HeidelbergCement: Starkes Ergebnis 2008 dank globaler Marktstellung

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HeidelbergCement: Starkes Ergebnis 2008 dank globaler Marktstellung

Konzernumsatz steigt in schwierigem Umfeld um 30,6 Prozent auf 14,2 (i.V.: 10,9) Milliarden Euro; (like-for-like auf hohem Vorjahresniveau)

Operatives Ergebnis nimmt um 16 Prozent auf 2,1 (i.V.: 1,9) Milliarden Euro zu; (like-for-like: plus 6,1 Prozent) Anteil der Gruppe am Jahresüberschuss ist mit 1,8 (i.V.: 2,0) Milliarden Euro um 10,6 Prozent gesunken Nettoverschuldung um ca. 3 Milliarden Euro auf 11,6 Milliarden Euro zurückgeführt Kapazitäten und Produktionsstrukturen bereits frühzeitig an rückläufige Märkte angepasst Erfolgreiche Integration von Hanson stärkt langfristiges profitables Wachstum Neuordnung der Finanzierungsstruktur im Laufe des Jahres 2009 geplant Beeinträchtigung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung für 2009 erwartet Wachstum durch Dynamik und Effizienz HeidelbergCement setzte seine starke operative Entwicklung im Jahr 2008 trotz globaler Konjunkturschwäche und rückläufiger internationaler Baustoffmärkte unvermindert fort. So konnte das Unternehmen den Konzernumsatz in schwierigem wirtschaftlichen Umfeld um 30,6 Prozent auf 14.187 (i.V.: 10.862) Millionen Euro steigern. Dazu trugen die Übernahme von Hanson im August 2007 und die erfolgreiche Integration im Geschäftsjahr 2008 maßgeblich bei. Außerdem profitierte das Unternehmen von der guten operativen Entwicklung in Asien, Afrika und der Mehrzahl der europäischen Länder.

Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten erreichte der Umsatz erneut das hohe Niveau des Vorjahres. Belastungen durch Währungseffekte schlugen in Höhe von ca. 465 Millionen Euro zu Buche.

Das operative Ergebnis stieg um ca. 16 Prozent auf 2.147 (i.V.: 1.850) Millionen Euro, dem höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte. Dazu leistete Europa, gefolgt von dem Konzerngebiet Asien-Australien-Afrika, den größten Beitrag. Obwohl in Großbritannien und Nordamerika die Ergebnisse erheblich unter den Erwartungen lagen, konnten beide Märkte trotz der schwierigen Rahmenbedingungen positive Resultate erzielen. HeidelbergCement hat im vergangenen Jahr sehr frühzeitig die Kapazitäten in diesen Regionen angepasst und Kosten gesenkt. Auf vergleichbarer Basis verbesserte sich das operative Ergebnis insgesamt um 6,1 Prozent gegenüber 2007.

Gleichzeitig konnte das Unternehmen die Nettofinanzverschuldung im vergangenen Jahr um rund drei Milliarden Euro auf 11,6 (i.V.: 14,6) Milliarden Euro zurückführen. Dazu trugen der starke Cashflow sowie die Erlöse aus einer Kapitalerhöhung und aus dem Verkauf der maxit Group in Höhe von 2.125 Millionen Euro maßgeblich bei. Der Cashflow lag im Jahr 2008 mit 2.044 Millionen Euro um 21,7 Prozent über dem Vorjahresniveau.

„Die herausragende Leistung des vergangenen Jahres war sicher die ungewöhnlich schnelle und erfolgreiche Integration von Hanson“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Scheifele. „Wir sehen die globale Neuausrichtung des Konzerns mit einem integrierten Geschäftsmodell als den strategisch richtigen Schritt, um langfristig das hohe Ertragspotenzial des Unternehmens zu sichern und die Basis für zukünftiges Wachstum zu schaffen. HeidelbergCement ist heute dank der Übernahme von Hanson gemessen am Absatz Weltmarktführer bei Zuschlagstoffen und nimmt Spitzenpositionen im Zement- und Betongeschäft ein.“

Starke geografische Präsenz und integrierte Marktstellung
Operativ konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr bereits deutlich von der Integration von Hanson profitieren. Der Zement- und Klinkerabsatz stieg um 1,3 Prozent auf 89,0 (i.V.: 87,9) Millionen Tonnen. Ohne Konsolidierungseffekte wäre er aufgrund des starken Rückgangs im US-Markt um 2,3 Prozent gesunken. Die Lieferungen von Sand und Kies (Zuschlagstoffen) stiegen um 66,8 Prozent auf 299,5 (i.V.: 179,6) Millionen Tonnen. Ohne die Konsolidierung von Hanson verringerte sich der Absatz um 12,2 Prozent. Ursache dafür ist vor allem der erhebliche Nachfragerückgang in Nordamerika. Der Asphaltabsatz nahm um ca. 152 Prozent auf 12,1 (i.V.: 4,8) Millionen Tonnen zu. Operativ, d.h. ohne Berücksichtigung von Konsolidierungseffekten, ging er um 16,7 Prozent zurück. Der Transportbetonabsatz stieg um 35,7 Prozent auf 44,4 (i.V.: 32,7) Millionen Kubikmeter. Ohne den maßgeblichen Konsolidierungsbeitrag von Hanson hat sich der Absatz um 5,0 Prozent verringert.

In Europa ist HeidelbergCement in 23 Ländern tätig. Hier hat sich die Bauwirtschaft im zweiten Halbjahr vor allem in Spanien und Großbritannien stark abgeschwächt. Entsprechend stark ging die Nachfrage in beiden Ländern zurück. Um seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, hat HeidelbergCement in Großbritannien sehr frühzeitig mit Kapazitätsanpassungen und Werksstilllegungen auf die Situation reagiert. Insgesamt erfreulich entwickelten sich 2008 hingegen die Aktivitäten in den meisten osteuropäischen Ländern, in Deutschland, Benelux und Nordeuropa.

Der Umsatz des Konzerngebiets Europa erhöhte sich im Jahr 2008 um 25,4 Prozent auf 7.190 (i.V.: 5.732) Millionen Euro. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten lag der Umsatz mit einem Minus von 0,8 Prozent nur leicht unter dem Vorjahresniveau.

Für Nordamerika war 2008 ein Jahr mit erheblichen Herausforderungen. Im größten Marktgebiet des Konzerns führte die Integration von Hanson zu umfangreichen organisatorischen Änderungen und einer deutlichen Erweiterung der Marktpräsenz. Gleichzeitig ist HeidelbergCement von der Immobilienkrise in Nordamerika als einer der führenden Hersteller von Zuschlagstoffen, Transportbeton, Zement, Asphalt und Bauprodukten stark betroffen. Ohne Konsolidierungseffekte gingen die Liefermengen in allen Geschäftsbereichen zurück. Das Unternehmen hat allerdings frühzeitig mit erheblichen regionalen Kapazitätsanpassungen und Kosteneinsparungen darauf reagiert und so auch in schwierigem Umfeld ein robustes operatives Ergebnis erzielt.

Der Umsatz des Konzerngebiets Nordamerika stieg um 23,5 Prozent auf 3.958 (i.V.: 3.205) Millionen Euro. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten ging er um 15,9 Prozent zurück.

Das Wachstum im Konzerngebiet Asien-Australien-Afrika ist auf die ganzjährige Einbeziehung von Hanson sowie die positive Entwicklung in China, Indonesien, der Türkei und Ghana zurückzuführen. Die Auswirkungen der Finanzkrise dämpften in den letzten Monaten allerdings auch die wirtschaftliche Dynamik dieser Region. Der Umsatz des Konzerngebiets Asien-Australien-Afrika nahm um 54,1 Prozent auf 2.943 (i.V.: 1.909) Millionen Euro zu. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten belief sich der Anstieg auf 22,5 Prozent.

Der Umsatz im Bereich Konzernservice, zu dem die Handelsgesellschaften gehören, erhöhte sich 2008 um 3,1 Prozent auf rund 701 (i.V.: 680) Millionen Euro.

Investitionen
Die zahlungswirksamen Investitionen beliefen sich 2008 auf 1.251 (i.V.: 12.774) Millionen Euro. Die Sachanlageinvestitionen (einschließlich der immateriellen Vermögenswerte) lagen mit 1.101 (i.V.: 1.039) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Die Finanzanlageinvestitionen gingen auf rund 150 (i.V.: 11.735) Millionen Euro zurück; der Vorjahresbetrag war im Wesentlichen durch die Übernahme von Hanson geprägt.

Größere Investitionen in Sachanlagen betrafen den Neubau des russischen Zementwerks Tula, die Modernisierung der Klinkerproduktion im ungarischen Werk Beremend, die Kapazitätserweiterung im Werk Wazo Hill in Tansania und die Errichtung einer zweiten Produktionslinie in den chinesischen Zementwerken Fufeng und Jingyang. Weitere bedeutende Investitionen flossen in die Modernisierung von Ofenlinien in Rumänien und der Tschechischen Republik sowie die Erweiterung der Klinkerkapazität des polnischen Werk Górazdze, die Errichtung zweier Zementmühlen im indonesischen Werk Cirebon und den Bau eines Werks zur Herstellung von Betonrohren in der kanadischen Provinz Alberta.

Neuordnung der Finanzierungsstruktur
Angesichts der globalen Wachstumsschwäche im Jahr 2009 und der fälligen Rückzahlungen von Teilen der Hanson-Finanzierung im Jahr 2010 arbeitet HeidelbergCement derzeit an einer umfassenden Neuordnung seiner Finanzierungsstruktur. Ziel ist es, die Finanzierung des Unternehmens langfristig auf eine stabile Basis zu stellen. Dazu prüft HeidelbergCement derzeit die verfügbaren Optionen sowohl auf der Eigenkapital- als auch auf der Fremdkapitalseite. „Wir sind zuversichtlich, im Laufe des Jahres 2009 zu einer erfolgreichen Lösung zu kommen“, erklärt Dr. Scheifele. Zur weiteren Entschuldung plant das Unternehmen darüber hinaus in den nächsten Jahren auch die Veräußerung nicht strategischer Geschäftseinheiten.

Ausblick: Konjunkturabschwung beeinträchtigt Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Aufgrund des weltweiten Konjunkturabschwungs rechnet HeidelbergCement für 2009 mit einem Umsatzrückgang und einer Beeinträchtigung des operativen Ergebnisses. Genauere Aussagen sind zurzeit nicht möglich, da wichtige Parameter wie Wechselkurse, Energie- und Rohstoffpreise äußerst volatil sind.

„Um die außerordentlichen Herausforderungen des Jahres 2009 erfolgreich zu bewältigen, setzt HeidelbergCement auf konsequentes Kostenmanagement und die Erwirtschaftung eines möglichst hohen Cashflows“, so Dr. Scheifele. „Das ’Fitnessprogramm 2009’, weitere Sparmaßnahmen sowie Synergieeffekte aus der Hanson-Integration sollen im laufenden Jahr zu einer weiteren deutlichen Kostenentlastung führen.“ Darüber hinaus erwartet das Unternehmen ab der zweiten Jahreshälfte 2009 erste Impulse aus den weltweiten Konjunkturprogrammen, die einen Schwerpunkt unter anderem im Bereich Straßenbau und Infrastruktur haben – Sektoren, in denen HeidelbergCement weltweit besonders stark ist.

URL: http://www.heidelbergcement.com/
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