DIW-Konjunkturbarometer vom 10. September 2008

Berlin

DIW-Konjunkturbarometer vom 10. September 2008

Wirtschaftswachstum: Rote Null im dritten Quartal

Das DIW-Konjunkturbarometer hat sich gegenüber dem Vormonat abermals abgeschwächt. Für das laufende dritte Quartal signalisiert es nunmehr ein leichtes Schrumpfen der Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

„Aus der schwarzen Null im August ist nun eine rote Null geworden“, so DIW-Konjunkturexperte Dr. Stefan Kooths. Die Einschätzung der Konjunkturlage hat sich damit aber nicht wesentlich gewandelt. „Derzeit schwächelt die deutsche Wirtschaft zwar, eine konjunkturelle Krise ist aber nicht in Sicht“, so Kooths weiter.

Der gesamtwirtschaftlichen Wachstumszahl liegen folgende Entwicklungen in den großen Wirtschaftsbereichen zugrunde:

– Das Produzierende Gewerbe sieht sich einer deutlichen Abkühlung gegenüber, die sich in einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,5 Prozent äußert. Hier schlägt sich nicht zuletzt die seit Monaten schwache Entwicklung der Auftragseingänge nieder.
– Auch die Bauleistungen dürften um 1,2 Prozent schwächer ausfallen als im zweiten Quartal.
– Die Dienstleistungssektoren zeigen sich gegenüber der Augustschätzung praktisch unverändert: Für den Bereich Handel, Gaststätten und Verkehr ist mit einem Wachstum von 0,4 Prozent zu rechnen.
– Die unternehmensnahen Dienstleistungen – der mit einem Wertschöpfungsanteil von etwa 30 Prozent gewichtigste Wirtschaftszweig – legen um 0,6 Prozent zu.
– Die privaten und öffentlichen Dienstleistungen expandieren um 0,2 Prozent.

Insgesamt hat sich damit das derzeit auseinanderlaufende Konjunkturbild im Produzierenden Gewerbe einerseits und den Dienstleistungssektoren andererseits weiter akzentuiert.

http://www.diw.de/deutsch/produkte/diw_konjunkturbarometer/26883.html

Renate Bogdanovic
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