Innovationszentrum Kohle: Wirtschaftsministerin Thoben nimmt Versuchsanlage zur optimierten…

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Innovationszentrum Kohle: Wirtschaftsministerin Thoben nimmt Versuchsanlage zur optimierten Rauchgasreinigung in Betrieb

– Innovative REAplus-Anlage mindert Emissionen und verbessert die Luftqualität
– RWE Power und AE E Gruppe investieren 5,5 Millionen Euro in neue Technologie

RWE Power und die österreichische AE E Gruppe haben heute die REAplus, eine Versuchsanlage zur optimierten Rauchgasreinigung, in Betrieb genommen. Im Innovationszentrum Kohle der RWE Power drückte die nordrhein-westfälische Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, Christa Thoben, gemeinsam mit RWE Power-Vorstand Matthias Hartung, Dr. Georg Gasteiger, CEO der AE E Gruppe, und der Bergheimer Bürgermeisterin Maria Pfordt den „grünen Knopf“. Die Investitionskosten für die Hochleistungs-Rauchgasentschwefelungsanlage, die in zehn Monaten errichtet wurde, liegen bei 5,5 Millionen Euro.

„Diese einzigartige Versuchsanlage zur optimierten Rauchgasreinigung ist richtungsweisende Kraftwerkstechnik. In einer späteren großtechnischen Umsetzung kann diese Entwicklung dazu beitragen, die Umwelt bei der Verstromung von Kohle maßgeblich zu entlasten“, sagte Wirtschaftsministerin Christa Thoben.

„Die REAplus ist ein Beleg dafür, dass Forschergeist und Ideenreichtum gepaart mit dem Willen zur Umsetzung zu Ergebnissen führen, die vor wenigen Jahren noch unmöglich erschienen“, betonte Matthias Hartung, Vorstandsmitglied der RWE Power. Und weiter: „Wir wollen mit dieser innovativen Technologie die Belastungen gerade für die Menschen in unmittelbarer Nähe von Kraftwerken erheblich mindern.“ In der Versuchsanlage werden pro Stunde 50.000 Kubikmeter Rauchgas aus dem BoA-Kraftwerk gereinigt. Dabei kommt ein neuartiges Wäscherkonzept zum Einsatz, das zudem über die Option einer integrierten Staubabscheidung verfügt. Ziel ist, sowohl die Schwefeldioxid-Konzentration als auch die Staubkonzentration deutlich zu senken, und zwar auf rund ein Zehntel der heutigen durchschnittlichen Emissionen. Diese Entwicklung hätte positive Effekte vor allem auf die Umgebung von Kraftwerksstandorten, da sich hierdurch die Luftqualität verbessern ließe. In einem ersten Versuchszeitraum bis Mitte 2011 werden die zu erreichenden Abscheideziele untersucht und die Tauglichkeit für den Dauerbetrieb erprobt.

Das Vorhaben untermauert die Bedeutung des Innovationszentrums Kohle. Dort treibt RWE Power insgesamt vier wichtige Projekte voran: Das von eigenen Ingenieuren entwickelte Wirbelschicht-Trocknungsverfahren (WTA) für Braunkohle wird in einer Demonstrationsanlage getestet, in einer Algenkonversionsanlage suchen Forscher nach neuen Lösungen für die Verwendung von CO2 und die Pilotanlage einer CO2-Wäsche wird in diesem Sommer in Betrieb genommen. Für diese Vorhaben investiert RWE Power 90 Millionen Euro. Matthias Hartung: „Wir gehen vorweg, um die Kohleverstromung effizienter und klimaverträglicher zu machen.“ In den Kohlenkraftwerken der nächsten Generation sollen neue Technologien wie Carbon Capture and Storage (CCS), also die Abscheidung und sichere Speicherung von CO2, zur Anwendung kommen. Hartung: „Wir bedauern sehr, dass es in dieser Legislaturperiode kein CCS-Gesetz mehr gibt. Eine geeignete Rechtsgrundlage ist jedoch notwendig für die Entwicklung dieser Klimaschutz-Technologie.“ Mit der eingetretenen Verzögerung wird der Zeitplan für das von RWE Power in Hürth geplante IGCC-Kraftwerk kaum noch einzuhalten sein. Der Power-Vorstand: „Fördermittel, wie sie die EU-Richtlinie ausdrücklich vorsieht, sind für die Realisierung der ersten CCS-Demoprojekte aber zwingend erforderlich.“

„Wir sind stolz, mit diesem innovativen Projekt gemeinsam mit RWE einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz sowie für die Entwicklung der Kohlendioxid-Abtrennung leisten zu können“, freute sich Dr. Georg Gasteiger, CEO der AE E Gruppe. Er ergänzte: „Optimierte Abscheidegrade bei gleichzeitigem effizienten Energieeinsatz haben bei unseren Anlagen höchste Priorität.“ Denn ein weiteres wichtiges Forschungsziel ist es, die CO2-Wäsche, mit der Kohlendioxid aus dem Rauchgas getrennt und abgeschieden wird, effizienter zu machen und damit Wirkungsgradverluste des Kraftwerks zu mindern. Gasteiger: „Die REAplus weist uns den Weg zu einer neuen Technologie, die das Rauchgas effizienter reinigt und den ersten Prozessschritt für die zukünftige CO2-Wäsche realisiert. Aktuelle Forschungsaktivitäten der AE E Gruppe sind deshalb auch auf die CO2-Wäsche mit innovativen Waschmedien ausgerichtet. Diese Aktivitäten zeigen, dass wir als Hersteller energietechnischer Anlagen unsere Verantwortung zur Reduktion der Emissionen aus fossil gefeuerten Kraftwerken ernst nehmen.“

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