Dynamisches Wachstum trotz Krise um 24,35 % auf neuem Umsatzhöchststand von 103,84 Mrd. ?
Dynamisches Wachstum trotz Krise um 24,35 % auf neuem Umsatzhöchststand von 103,84 Mrd. ?
Die deutsche Factoring-Branche ist im vergangenen Jahr erneut um 24,35 % gewachsen und zieht damit trotz der Finanzkrise eine positive Bilanz.
2008 konnten die führenden 26 (im Berichtsjahr 24) deutschen Factoring-Institute einen Gesamtforderungsumsatz von 103,84 Mrd. Euro erzielen. Der Gesamtumsatz im deutschen Factoring-Markt nahm damit allein im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr nominal nochmals um 20,3 Mrd. Euro zu; die 100-Mrd.-Euro-Hürde ist erstmals erfolgreich genommen worden.
?Factoring wird ersichtlich gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten von Unternehmen als moderner Weg zu dringend benötigter Liquidität gesehen‘, fasst Joachim Secker, Sprecher des Vorstandes des Deutschen Factoring-Verbandes, das Jahresergebnis zusammen: Nur innerhalb der letzten fünf Jahre konnte Factoring seinen Umsatz mehr als verdoppeln.
Die gerade in der Krise gesteigerte Attraktivität des Factorings ist nicht nur im stark gestiegenen Forderungsvolumen zu sehen, auch die Kundenanzahl entwickelte sich weiter erfolgreich: Innerhalb eines Jahres nutzten fast 15 % mehr Kunden Factoring (ein Anstieg von rund 4.750 Kunden in 2007 auf fast 5.450). Die oftmals kontrovers diskutierte Kreditklemme hat den deutschen Mittelstand in 2008 vollständig erreicht; viele neue Kunden haben mit Factoring ersichtlich erfolgreich Bankkredite substituiert. Die Factoring-Quote, also das Verhältnis zwischen dem angekauften Forderungsvolumen und dem Bruttoinlandsprodukt, wuchs demzufolge ebenfalls auf nunmehr 3,58 %.
Trotz oder gerade aufgrund der globalen Krise hat sich die durchschnittliche Forderungslaufzeit in 2008 interessanterweise sogar verbessert und betrug lediglich noch 40,5 Tage (Verbesserung um 1,5 Tage gegenüber 2007). Dies vermag jedoch nicht unbedingt ein Indiz für eine Hoffnung auf schnelle Gesundung sein: Factoring-Unternehmen achteten vielmehr bereits in den Anfängen der sich abzeichnenden Krise verstärkt auf die Einhaltung von Zahlungszielen, insbesondere in Problembranchen.
Im Berichtsjahr dominierten als bedeutendste Branchen des Factorings wiederum: Handel und Handelsvermittlung, Ernährungsgewerbe, Metallerzeugung und -verarbeitung, Herstellung Metallerzeugnisse und Maschinenbau, Herstellung von chemischen Erzeugnissen, Papier-, Verlags- und Druckgewerbe, Elektronik/elektronische Bauelemente.
Das Verhältnis der Factoring-Varianten hat sich in 2008 (umsatzbezogen) ebenfalls kaum modifiziert: Über 78 % des Factoringvolumens wurden im Inhouse-Factoring generiert, rund 19 % im Standard-Factoring und nur knapp 2,5 % im Fälligkeits-Factoring, letzteres bedingt durch die steuerpolitische Ungleichbehandlung dieser Factoring-Variante.
Obwohl im Berichtsjahr die Dynamik der Weltkonjunktur zum Ende des Jahres deutlich zurückgegangen ist, blieb Deutschland der Titel des Exportweltmeisters ein weiteres Mal erhalten: Aufgrund dieser Entwicklung konnte sich auch das internationale Factoring-Geschäft weiterhin erfreulich entwickeln: Das Export-Factoring steigerte sich in 2008 auf 27,66 Mrd. Euro, was eine Zuwachsrate von 22,84 % bedeutet; das Import-Geschäft konnte um 7,26 % (auf 2,49 Mrd. Euro) zulegen. Der Gesamtumsatz im internationalen Factoring-Geschäft betrug in 2008 somit 30,15 Mrd. Euro (Zuwachs von 21,38 %) ? ein stolzer Wert in der Krise; erstmals wurde die 30-Mrd.-Euro-Hürde genommen.
Nach wie vor belastet die Factoring-Unternehmen leider die so genannte Zinsschranke als Auswirkung der Unternehmenssteuerreform 2008: Bekanntlich können Factoring-Unternehmen ihre Zinseinnahmen nicht mehr in voller Höhe mit ihren Zinskosten verrechnen; Kostenbestandteile werden so zu fiktiven Einnahmen. Dies führt zu gänzlich inakzeptablen Steuersätzen von zum Teil über 50 %: eine unnötige Wachstumsbremse für Factoring als Liquiditätsbrin-ger in der Krise ? gerade für den deutschen Mittelstand!
Aufgrund der allgemeinen globalen Finanzkrise, aber auch Regularien wie der unsäglichen Zinsschranke geschuldet, sieht die Mehrzahl der Mitgliedsunternehmen des Deutschen Factoring-Verbandes für 2009 ein eher schwieriges und konsolidierendes Geschäftsjahr voraus.
Pressekontakt:
Deutscher Factoring-Verband e. V.
RA Dr. jur. Alexander M. Moseschus, Verbandsgeschäftsführer
Behrenstr. 73, 10117 Berlin
Telefon: 030-206 546 54
Fax: 030-206 546 56
E-Mail: kontakt@factoring.de367212