Lehman-Zertifikate: Erste Klagen von Anlegern gegen Banken im Norden
Lehman-Zertifikate: Erste Klagen von Anlegern gegen Banken im Norden
Zitate aus der Meldung frei bei Nennung „NDR Info“
Der Verkauf von Zertifikaten der insolventen US-Investmentbank Lehman Brothers hat jetzt auch für Banken in Norddeutschland juristische Konsequenzen. Nach Recherchen von NDR Info müssen die Hamburger Sparkasse, die Dresdner Bank Hamburg und die Sparkasse Hannover mit zahlreichen Klagen von geschädigten Anlegern rechnen. In allen Fällen hatten die Kunden vergeblich versucht, sich mit ihren Banken auf eine Erstattung zu einigen. Durch die Pleite von Lehman Brothers im September waren die verkauften Zertifikate wertlos geworden.
Der Hamburger Anwalt für Bank- und Kapitalanlagerecht Ulrich Husack sagte NDR Info, er wolle bis spätestens Anfang 2009 Klagen gegen die HASPA und die Dresdner Bank Hamburg einreichen. Die genaue Anzahl stehe noch nicht fest, wahrscheinlich werde sie aber im zweistelligen Bereich liegen, so Husack.
Husack begründet die Klagen damit, dass die Dresdner Bank ihre Kunden nicht ausreichend über die Risiken des Zertifikats aufgeklärt habe. Die HASPA habe eine Marge im Kaufpreis versteckt und ihre Kunden darauf nicht aufmerksam gemacht. Dadurch habe sie ihre Interessen am Verkauf des Zertifikats nicht offenbart, so der Anwalt weiter.
Die Sparkasse Hannover muss zunächst mit mehr als 30 Klagen von geschädigten Anlegern rechnen. „Diese bereiten wir gerade vor“, sagte Anwalt Arne Ritter von der Kanzlei Lippmann, Ritter Coll. zu NDR Info. Die Kanzlei bemüht sich nach eigenen Angaben momentan noch um eine außergerichtliche Einigung mit der Sparkasse Hannover. Diese habe allerdings eine Frist für eine Stellungnahme Ende November verstreichen lassen. Sollte sich daran nichts ändern, würden die Klagen noch in diesem Monat eingereicht.
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