DEUTZ Geschäftsjahr 2008: Zukunftsinvestitionen in schwierigen Zeiten
DEUTZ Geschäftsjahr 2008: Zukunftsinvestitionen in schwierigen Zeiten
Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis unter Vorjahr
– Auftragseingang: 1.363,5 Mio. €
– Umsatz: 1.495,0 Mio. €
– Operatives Ergebnis (vor Einmaleffekten): 31,8 Mio. €
Umfassendes Maßnahmenpaket „MOVE“ zur Ertrags- und Zukunftssicherung
Gezielte F E Ausgaben für zukünftige Abgasstufen
Hohe Eigenkapitalquote und langfristige, bankenunabhängige Finanzierung
Nach rückläufigen Kennzahlen in 2008 geht die DEUTZ AG angesichts der weltweiten Rezession und einer anhaltend schwachen Nachfrage wesentlicher Abnehmerbranchen für das Geschäftsjahr 2009 davon aus, dass Auftragseingang, Absatz und Umsatz deutlich unter dem Vorjahr liegen werden. Das operative Ergebnis soll durch das Maßnahmenprogramm „MOVE“ sowie strukturelle Anpassungen auch bei geringeren Stückzahlen leicht positiv bleiben. Eine spürbare Nachfragebelebung wird frühestens ab 2010 erwartet. Trotz des verschärften Sparkurses investiert das Unternehmen weiterhin hohe zweistellige Millionenbeträge in die Entwicklung zukunftsweisender Motorengenerationen mit integrierter Abgastechnologie. Weitere Stärken sind die hohe Liquidität und Eigenkapitalquote, eine langfristige, bankenunabhängige Finanzierung sowie die weltweite Präsenz eines marktgerechten Produktprogramms. Damit ist der Vorstand zuversichtlich, dass DEUTZ den profitablen Wachstumskurs vor der Wirtschaftskrise fortsetzen wird.
Auftragseingang, Absatz und Umsatz durch Konjunktureinbruch belastet
Nach einem sehr guten Start in das Geschäftsjahr verzeichnete die DEUTZ AG in Folge des weltweiten Konjunktureinbruchs einen deutlichen Nachfragerückgang im 2. Halbjahr 2008. Dies führte für das Gesamtjahr zu entsprechenden Auswirkungen auf wesentliche Kennzahlen. Während der Auftragseingang im 1. Halbjahr 2008 noch das Vorjahresniveau erreichte, war für das Gesamtjahr mit 1.363,5 Mio. € ein Rückgang von –13, 9 % zu verzeichnen (2007: 1.584,5 Mio. € ). Einhergehend mit der Entwicklung des Auftragseingangs lag der Absatz für das Gesamtjahr 2008 mit 252.359 verkauften Motoren um 11,7 % unter dem Rekordwert des Vorjahres von 285.861 Einheiten. Vom Rückgang betroffen waren beide Segmente, Kompaktmotoren und DEUTZ Customised Solutions. Überproportional rückläufig war der Gesamtabsatz infolge des Auftragseinbruchs in der 2. Jahreshälfte im Bereich Kompaktmotoren, der besonders stark von der schwachen Nachfrage der Abnehmerbranche Baumaschinen geprägt war. Der Konzernumsatz ging mit 1.495,0 Mio. € leicht um 1,9 % zurück (2007: 1.524,2 Mio.€). In Deutschland erzielte DEUTZ mit 364,7 Mio. € ein Umsatzplus von 8,7 %. Grund hierfür war vor allem die positive Entwicklung im Bereich Landtechnik. Der Auslandsanteil am Umsatz ging entsprechend auf 75,6 % zurück (2007: 78,0%). Den größten Umsatzanteil erwirtschaftete DEUTZ im europäischen Ausland mit 744,6 Mio. € (2007: 769,0 Mio. €), gefolgt von Amerika mit 180,7 Mio. € (2007: 207,2 Mio. €) und der Region Asien/Pazifik mit 118,6 Mio. € (2007: 123,8 Mio. €). Zunehmende Abschwächungstendenzen zeigten sich im Jahresverlauf nach den USA und Südwesteuropa zuletzt verstärkt auch in Osteuropa und China.
Volumenrückgang und Kosten drücken Ergebnis
Das operative Konzernergebnis EBIT betrug vor Einmaleffekten 31,8 Mio. € (2007: 95,5 Mio. €) und ging damit um 66,7% zurück. Die Einmaleffekte beinhalten vor allem Rückstellungen für Personalstrukturmaßnahmen. Dementsprechend lag die EBIT-Rendite im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 2,1 %. (2007: 6,3 %). Belastend wirkten sich vor allem der starke Volumenrückgang in der 2. Jahreshälfte, gestiegene Materialaufwendungen sowie Anlaufverluste für das chinesische Joint Venture DEUTZ Dalian in Höhe von 11,1 Mio. € (2007: 6,0 Mio. €) aus. Unter Berücksichtigung der Einmaleffekte in Höhe von 14,3 Mio. € lag das Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Ertragssteuern bei 2,7 Mio. € nach 76,1 Mio. € im Vorjahr. Das Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten nach Steuern war 2008 mit -4,2 Mio. € negativ (2007: 59,4 Mio. €). Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 30. April 2009 vorschlagen, auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten. F E Ausgaben deutlich gestiegen Die Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung (F E) stiegen im Geschäftsjahr 2008 mit 90,3 Mio. € deutlich um 61,8 % gegenüber dem Vorjahr (2007: 55,8 Mio. €). Rund 80 % entfielen auf die Neu- und Weiterentwicklung von Motoren. Höchste Priorität hatten Technologien zur Abgasnachbehandlung, mit denen die ab 2011 gültige deutlich niedrigere Emissionsstufe Tier 4i für wichtige Industrie- und Landtechnikmotoren erreicht wird. Die F E Quote am Konzernumsatz des Geschäftsjahres 2008 betrug entsprechend 6,0 % nach 3,7 % im Vorjahr.
Geplante Erweiterungsinvestitionen zurückgestellt
Die Investitionssumme betrug im Geschäftsjahr 2008 insgesamt 118,3 Mio. € nach 167,8 Mio. € im Vorjahr. Der deutliche Rückgang ergibt sich vor allem aus dem Verzicht von ursprünglich für das Jahr 2008 geplanten Erweiterungsinvestitionen, die aufgrund der rückläufigen Nachfrage in der 2. Jahreshälfte zurückgestellt wurden. Der vergleichsweise hohe Vorjahreswert beinhaltete auch einen 50%-igen Anteil an Investitionen im chinesischen Joint Venture DEUTZ Dalian. Solide Liquidität und Bilanzstruktur Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Berichtsjahr 89,7 Mio. €. (2007: -38,7 Mio. €). Der Anstieg resultierte hauptsächlich aus einer Verringerung des Mittelbedarfs für das Working Capital sowie aus dem Entfall von Abfindungszahlungen für Betriebsrentenansprüche im entsprechenden Vergleichszeitraum. Mit einer Eigenkapitalquote von 42,4 % (2007: 40,4 %) und einem Liquiditätsbestand von rund 208 Mio. € (31.12.2008) ist DEUTZ im aktuell schwierigen Umfeld gut aufgestellt. Mit dem US Private Placement (USPP) über 274 Mio. US-$ in 2007 verfügt DEUTZ über eine langfristige und bankenunabhängige Finanzierung.
Mitarbeiterzahl im Jahresverlauf angepasst
Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung in der ersten Jahreshälfte stieg die Belegschaft zum 30.6.2008 auf 4.930 Mitarbeiter. Aufgrund der einsetzenden Nachfrageschwäche sah sich DEUTZ jedoch im 2. Halbjahr 2008 gezwungen, die Personalkapazität an die rückläufige Produktion anzupassen. Hierzu wurden Arbeitsverträge von Leih- und befristeten Mitarbeitern beendet und ab Mitte Dezember 2008 Kurzarbeit am Standort Köln eingeführt. Die bereits im Herbst 2008 verabschiedete Streichung von rund 200 Stellen soll sozialverträglich, vor allem über Vorruhestandsregelungen, erfolgen. Zum 31.12.2008 beschäftigte der DEUTZ Konzern 4.701 Mitarbeiter (2007: 4.671). Der leichte Zuwachs von 1,8 % resultierte vor allem aus zusätzlichen Stellen im Bereich F E.
Maßnahmenpaket „MOVE“ zur Kosten- und Strukturanpassung
Angesichts der konjunkturellen Rahmenbedingungen hat DEUTZ bereits ab Mitte des Jahres 2008 auf die sich abschwächende Nachfrage reagiert. „Unsere Maßnahmen zur Anpassung von Kapazitäten, Kosten und Prozessen konnten dem rasanten Marktverfall jedoch nicht schnell genug folgen, so dass wir zum Jahresende 2008 mit „MOVE“ ein umfassendes Programm zur langfristigen Ertrags- und Zukunftssicherung initiiert haben“. so Dr. Helmut Leube, Vorsitzender des Vorstands der DEUTZ AG. „Der Fokus von MOVE liegt sowohl auf der kurzfristigen Absicherung der Profitabilität durch Kostensenkungen, Kapazitätsanpassungen, einer angemessenen Preispolitik als auch der Senkung von Materialkosten. Darüber hinaus beinhaltet „MOVE“ aber auch strukturelle Maßnahmen, die über effizientere Prozesse zu nachhaltigen Ertragsverbesserungen führen sollen.“ so Dr. Helmut Leube.
Berichterstattung Segment Kompaktmotoren
Der Auftragseingang ging um 14,2 % auf 1.032,5 Mio. € zurück. (2007: 1.203,9 Mio. €). Ursächlich war ein Nachfrageeinbruch in der 2. Jahreshälfte bei Motoren mit weniger als 4 Litern Hubraum, der mit dem 4. Quartal auch in der Motorenklasse 4-8 Liter Hubraum einsetzte. Der Absatz im Segment Kompaktmotoren ging im Berichtszeitraum 2008 gegenüber dem Vorjahr um 11,8 % auf 219.681 Motoren (2007: 248.971) zurück. Der Umsatz verringerte sich um 3,6 % auf 1.143,2 Mio. € (2007: 1.186,0 Mio €). Mit einem Plus von 37% legte der Umsatz des Bereichs Landtechnik noch einmal deutlich auf 186,0 Mio. € zu (2007: 135,8 Mio. €. Auch das Servicegeschäft entwickelte sich mit einem Plus von 8,8 % auf 100,6 Mio. € erfreulich (2007: 92,5 Mio. €), vor allem bedingt durch eine gestiegene Nachfrage nach Ersatzteilen. Der Umsatz des größten Anwendungsbereichs, Motoren für Mobile Arbeitsmaschinen zeigte sich mit 454,8 Mio. € deutlich schwächer (2007: 516, 8 Mio. €; -12,0 %), da dieser eng an die schwache Baukonjunktur gekoppelt ist. Auch der Bereich Automotive wies gegen Jahresende stark rückläufige Tendenzen auf.
Das operative Segmentergebnis (EBIT vor Einmaleffekten) wies zum Jahresende einen Verlust in Höhe von 13,6 Mio. € aus. (2007: 45,3 Mio. €). Nach Einmaleffekten in Zusammenhang mit „MOVE“ betrug das Segmentergebnis –25,9 Mio. €. Gründe für den Rückgang waren hohe Materialpreissteigerungen vor allem in der 1.Jahreshälfte, die stark rückläufige Nachfrage in der 2. Jahreshälfte, sowie Anlaufverluste aus dem Joint Venture DEUTZ Dalian in Höhe von 11,1 Mio. € ( 2007: 6,0 Mio. €). DEUTZ Dalian fertigte im ersten vollen Produktionsjahr insgesamt rund 97.000 Motoren und erwirtschaftete mit knapp 2000 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 226 Mio. €.
Berichterstattung: Segment DEUTZ Customised Solutions
Der Auftragseingang betrug 331,0 Mio € (2007: 380,6 Mio € ; -13 %). Im Geschäftsjahr 2008 verkaufte DEUTZ Customised Solutions 32.678 Motoren (2007: 36.890; -11,4 %). Zu dem Rückgang hat die geringere Nachfrage nach Motoren für Baumaschinen und Untertagegeräte sowie die Umstellung von luft- auf wassergekühlte DEUTZ-Motoren eines Großkunden im Landtechnik-Bereich beigetragen. Bei großen luftgekühlten Motoren mit mehr als 8 Liter Hubraum sowie großen flüssigkeitsgekühlten Motoren, die etwa in Bahn- oder Marineanwendungen zum Einsatz kommen, konnte hingegen ein zweistelliger Zuwachs verzeichnet werden. Der Umsatz ist mit 351,8 Mio. € gegenüber dem Vorjahr um 4,0 % (2007: 338,2 Mio. €) gestiegen. Serviceleistungen bildeten mit 111,4 Mio. € den größten Anteil am Segmentumsatz (2007: 111,0 Mio. €; +0,4 %). Der Umsatz mit Motoren für Stationäre Anlagen konnte um 22,3 % auf 88,7 Mio. € gesteigert werden (2007: 72,5 Mio. €). Ebenfalls positiv entwickelten sich die Umsätze in den Bereichen Mobile Arbeitsmaschinen (75,0 Mio. €; +16,3 %) und Automotive mit einem Plus von 2,1 % auf 43,1 Mio. €. Das Segmentergebnis EBIT vor Einmaleffekten stieg 2008 gegenüber dem Vorjahr um 5,4 % auf 47,1 Mio. € (2007: 44,7 Mio. €). Die erfreuliche Ergebnisentwicklung ist auf die gestiegenen Umsatzerlöse, den hohen Serviceanteil sowie einen verbesserten Produkt-Mix zurückzuführen.
Ausblick 2009 unter dem Einfluss der weltweiten Rezession
Aufgrund der nach wie vor extrem großen konjunkturellen Unsicherheiten ist zum jetzigen Zeitpunkt keine verlässliche Prognose für das Geschäftsjahr 2009 möglich. DEUTZ geht aber wegen der anhaltenden Nachfrageschwäche davon aus, dass Auftragseingang, Absatz und Umsatz deutlich unter Vorjahresniveau liegen werden. Das Unternehmen arbeitet dabei mit Szenarien, um sich strukturell sowie kostenseitig flexibel auf unterschiedliche Geschäftsentwicklungen im Jahresverlauf einstellen zu können. Ziel ist, im Geschäftsjahr 2009 ein leicht positives operatives Ergebnis auch bei geringeren Stückzahlen zu erzielen.
„Die konsequente Kosten- und Strukturanpassung ist ein Fundament für unsere Ertrags- und Zukunftssicherung. Darüber hinaus haben wir unsere langfristige Wachstums- und Internationalisierungsstrategie fest im Blick und schaffen mit gezielten Investitionen in leistungsfähige Abgastechnologien wichtige Voraussetzungen für zukünftigen Erfolg. Mitarbeiter, Führungskräfte und Betriebsrat tragen mit großem Verständnis und Engagement die schwierige Situation mit. Alles in allem hat DEUTZ damit gute Voraussetzungen um nach der Krise schnell auf den profitablen Wachstumskurs zurückzukehren.“ zog Dr. Helmut Leube ein Fazit.
Weitere Informationen zur DEUTZ AG finden Sie unter
http://www.deutz.com/.
Kontakt: Gerhard Zaiß
Leiter Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 (0) 221 822-24 55
Fax: +49 (0) 221 822-15 2455
E-Mail: zaiss.g@deutz.com
Sandra Siegele
Leiterin Investor Relations
Tel.: +49 (0) 221 822-24 92
Fax: +49 (0) 221 822-15 2492
E-Mail: siegele.s@deutz.com
360791