Finanzkompetenz in die Schule – Präventionsnetzwerk will nachhaltige Stärkung für alle
Finanzkompetenz in die Schule – Präventionsnetzwerk will nachhaltige Stärkung für alle
(aid) – Natürlich ist das Thema Finanzen gerade besonders aktuell. Und Forderungen in diesem Bereich sind nicht nur inflationär, sondern meistens auch höchst kurzfristig gedacht. Anders ist die Denkweise beim „Präventionsnetzwerk Finanzkompetenz“. Das ist ein Zusammenschluss aus Schuldnerberatung, Hauswirtschafts- und Verbraucherverbänden und aus Wissenschaft und Forschung. Ziel ist es, die Finanzkompetenz in der Gesellschaft zu stärken. Ende 2008 beschäftigten sich die über 100 Mitglieder des Netzwerks mit hochrangigen Gästen auf einer Tagung mit Ansätzen zur Vermittlung von wirtschaftlicher und finanzieller Kompetenz an Kinder und Jugendliche.
Schon für das kommende Schuljahr schlug Ulrich Kelber, MdB und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, einen Testlauf für ein Unterrichtsfach für Finanzbildung in den kleineren Bundesländern vor.
Wirtschaftliche Kompetenz gilt heute unbestritten als wichtige Voraussetzung eigenständiger und selbst bestimmter Lebensführung sowie beruflicher Integration. Ein Viertel der Jugendlichen sieht sich nicht in der Lage, ökonomische Zusammenhänge zu verstehen, berichtete Dr. Susan Seeber vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Berlin. Doch wie soll eine Änderung dieses Zustandes erfolgen?
Prof. Michael-Burkhard Piorkowsky von der Universität Bonn betonte, dass es nicht um rezeptartige Wissensvermittlung gehe. „Vielmehr geht es um die Lehre von Alltagskompetenz, die den Bürger befähigen soll, Fragen wie: Was kann ich? Wie organisiere ich mich? Was brauche ich? für sich zu beantworten, um anschließend die für ihn richtige Entscheidung zu treffen.“
Alle waren sich am Ende einig, dass finanzielle Bildung in die Schulen muss. Ob das in Form von Einzel- oder Verbundfächern erfolgen solle, in der Grundschule, nur in den weiterführenden Schulen oder gar schon ab dem Kindergarten, blieb jedoch offen. Auch welchen Stellenwert der informellen und außerschulischen Bildung mit der Zielgruppe der Erwachsenen zugesprochen würde, ist noch zu klären.
Am 6. Mai 2009 folgt in Berlin der zweite Teil der Tagung, auf dem die Experten konkrete praktische Ansätze in Augenschein nehmen werden.
aid, Andrea Kornblum
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