Intertainment schreibt weiterhin Verluste
Intertainment schreibt weiterhin Verluste
München, 19. November 2008 – Die Intertainment AG, München, hat in den ersten drei Quartalen 2008 ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessert, allerdings weiterhin Verluste geschrieben. Darüber hinaus gingen die Umsatzerlöse erwartungsgemäß weiter zurück.
Ertragslage
Intertainment erzielte zwischen Anfang Januar und Ende September 2008 Umsatzerlöse in Höhe von 0,5 Mio. Euro nach 1,0 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Umsätze resultierten insbesondere aus der Verwertung des Filmrechte-Altbestands. Aufgrund der laufenden Rechtsstreitigkeiten in den USA konnten im Berichtszeitraum wie bereits in der Vorperiode keine neuen Filmrechte erworben und vermarktet werden. Das EBIT des Konzerns beträgt -1,3 Mio. Euro. Nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007 hatte es bei -3,1 Mio. Euro gelegen.
Vermögenslage
Die Vermögenslage ist weiterhin wesentlich von den bilanzierten Schadensersatzforderungen aus den Rechtsstreitigkeiten in den USA geprägt. Diese Forderungen beliefen sich zum 30. September 2008 auf 38,8 Mio. Euro nach 39,3 Mio. Euro zum 31. Dezember 2007. Der gegenüber 30. Juni 2008 gestiegene Wert ist insbesondere auf Wechselkurseffekte aufgrund eines höheren Dollar-Kurses zurückzuführen. Das Management von Intertainment ist unverändert der Auffassung, dass diese Forderungen einen werthaltigen Vermögenswert darstellen.
Der Wert des Filmvermögens beträgt zum Berichtsstichtag 0,8 Mio. Euro nach 1,2 Mio. Euro zum 31. Dezember 2007. Die Abnahme ist auf Abschreibungen wegen der im Berichtszeitraum realisierten Filmverkäufe zurückzuführen. Die Schulden des Konzerns beinhalten, unverändert zum 31. Dezember 2007, Darlehens¬verpflichtungen gegenüber der MK Medien Beteiligungs GmbH. Im Berichtszeitraum wurden keine Zahlungen an die MK Medien Beteiligungs GmbH geleistet.
Finanzlage
Zum 30. September 2008 verfügte der Konzern über Zahlungsmittel in Höhe von 0,4 Mio. Euro (31. Dezember 2007: 0,1) Mio. Euro. Diese stammen zum überwiegenden Teil aus einer im Mai 2008 abgeschlossenen Kapitalerhöhung. Darüber hinaus besteht ein bislang nicht genutzter Kreditrahmen in Höhe von 1,9 Mio. Euro, den der Großaktionär, die MK Medien Beteiligungs GmbH, eingeräumt hat.
Der Zahlungsmittelbestand wird weiterhin insbesondere von den hohen finanziellen Kosten der Rechtsstreitigkeiten in den USA sowie den Auszahlungen für laufende Verwaltungskosten belastet. Die Einzahlungen aus der Verwertung von Filmrechten konnten den daraus resultierenden Finanzmittel¬bedarf im Berichtszeitraum nicht decken. Wesentliche Ereignisse in den ersten drei Quartalen 2008 sowie nach Ende des Berichtszeitraums Intertainment hat sich in den ersten neun Monaten 2008 weiter auf die laufenden Rechtsstreitigkeiten wegen Budgetbetrugs in den USA konzentriert. Dabei wurden in beiden Verfahren Fortschritte erzielt.
So einigte sich Intertainment im Rahmen des Insolvenzverfahrens von Franchise Pictures mit dem Insolvenzverwalter über die verbindliche Anerkennung ihrer Ansprüche. Der Insolvenzverwalter verzichtete in diesem Zusammenhang auf das Recht, Berufung gegen das im Schadensersatzprozess gegen Franchise Pictures gefällte Urteil einzulegen. Eine Auszahlung aus der Insolvenzmasse hatte bis zum Abschluss des dritten Quartals noch nicht stattgefunden. Sie wird erst nach einem vom Insolvenzgericht zu genehmigenden Vergleich aller betroffenen Gläubiger möglich sein.
Das Schiedsgerichtsverfahren gegen die Comerica Bank befand sich im Berichtszeitraum weiter in der Beweiserhebungsphase. Im Zusammenhang mit der von den Schiedsrichtern angeordneten Auswertung des gesamten E-Mail-Verkehrs von Intertainment hat Intertainment bis heute über 500.000 Dateien an die Comerica Bank weitergegeben. Derzeit werden noch verbleibende Dateien hinsichtlich der Abklärung von datenschutzrechtlichen Fragestellungen von einem durch das Schiedsgericht bestellten Gutachter bezüglich der Weitergabe an die Comerica Bank überprüft. Intertainment erwartet, dass diese Überprüfung in den nächsten Wochen beendet sein wird. Nach dem Abschluss des Berichtszeitraums beraumte das Schiedsgericht für Januar 2009 einen Anhörungstermin an, in dem auch über die Festlegung eines möglichen mündlichen Prozesstermins verhandelt werden soll.
Mitte Februar 2008 hatte das Schiedsgericht den Antrag der Comerica Bank und der beklagten Bank-Manager abgelehnt, die Klagen von Intertainment gegen sie selbst sowie für die Filme „The Whole Nine Yards“, „Art of War“, „Driven“, „Get Carter“, „Angel Eyes“, „Heist“, „3000 Miles to Graceland“ und „The Pledge“ wegen mangelnder Erfolgsaussichten abzuweisen. Damit entschieden die Schiedsrichter, dass über die aus Sicht von Intertainment wichtigsten Filme ein mündliches Verfahren stattfinden wird. Für die vier weniger wichtigen Filme „The Third Miracle“, „Hospitaliy Suite“, „Rangers“ und „Battlefield Earth“ billigten die Richter erwartungsgemäß den Antrag der Gegenseite.
Ausblick
Der Vorstand geht davon aus, dass Intertainment bis zum Jahresende 2008 die von den Schiedsrichtern angeordnete E-Mail-Auswertung abgeschlossen haben wird. Der Vorstand rechnet zudem damit, dass das Schiedsgericht im Januar 2009 einen Termin zur mündlichen Verhandlung bestimmt. Diese Terminbestimmung wird auch den Zeitrahmen für die Beendigung dieses Verfahrens definieren. Da die vom Schiedsgericht angeordnete E-Mail-Auswertung länger dauert als geplant, wird sich der vom Vorstand im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2007 genannte Zeitrahmen für eine Beendigung der Rechtsstreitigkeiten dementsprechend verlängern. Die Einschätzung der Erfolgsaussichten in dem Verfahren bleibt davon unberührt.
Risikobericht
Dem Management liegt ein detaillierter Finanzplan von Intertainment vor, aus dem eine positive Fortbestehensprognose für den Konzern ableitet wird. Die Liquiditätslage von Intertainment ist allerdings trotz der eingeleiteten und durchgeführten Maßnahmen schwierig. Wir weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass die Finanzplanung und die Fortbestehensprognose unverändert mit den im Jahresabschluss und Lagebericht 2007 sowie im Halbjahresbericht 2008 genannten Risiken behaftet sind. Wir verweisen hierzu ausdrücklich auf unsere Ausführungen – insbesondere zu den bestandsgefährdenden Risiken – in den genannten Berichten.
Kontakt:
Intertainment AG, Investor Relations
Karl-Scharnagl-Ring 7, 80539 München
Telefon: (0 89) 2 16 99-0
Telefax: (0 89) 2 16 99-11
Internet: www.intertainment.de
E-Mail: investor@intertainment.de347009