Hannover Rück mit erfreulichem Zwischenergebnis

Hannover

Hannover Rück mit erfreulichem Zwischenergebnis

– Nettoprämie steigt um 24,6 % infolge des Erwerbs des ING-Lebensportefeuilles, der Selbstbehaltserhöhung und Effekte des härteren Marktes
– Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswertes
– Kombinierte Schaden-/Kostenquote 95,0 %
– Operatives Ergebnis (EBIT) + 24,5 %
– Konzern-Quartalsüberschuss + 42,7 %
– Einmaliger Gewinnbeitrag aus dem Erwerb des ING-Lebensportefeuilles in Höhe von rund 80 Mio. EUR nach Steuern
– Market Consistent Embedded Value der Personen-Rückversicherung fast unverändert bei 1,7 Mrd. EUR
– Prognose für das Gesamtjahr: Eigenkapitalrendite mindestens 18 % inklusive Einmaleffekt aus ING-Lebensportefeuille

Hannover, 5. Mai 2009 – Die Hannover Rück zeigt sich mit ihrem Start in das neue Geschäftsjahr zufrieden. „Für uns sind die negativen Auswirkungen der Finanzmarktkrise weitgehend ausgestanden. Wir können nun von den positiven Entwicklungen sowohl in der Schaden- als auch in der Personen-Rückversicherung profitieren. Mit unserem Quartals¬ergebnis haben wir eine gute Grundlage geschaffen, um unser ambitioniertes Gewinnziel für 2009 – eine Eigenkapitalrendite von mindestens 18 Prozent nach Steuern – zu erreichen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller. In der Prognose ist der positive Einmaleffekt von 80,2 Mio. EUR aus dem Erwerb des ING-US-Lebensrückversicherungsportefeuilles enthalten.

Das operative Ergebnis (EBIT) zum 31. März 2009 erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode um 24,5 % auf 305,8 Mio. EUR (245,6 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg ange¬sichts des positiven Einmaleffekts ebenfalls deutlich um 42,7 % auf 216,1 Mio. EUR (151,5 Mio. EUR). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 1,79 EUR (1,26 EUR).

Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern stieg zum 31. März 2009 angesichts der guten Bedingungen in der Schaden-Rückversicherung sowie der Akquisition in der Personen-Rückversicherung deutlich um 17,0 % auf 2,7 Mrd. EUR (2,3 Mrd. EUR). Währungskurseffekte wirkten sich nur marginal aus. Auf Basis des auf 91,7 % (88,7 %) erhöhten Selbstbehalts stieg die Nettoprämie noch deutlicher um 24,6 % auf 2,1 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR).

Mit der Entwicklung in der Schaden-Rückversicherung zeigt sich die Hannover Rück sehr zufrieden. Die Situation auf den internationalen Rückversicherungsmärkten ist überwiegend positiv, denn der „weiche“ Markt hat früher als erwartet sein Ende gefunden. Die durch die Finanzmarktkrise ausgelöste Kapitalverknappung in der weltweiten Assekuranz hat die Nachfrage nach Rückversicherung deutlich angekurbelt, sodass die Raten teilweise zweistellig stiegen, wie beispielsweise in der Kredit- und Kautionsrückversicherung. Auch im Katastrophen¬geschäft, vor allem in schadenbelasteten Regionen, konnten Preiserhöhungen erzielt werden. „Wir halten jedoch die Ratensteigerungen im US-amerikanischen Katastrophen¬geschäft bei weitem noch nicht für ausreichend“, erklärte Zeller. Demzufolge hat die Gesellschaft hier ihr Engagement zurückgefahren.

Mit der Geschäftsentwicklung in den Ländern Zentral- und Osteuropas zeigt sich die Hannover Rück sehr zufrieden. Angesichts eines deutlichen Nachfrageanstiegs konnten Anteile am bestehenden Geschäft erhöht und neue Kunden akquiriert werden. Dies gilt ebenfalls für den Heimatmarkt Deutschland, wo man seine Position als einer der führenden Rückversicherer ausbauen konnte.

Die Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung stieg zum 31. März 2009 gegenüber der Vorjahres-Vergleichsperiode um 9,9 % auf 1,7 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte das Wachstum 6,7 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich infolge deutlich reduzierter Retrozessionen von 88,6 % auf 92,4 %. Die verdiente Nettoprämie stieg angesichts dessen noch stärker um 18,5 % auf 1,2 Mrd. EUR (1,0 Mrd. EUR).

Der Großschadenanfall lag im 1. Quartal über dem Vergleichs¬quartal des Vorjahres. Größter Einzelschaden war Wintersturm „Klaus“ in Südwestfrankreich und Nordspanien mit einer Netto¬belastung von 63,3 Mio. EUR; die Buschfeuer in Australien schlugen mit 12,5 Mio. EUR zu Buche. Nur geringe Belastungen resultierten aus dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs sowie durch einen Satellitenausfall und einen Flugzeugabsturz. Insgesamt betrug die Netto-Großschaden¬belastung 98,8 Mio. EUR (68,1 Mio. EUR). Dieser Wert ent¬spricht 8,4 % der Nettoprämie in der Schaden-Rückversicherung und liegt damit im Rahmen der Erwartungen. Auf Basis der insgesamt sehr positiven Entwicklungen in der Schaden-Rückversicherung konnte eine kombinierte Schaden-/
Kostenquote von 95,0 % (99,5 %) erzielt werden.

Vor diesem Hintergrund verbesserte sich das versicherungs¬technische Ergebnis gegenüber der Vergleichsperiode deutlich von -3,3 Mio. EUR auf 53,6 Mio. EUR. Trotz eines zurückgehenden Kapitalanlageergebnisses verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) in der Schaden-Rückversicherung um 3,4 % auf 187,6 Mio. EUR (181,5 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg um 11,1 % auf 126,1 Mio. EUR (113,5 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie beträgt 1,05 EUR (0,94 EUR).

Das Geschäftsfeld Personen-Rückversicherung war im 1. Quartal durch den Erwerb des amerikanischen ING-Lebensportefeuilles zum 1. Januar 2009 geprägt. „Hiermit haben wir einen entscheidenden Schritt zur Erreichung unserer globalen Ziele für den Bereich der Lebensrückversicherung vollzogen und zudem für eine noch bessere Diversifizierung unserer Ertragsquellen gesorgt, denn das stabilere Lebensrück¬versicherungsgeschäft wird künftig einen noch größeren Anteil am Gesamtportefeuille ausmachen“, betonte Zeller.

Die Hannover Rück, die in diesem Geschäftsfeld unter der Marke Hannover Life Re auftritt, fokussiert in ihrer Strategie besonders die sogenannten BRIC-Märkte (Brasilien, Russland, Indien und China). Aber auch Korea – der größte Lebens¬rückversicherungsmarkt Asiens – bietet gute Wachstums¬chancen. Haupttreiber des Geschäfts der Hannover Life Re bleiben jedoch die entwickelten Versicherungsmärkte Großbritannien, USA, Deutschland und Australien.

Die gebuchte Bruttoprämie stieg zum 31. März 2009 um 30,6 % auf 1,0 Mrd. EUR (770,1 Mio. EUR). Hierbei entfallen 193,0 Mio. EUR auf den Erwerb des ING-US-Lebensrückver¬sicherungsportefeuilles. Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 36,7 % betragen. Zu diesem im Vergleich zur Schaden-Rückversicherung gegenläufigen Effekt hat insbesondere die Wertentwicklung des britischen Pfund geführt. Der Selbstbehalt erhöhte sich um zwei Prozentpunkte auf 90,6 %. Die verdiente Nettoprämie stieg um 33,5 % auf 910,4 Mio. EUR (681,8 Mio. EUR).

Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich deutlich auf 117,5 Mio. EUR (47,9 Mio. EUR). Dementsprechend liegt die EBIT-Rendite mit 12,9 % deutlich über dem Ziel von 6,5 % bis 7,5 %. Der Konzernüberschuss stieg auf 98,0 Mio. EUR (38,3 Mio. EUR). Hierin ist ein Einmaleffekt aus unserer Lebenstransaktion in Höhe von 80,2 Mio. EUR enthalten. Das Ergebnis je Aktie beträgt 0,81 EUR (0,32 EUR) und stellt eine gute Grundlage für die Erreichung unseres Jahresziels dar.

Wie bereits im Vorjahr berichtet die Hannover Rück im Rahmen ihres 1. Zwischenberichts auch über den sogenannten Market Consistent Embedded Value (MCEV). Er beinhaltet eine Bewertung des Personen-Rückversicherungsportefeuilles sowie des zugehörigen Kapitals und liefert somit eine gute Beurteilungsmöglichkeit der langfristigen Ertragskraft. Zum 31. Dezember 2008 entwickelte sich der MCEV unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Kapitalmarktsituation gut: Er blieb fast unverändert bei 1,7 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR). Der Wert des Neugeschäfts konnte erneut deutlich gesteigert werden und beträgt nun 150,5 Mio. EUR (106,4 Mio. EUR).

Mit der Entwicklung ihrer Kapitalanlagen zeigt sich die Hannover Rück weitgehend zufrieden, auch wenn die Bedingungen an den internationalen Kapitalmärkten noch immer ungünstig sind. Die selbstverwalteten Kapitalanlagen erhöhten sich gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2008 auf 21,0 Mrd. EUR; dies bedeutet ein Plus von 4,0 %. Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen verblieben mit 199,3 Mio. EUR nur leicht unter dem Niveau des Vorjahresquartals (211,3 Mio. EUR). Dies belegt die Richtigkeit der auf stabile Erträge ausgelegten Anlagepolitik. Die Depotzinserträge stiegen um 6,0 % auf 57,9 Mio. EUR (54,6 Mio. EUR). Die realisierten Gewinne lagen zum 31. März 2009 mit 45,9 Mio. EUR wieder auf normalem Niveau, nachdem diese in der Vergleichsperiode – bedingt durch eine taktische Durationsverkürzung im Bond-Portefeuille – mit 133,8 Mio. EUR sehr hoch ausgefallen waren. Dem standen realisierte Verluste von 8,1 Mio. EUR (26,1 Mio. EUR) gegenüber. Die Abschreibungen von 50,3 Mio. EUR (85,7 Mio. EUR) sind größtenteils auf den Bereich von nicht börsennotierten Unternehmensbeteiligungen (Private Equity) zurückzuführen. Auf Aktien ent¬fielen Wertberichtigungen von 2,6 Mio. EUR (65,1 Mio. EUR); bei festverzinslichen Wertpapieren waren es 13,8 Mio. EUR (20,5 Mio. EUR). Die unrealisierten Verluste beliefen sich auf 33,7 Mio. EUR (11,9 Mio. EUR). Angesichts dieser Ent¬wicklungen verringerte sich das Netto-Kapitalanlageergebnis um 24,5 % auf 198,2 Mio. EUR (262,6 Mio. EUR).

Ausblick
Aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung und der sich bietenden Marktchancen in der Schaden- und der Personen-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück für 2009 ein gutes Ergebnis. Das Netto-Prämienvolumen sollte – bei konstanten Währungskursen – ein Wachstum von zirka 25 % ausweisen.

In der Schaden-Rückversicherung sind die Bedingungen weitgehend zufriedenstellend. Die erfreuliche Vertrags¬erneuerungsrunde zum 1. Januar 2009 fand ihre Fortsetzung bei den Vertragsverhandlungen zum 1. April in Japan und Südkorea. Auch hier stiegen die Preise angesichts der Auswirkungen der Finanzmarktkrise. Gleichwohl waren diese in Japan teilweise noch unzureichend; die Hannover Rück hat dort ihre Spitzenrisiken reduziert. Im Haftpflichtbereich war die Ratensituation den Risiken angemessen, sodass hier höhere Prämien vereinnahmt wurden. „Besonders erfreulich verlief für uns die Vertragserneuerungsrunde in Südkorea. Aufgrund der Ratenerhöhungen im nichtproportionalen Sachgeschäft haben wir unsere Anteile ausgebaut. Auch im Haftpflichtbereich waren teilweise zweistellige Preissteigerungen möglich“, erklärte Zeller.

Für 2009 geht das Unternehmen davon aus, dass sich die Nettoprämie für die gesamte Schaden-Rückversicherung um zirka 20 % erhöht. „Vorausgesetzt, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 10 % übersteigt, gehen wir von einem sehr guten Gewinnbeitrag aus“, betonte Zeller.

Günstig stellen sich ebenfalls die Rahmenbedingungen in der Personen-Rückversicherung dar. Auch hier bringt die Finanz- und Wirtschaftskrise weltweit nachhaltige Wachstumsimpulse mit sich. Durch die sichtbare Schwächung der Solvenzposition bei den Erstversicherern – insbesondere in den USA – steigt die Nachfrage sowohl für risiko- als auch für finanzorientierte Rückversicherungslösungen. Hieraus erwartet die Hannover Rück eine deutliche Erhöhung der Zessionsquoten. Darüber hinaus sollte weiterhin das Anwachsen des oberen Segments der Alterspyramide in den Industrieländern als Wachstumsmotor für die Renten- und Krankenversicherung fungieren. Auch die schnelle Herausbildung einer Mittelschicht in Schwellen- und Entwicklungsländern sollte für ein nachhaltiges Wachstum sorgen.

Angesichts des erworbenen ING-US-Lebensrückversicherungsportefeuilles zum 1. Januar 2009 dürfte sich für das laufende Jahr die Nettoprämie in der Personen-Rückversicherung um zirka 35 % erhöhen. Auch die EBIT-Rendite sollte deutlich über dem Zielkorridor von 6,5 % bis 7,5 % liegen. Vor diesem Hintergrund erwartet die Hannover Rück einen sehr guten Ergebnisbeitrag zum Gesamtgeschäft.

Bei den Kapitalanlagen sollte – stabile Währungskurse unterstellt – der zu erwartende positive Cashflow, den das Unternehmen aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen generiert, zu einem weiteren Anstieg des Kapitalanlagebestandes führen. Bei den festverzinslichen Wertpapieren liegt das Augenmerk weiterhin auf einer hohen Qualität und Diversifikation des Portefeuilles. „Nachdem wir unser Engagement in börsennotierten Aktien auf fast Null reduziert haben, haben die Volatilitäten der Aktienmärkte keine Auswirkungen auf unser Kapitalanlageergebnis“, sagte Zeller.

Angesichts ihrer strategischen Ausrichtung sowie der sich bietenden Marktchancen in der Schaden- und der Personen-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück ein gutes Ergebnis für das Gesamtjahr 2009. Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungs¬wert von 10 % der Nettoprämie in der Schaden-Rückversicherung übersteigt und es zu keinen weiteren negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2009 von einer Eigenkapitalrendite von mindestens 18 % und einem Gewinn je Aktie von mindestens 5 Euro aus. Dies versteht sich inklusive des Einmaleffekts aus dem Erwerb des ING- Lebensportefeuilles. Für die Dividende strebt die Hannover Rück unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % an.

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