Keine Steuergelder zur Rettung von Klimaschweinen
Keine Steuergelder zur Rettung von Klimaschweinen
Greenpeace: Foerderung der Automobilindustrie ohne Bedingungen ist klimaschaedlich
Berlin, 18. 11. 2008 – Greenpeace demonstriert heute am Pariser Platz gegen die Plaene zur Foerderung der deutschen Automobilindustrie, die nicht zur Sicherung von Arbeitsplaetzen fuehren. Aktivisten dekorieren spritfressende und damit klimaschaedliche Autos deutscher Hersteller zu „Klimaschweinen“ um. Danach fahren vier rosa angemalte und mit Schweineohren, Schnauze und Ringelschwanz versehene Autos in eine hoelzerne Arche. Die „Arche Merkel“ symbolisiert das Rettungspaket der Bundesregierung fuer die Autohersteller.
Mit Finanzhilfen ohne Bedingungen werden klimaschaedliche Automodelle gefoerdert. Deshalb fordert Greenpeace eine Kopplung der Foerderung an den CO2-Ausstoss. Die Arbeitsplaetze in der Automobilbranche koennen nur dann langfristig gesichert werden, wenn spritsparende Autos gebaut werden, die sich die Verbraucher auch leisten koennen.
„Es wird Zeit, dass auch die Bundesregierung einsieht, dass Spritschlucker als Aushaengeschild fuer die deutschen Autobauer ausgedient haben,“ sagt Marc Specowius, Verkehrsexperte von Greenpeace. „In den seltenen Faellen, in denen eine Foerderung einzelner Autobauer mit Steuergeldern notwendig scheint, muss diese an klare Bedingungen gebunden werden. Nur ein konsequenter Umbau der Modellpolitik bietet die Chance, zum Klimaschutz beizutragen und langfristig Arbeitsplaetze zu sichern.“
Die Bundesregierung muss verbindliche Grenzwerte fuer CO2-Emissionen von Neuwagen festlegen und damit die gescheiterte Selbstverpflichtung der Autobauer ersetzen. Nur so kann die Autoindustrie dazu gebracht werden, verbrauchsaermere Autos zu bauen, die weniger CO2 ausstossen. 1998 kuendigten europaeische Automobilhersteller in einer Selbstverpflichtung an, dass im Jahr 2008 Neuwagen nur noch 140 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstossen duerften. Der Durchschnittswert lag 2007 bei 172 Gramm. Auch 2008 werden die deutschen Autobauer ihre Selbstverpflichtung nicht erreichen koennen.
„Die Krise der deutschen Automobilindustrie ist selbst verschuldet“, so Specowius. „Seit Jahrzehnten setzt die Branche auf eine verfehlte Modellpolitik. Und dies alles zugunsten hoher, kurzfristiger Gewinne. Die Wirtschaftskrise fuehrt lediglich zur Verstaerkung der Situation. In Zeiten von Klimawandel und hohen Spritpreisen bekommen die Autobauer nun vom den Verbrauchern die Quittung fuer ihre Ignoranz.“
Greenpeace hat der Autoindustrie schon vor 13 Jahren gezeigt, dass der Spritverbrauch ohne Einbussen bei Leistung und Sicherheit halbiert werden kann. Die Umweltschutzorganisation legte mit dem SmILE-Konzept (Small, Intelligent, Light, Efficient) das erste Drei-Liter-Auto auf Basis eines Serienfahrzeuges vor.
URL: www.greenpeace.org
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