltung zur Medizintechnik wird die Reihe der von der Bundesregierung initiierten Zukunftskonferenzen in Ostdeutschland fortgesetzt. Der intensive Austausch der Wirtschaft, vertreten durch die Spitzenverbände der Branche, der Wissenschaft und der Politik, hat sich bewährt und wird auch dieser Branche neue Impulse geben. Von existenzieller Bedeutung wird sein, dass die Medizintechnik ihre Position als Innovationsführer behaupten und ausbauen kann. Ich appelliere an die Unternehmen, ihre Forschungsaktivitäten nochmals zu intensivieren und dabei die verbesserten Förderprogramme der Bundesregierung verstärkt zu nutzen.“

Statement von Jürgen Reinholz, Thüringer Minister für Wirtschaft, Technologie und Arbeit:
„Die Konferenz würdigt nicht nur den Stellenwert der Medizintechnik für die Gesundheit. Sie unterstreicht auch die Bedeutung der Branche für unsere Volkswirtschaft. Chancen durch neue Technologien und wachsenden Wohlstand stehen Herausforderungen durch den demografischen Wandel und die weitere Sicherung des Gemeinwohls gegenüber. In diesem Spannungsfeld können wir nur gemeinsam Lösungen zur Erschließung der Potenziale der Medizintechnik finden. Ich freue mich, das gerade in Jena hierfür ein erster großer Schritt gemacht wird, steht doch diese Region beispielhaft für das Zusammenwirken von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.“

Statement von Ullrich Krauss, im Namen von SPECTARIS, ZVEI, BVMed, VDE-DGBMTund medways:
„Die gemeinsam von Politik und Wirtschaft getragene Zukunftskonferenz Medizintechnik soll über das bereits Geleistete hinaus Perspektiven aufzeigen. Nach wie vor wird in Deutschland in der Gesundheitspolitik vorwiegend eine Kostendiskussion geführt. Die Chancen einer wachstums- und beschäftigungsorientierten Betrachtung werden oft verkannt. Aus unserer Sicht ist eine Abkehr von der primären Fokussierung auf die Kosten hin zu einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung von Kosten und Nutzen – im Sinne einer Effizienzdiskussion – absolut notwendig. Die Zukunftskonferenz wird ihren Beitrag dazu leisten.“

Weitere Informationen zur Konferenz unter www.zukunft-medizintechnik.de

Das Internetangebot des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie: http://www.bmwi.de
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