Hauptversammlung der Postbank tagt erstmals in Frankfurt

Bonn

Hauptversammlung der Postbank tagt erstmals in Frankfurt

Erstmals seit ihrem Börsengang im Jahr 2004 führt die Deutsche Postbank AG ihre diesjährige Hauptversammlung am Bankenstandort Frankfurt am Main und nicht wie bisher im rheinischen Köln durch. Knapp tausend Aktionäre werden in der „Jahrhunderthalle“ im Frankfurter Stadtteil Hoechst erwartet. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Wahl mehrerer Aufsichtsräte: Dr. Tessen von Heydebreck und Werner Steinmüller sollen neu als Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt werden. Zur Wiederwahl stehen Wilfried Boysen, Henry Cordes, Dr. Peter Hoch und Professor Dr. Ralf Krüger, ebenfalls als Vertreter der Anteilseigner. Weitere Beschlussvorschläge dienen dem Erhalt der Flexibilität der Bank in einem nach wie vor schwierigen Umfeld: Die in Deutschland übliche Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien dient ebenso der Wahrung von Handlungsspielräumen wie die Ermächtigung zu einer weiteren Kapitalerhöhung.

Die Finanzmarktkrise wird nach Einschätzung der Postbank nachhaltige Auswirkungen auf das Grundverständnis des Bankgeschäfts haben. „Wir werden zurückfinden zu einer Philosophie des einfachen Bankgeschäfts, die alle Bereiche – egal ob Produkte, Beratung, Preise usw. – erfassen wird“, so Dr Wolfgang Klein, der Vorstandsvorsitzende des Bonner Instituts in seiner Rede an die Aktionäre. „Die Banken werden wieder näher an ihre Kunden heranrücken müssen – auch um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.“ Auf der Suche nach einem Bankmodell jenseits der Krise sieht Klein die Postbank auf dem richtigen Weg: „Wir müssen uns nicht neu erfinden. Die Postbank hat alles, was die Bank der Zukunft braucht.“ Ihre gute Position im Kundengeschäft will die Postbank ausbauen: bei den Kosten, den Produkten und der Kundenansprache. Klein: „Die Kunden verlangen unter dem Eindruck der Finanzkrise einfachere, transparentere Produkte von ihren Banken. Diesem Bedürfnis werden wir Rechnung tragen.“

Die Postbank will ihre Kapitalmarkt-Risiken weiter verringern und ihre Ertragsqualität verbessern. Im Rahmen ihres bereits im Herbst gestarteten Handlungsprogramms will sie 2009 den gezielten Abbau von Risikopositionen fortsetzen, im Gegensatz zu 2008 jedoch ohne erhebliche Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechung. „Wir haben aus den Folgen der Finanzmarktkrise auf unser Geschäft gelernt und werden unseren Aktionsplan zur Optimierung der Ertragsqualität und des Risikoprofils weiter konsequent abarbeiten“, so Klein. Bei Neuanlagen wollen die Bonner sich noch stärker als bisher auf risikoarme Investments wie Staatsanleihen und Pfandbriefe konzentrieren. Wegen des Verlustes im Jahr 2008 und der nach wie vor schwierigen Rahmenbedingungen schlagen Vorstand und Aufsichtsrat keine Ausschüttung einer Dividende vor.

Das erste Quartal ist im operativen Kundengeschäft für die Postbank erfolgreich verlaufen. Insbesondere im Spargeschäft konnte sie weiter kräftig zulegen und ihre Bestände auf deutlich über 50 Milliarden Euro ausweiten. Erneut gab es nach Kleins Worten Sondereffekte, die die Ergebnissituation beeinflussen. Insbesondere in den letzen Märztagen dürfte es durch Herabstufung der Ratings nochmals zu spürbaren Belastungen aus dem strukturierten Kreditportfolio gekommen sein. Einen positiven Effekt erwartet die Bank im ersten Quartal hingegen in der Steuerposition, so dass sie voraussichtlich im ersten Quartal wieder ein positives Nachsteuerergebnis ausweisen kann. Klein zeigte sich zuversichtlich, dass der Höhepunkt der Belastungen aus der Finanzmarktkrise im vierten Quartal 2008 lag und dass der Trend sich jetzt langsam umkehrt. Die endgültigen Zahlen zum 1. Quartal 2009 wird die Postbank am 5. Mai 2009 präsentieren.

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