Helaba: Nach drei Quartalen 2008 mit positivem Konzernergebnis

Frankfurt am Main

Helaba: Nach drei Quartalen 2008 mit positivem Konzernergebnis

– Konzernergebnis (vor Steuern) 64 Mio. Euro
– Zins- und Provisionsüberschuss legen deutlich zu
– Kundenforderungen wachsen um 9,4 %
– Kernkapitalquote von 8 Prozent über alle Risikoarten

Frankfurt am Main – Die Geschäfts- und Ertragsentwicklung der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen war auch im dritten Quartal 2008 geprägt durch eine deutlich positive Entwicklung im operativen Geschäft und die nochmalige Verschärfung der Finanzmarktkrise. Die Helaba weist zum 30. September 2008 ein IFRS-Konzernergebnis vor Steuern von 64 Mio. Euro aus. Der anteilige Vorjahreswert betrug 305 Mio. Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern beträgt 41 (265) Mio. Euro. Auswirkungen aus Umwidmungen finanzieller Vermögenswerte sind hierbei nicht enthalten. „Die Helaba ist dank ihres konservativen Risikoprofils und ihres Geschäftsmodells im Wettbewerbsvergleich bislang relativ gut durch die Finanzmarktkrise gekommen. Auch mit einer alle Adressenausfall-, Marktpreis- und operativen Risiken abdeckenden Kernkapitalquote von 8 Prozent per 30. September 2008 ist die Bank gut aufgestellt.“, sagte Hans-Dieter Brenner, Vorstandsvorsitzender des Instituts, anlässlich der Vorlage der Ergebnisse.

In der Gewinn- und Verlustrechnung des Helaba-Konzerns hat sich der Zinsüberschuss als wichtigste Ertragsquelle in den ersten neun Monaten zeitanteilig um 75 Mio. Euro bzw. 11 Prozent auf 777 Mio. Euro erhöht. Wesentlicher Treiber hierfür war die deutliche Zunahme der Kundenforderungen um 9,4 Prozent auf 87,9 Mrd. Euro. Die Risikovorsorge aus dem Kreditgeschäft liegt bei plus 25 Mio. Euro. Auch der Provisionsüberschuss weist mit 171 Mio. Euro einen Anstieg von 10 Mio. Euro bzw. 6 Prozent auf. Diesen positiven Ergebniseffekten im operativen Kundengeschäft stehen infolge der Finanzmarktkrise negative Ergebnisbeiträge gegenüber, die überwiegend auf marktbedingte Bewertungskorrekturen zurückzuführen sind. Die Ertragsrechnung wird in den ersten neun Monaten durch die Finanzmarktkrise mit insgesamt 394 Mio. Euro belastet. Die Wertkorrekturen seit Ausbruch der Finanzmarktkrise Mitte 2007 summieren sich damit auf knapp 700 Mio. Euro. Brenner: „Zur Vermeidung von Missverständnissen weise ich erneut darauf hin, dass dieser Bewertungsaufwand angesichts der hohen Qualität unseres Wertpapierbestandes weitgehend stille Reserven und damit eine Ertragsverschiebung in die Zukunft darstellt. Mit Tilgung der Wertpapiere werden diese Reserven in den nächsten Jahren realisiert.“

Die bei den insolventen amerikanischen Banken Lehmann Brothers und Washington Mutual bestehenden Engagements führen hingegen zu echten Ausfällen. Sie bewegen sich in einem niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Das Island-Engagement der Helaba beträgt konzernweit, das heißt einschließlich der zu konsolidierenden Tochtergesellschaften, weniger als 20 Mio. Euro. Bereinigt um Effekte aus dem Mobilienleasinggeschäft lag der Zuwachs im Verwaltungsaufwand konzernweit in den ersten neun Monaten zeitanteilig bei 0,3 Prozent. Nach einem Konzernergebnis vor Steuern zum Halbjahr 2008 in Höhe von 121 Mio. Euro schloss das dritte Quartal 2008 mit einem Ergebnisbeitrag von minus 57 Mio. Euro ab. Per 30. September 2008 beläuft sich das Konzerergebnis vor Steuern damit auf insgesamt 64 Mio. Euro.

Die Bilanzsumme des Helaba-Konzerns betrug 180,5 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 3,9 Prozent im bisherigen Geschäftsjahr. Der Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme ereicht rund 50 Prozent. Mit einem Rückgang von 2,6 Mrd. Euro wurden die Handelsaktiva und die Finanzanlagen weiter abgebaut. Das mittel- und langfristige Neugeschäft erreichte in den ersten neun Monaten 13,8 Mrd. Euro. Dies entspricht trotz der Finanzmarktkrise einem Zuwachs um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei wurden keinerlei Abstriche am konservativen Risikoprofil und der fristenkongruenten Refinanzierung vorgenommen. Brenner: „Die Helaba gehört zu den Banken, die ihren Kunden auch in der Finanzmarktkrise zur Verfügung stehen.“ Auf der Refinanzierungsseite stiegen die verbrieften Verbindlichkeiten deutlich um 16,7 Prozent auf 39,8 Mrd. Euro, die Kundeneinlagen um 6,4 Prozent auf 40,5 Mrd. Euro.

Bei haftenden Eigenmitteln von 9 Mrd. Euro erreicht die Kernkapitalquote per 30. September 2008 konzernweit 8,0 Prozent; die Gesamtkennziffer gemäß SolvV beträgt 13,9 Prozent. Brenner: „Die Bank strebt an, mit Blick auf die in der Finanzmarktkrise gestiegenen Marktanforderungen auch für 2009 die Kapitalquoten auf dem erreichten hohen Niveau zu halten.“ Auch unter Berücksichtigung von Stressszenarien zeichnet sich zum 30. September 2008 die Risikotragfähigkeit des Helaba-Konzerns weiterhin durch eine deutliche Überdeckung aller quantifizierten Risikopotenziale durch die bestehenden Risikodeckungsmassen aus.

Der Helaba-Konzern befindet sich dank seines konservativen Risikoprofils, der breiten Kundenverankerung und des diversifizierten Geschäftsportfolios auch in der Finanzmarktkrise weiterhin auf operativem Erfolgskurs. Wie sich das Konzernergebnis am Ende des Geschäftsjahres 2008 darstellen wird, hängt entscheidend vom weiteren Verlauf der Finanzmarktkrise ab, die eine konkrete Ergebnisprognose derzeit nicht zulässt. Brenner: „Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass wir alle stillen Einlagen, Genussrechte und Nachrangmittel bedienen werden. Inwieweit darüber hinaus noch Spielraum für Rücklagendotierungen und die Zahlung einer Dividende besteht, hängt von den Bewertungskorrekturen zum Jahresende ab und lässt sich derzeit nicht seriös prognostizieren.“

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Wolfgang Kuß
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