GRAMMER AG: Stabile Geschäftsentwicklung in 2008 und schwieriges Geschäftsjahr 2009 erwartet
GRAMMER AG: Stabile Geschäftsentwicklung in 2008 und schwieriges Geschäftsjahr 2009 erwartet
– GRAMMER Konzern mit Umsatzwachstum in 2008
– EBIT mit 32 Mio. EUR auf Vorjahresniveau
– Umfangreiche Maßnahmen zur Anpassung an Auftragsrückgang eingeleitet
– Verlängerung des Vorstandsvertrags von Dr. Rolf-Dieter Kempis
Amberg, 31. März 2009 – Die GRAMMER AG konnte den Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr erwartungsgemäß um ca. ein Prozent auf 1.007,0 Mio. EUR (Vj. 998,1) steigern. Trotz rückläufiger Umsätze im vierten Quartal durch die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise konnte erstmals in der Unternehmensgeschichte mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt werden. Ebenfalls im Rahmen der Guidance lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das mit 32,0 Mio. EUR auf Vorjahresniveau lag (Vj. 32,1). Nach Steuern erwirtschaftete GRAMMER einen Gewinn von 14,1 Mio. EUR. Der Vorjahreswert in Höhe von 17,6 Mio. EUR wurde aufgrund von Stichtagsbewertungsverlusten im Finanzergebnis deutlich unterschritten. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,38 EUR (Vj. 1,72). Aufgrund der weiterhin sehr verhaltenen Nachfrage rechnet das Unternehmen allerdings für das erste Halbjahr 2009 mit einem Umsatzrückgang von 25 bis 30 Prozent sowie einem negativen EBIT.
Mitarbeiterzahl an die rückläufige Auftragslage angepasst
Aufgrund von konsequenten Anpassungsmaßnahmen bereits im zweiten Halbjahr des abgelaufenen Geschäftsjahres konnte die Anzahl der Mitarbeiter zum 31. Dezember 2008 um 6,5 Prozent auf 8.908 (Vj. 9572) gesenkt werden. Die aufgrund der Finanzkrise zunehmend rückläufige Auftragslage machte auch im laufenden Geschäftsjahr eine weitere Forcierung der Anpassungsmaßnahmen notwendig. Neben Einführung von Kurzarbeit an allen deutschen Standorten seit Mitte Januar 2009 wurden speziell in den ausländischen Werken der GRAMMER Gruppe die Personalkapazitäten konsequent angepasst. Seit dem Jahresende wurden weitere 1.000 Mitarbeiter abgebaut. Zusätzlich hat sich der Vorstand mit dem Betriebsrat auch auf einen Personalabbau um 227 Mitarbeiter an den Standorten in der Region Amberg geeinigt.
Unterschiedliche Umsatzentwicklung in den Regionen
Bedingt durch den Nachfragerückgang im zweiten Halbjahr 2008 ging der Umsatz in Europa um 22,4 Mio. EUR auf 729,7 Mio. EUR (Vj. 752,1) zurück. Durch einen verstärkten internationalen Auftritt entwickelten sich die Umsätze in den außer-europäischen Regionen erfreulich. Im asiatischen Raum konnte der Umsatz um 20,6 Prozent auf 113,6 Mio. EUR (Vj. 94,2) deutlich gesteigert werden, was die strategische Bedeutung dieser Region für GRAMMER untermauert. Und auch in der Region Übersee konnte GRAMMER dank seiner hervorragenden Marktstellung, insbesondere in Südamerika, mehr absetzen als im Jahr zuvor. Der Umsatz stieg hier um 7,8 Prozent auf 163,7 Mio. EUR (Vj. 151,8).
Segment Seating Systems erneut Wachstumsmotor
Das Segment Seating Systems trug abermals maßgeblich zur Umsatzsteigerung im GRAMMER Konzern bei und konnte einen Umsatz von 390,0 Mio. Euro (Vj. 363.6) erzielen. Auch das EBIT konnte wiederum deutlich um 29 Prozent, auf nun 31,0 Mio. EUR (Vj. 24,1) gesteigert werden. Die EBIT Marge erreichte demnach 8,0 Prozent (Vj. 6,6). ?Dieses ausgezeichnete Ergebnis ist vor allem auf ein sehr dynamisches erstes Halbjahr in den Bereichen Offroad und LKW sowie auf die nach wie vor erfreuliche Entwicklung im Bereich Landmaschinen zurückzuführen. Mit technisch hochwertigen und innovativen Produkten ist es uns auch im Jahr 2008 gelungen, unsere führende Position im Bereich Nutzfahrzeug-Sitze weiter auszubauen“, so Vorstandsvorsitzender Dr. Rolf-Dieter Kempis.
Segment Automotive im Sog der Finanz- und Wirtschaftskrise
Das Segment Automotive hatte vor allem im letzten Quartal 2008 mit den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu kämpfen. In diesem Segment reduzierten sich Umsatz und EBIT deutlich. Nach noch zweistelligen Wachstumsraten in den ersten sechs Monaten, machten sich in der zweiten Jahreshälfte ein Nachfragerückgang unserer Kunden deutlich bemerkbar. Im Gesamtjahr verzeichnete das Segment Automotive einen Umsatzrückgang von 3,1 Prozent auf 637,6 Mio. EUR (Vj. 657,7). Das EBIT sank von 10,7 Mio. EUR im Jahr 2007 auf 3,1 Mio. EUR im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Gründe hierfür waren vor allem produktbezogene Schwierigkeiten in der Fertigung in den USA und weitere Restrukturierungs-aufwendungen. Zudem führten geringere Abrufe der Automobilkunden ab dem dritten Quartal 2008 zu weiteren Kostennachteilen.
Investitionen in die Zukunft
Die Investitionen des GRAMMER Konzerns in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 39,9 Mio. EUR (Vj. 34,6). Schwerpunkt hierfür waren der Standortaufbau in Shanghai und Schmölln für anstehende Produktanläufe im Bereich Mittelkonsole und LKW-Sitze sowie der Ausbau der low-cost Produktion für Nähumfänge in Serbien.
Weiterhin solide Kapitalausstattung
„Der GRAMMER Konzern steht weiterhin auf einem soliden finanziellen Fundament. Die Nettoverschuldung stieg zwar aufgrund der erweiterten Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr auf 80,2 Mio. EUR an, das Verhältnis von Verschuldung zu Eigenkapital liegt aber mit 46 Prozent weiterhin deutlich unter der 50-Prozent-Marke“, kommentiert Vorstandsmitglied Alois Ponnath die Bilanz. Die Eigenkapitalquote lag danach mit 36 Prozent auf Vorjahresniveau.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, keine Dividende auszuschütten
Trotz der positiven Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr werden Vorstand und Aufsichtsrat der GRAMMER AG der ordentlichen Hauptversammlung am 28. Mai 2009 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2008 keine Dividende auszuschütten. Grund hierfür ist die finanzielle Stärkung des Konzerns zur Bewältigung der großen Unsicherheiten über die weitere konjunkturelle Entwicklung und Dauer der Finanzkrise.
Schwieriges Geschäftsjahr 2009 erwartet
Aufgrund der Folgen der Finanzkrise rechnet der Vorstand der GRAMMER AG für das erste Halbjahr 2009 mit einer weiterhin sehr verhaltenden Nachfrage und mit einem Umsatzrückgang von 25 bis 30 Prozent sowie einem negativen EBIT. Eine Prognose für das Gesamtjahr 2009 kann das Unternehmen aufgrund der immer noch fehlenden Visibilität und der hohen Unsicherheit im Hinblick auf die Entwicklung der Kundenabrufe zurzeit nicht abgeben. Mit einer schnellen und deutlichen Belebung der Märkte wird jedoch aus derzeitiger Sicht nicht gerechnet.
Dr. Rolf-Dieter Kempis weiter CEO der GRAMMER AG
Der Aufsichtsrat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, die Bestellung von Dr. Rolf-Dieter Kempis zum Vorsitzenden des Vorstands und Arbeitsdirektor der GRAMMER AG um ein Jahr bis 31. Juli 2010 zu verlängern.
Unternehmensprofil
Die Grammer AG, Amberg, ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung sowie von Fahrer- und Passagiersitzen für Offroadfahrzeuge (Traktoren, Baumaschinen, Stapler), Lkw, Busse und Bahnen.
Das Segment Seating Systems umfasst die Geschäftsfelder Lkw- und Offroad-Sitze sowie Bahn- und Bussitze. Im Segment Automotive liefern wir Kopfstützen, Armlehnen, Mittelkonsolen und integrierte Kindersitze an namhafte Pkw-Hersteller im Premiumbereich und an Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie.
Mit rund 8.000 Mitarbeitern in 23 vollkonsolidierten Gesellschaften ist Grammer in 17 Ländern weltweit tätig.
Die Grammer Aktie ist im SDAX enthalten und wird an den Börsen München und Frankfurt, über das elektronische Handelssystem Xetra sowie im Freiverkehr der Börsen Stuttgart, Berlin und Hamburg gehandelt.
Janina Wismar
Senior Consultant Presse
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