Ministerpräsident Rüttgers und RWE-Vorstandsvorsitzender Großmann nehmen Pilot-Algenanlage in…
Ministerpräsident Rüttgers und RWE-Vorstandsvorsitzender Großmann nehmen Pilot-Algenanlage in Betrieb
– In einem gemeinsamen Projekt mit Jacobs-University und Forschungszentrum Jülich soll intelligente Form der CO2-Nutzung untersucht werden
– F E-Vorhaben wichtiger Bestandteil der Klimaschutzstrategie von RWE
Die weltweit fortschrittlichste Algenzuchtanlage zur CO2-Konversion ist heute in Niederaußem in Betrieb genommen worden. Gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Dr. Jürgen Rüttgers gaben der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, Dr. Jürgen Großmann, der Vorsitzende der RWE Power, Dr. Johannes Lambertz, Landrat Werner Stump und Vertreter der Projektbeteiligten den offiziellen Startschuss. Im Rahmen seiner Rede betonte der Ministerpräsident, dass mehr erneuerbare Energien notwendig seien genauso wie hocheffiziente Kohlekraftwerke und ein innovativer Klimaschutz. „Schon heute zählt die Branche der erneuerbaren Energien 18.500 Beschäftigte. Wir sind führend in der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie, und wir sind die deutsche Drehscheibe in der Gasversorgung“. Der Ministerpräsident würdigte das „Innovationszentrum Kohle“ in Niederaußem mit seiner Algenproduktionsanlage als Beweis dafür, dass Kohle und Klima keine „Entweder-Oder-Entscheidung“ sei: „Mit moderner Technik können wir Energieeffizienz schaffen und unsere Umwelt vor schädlichen Emissionen schützen. Damit setzen wir Markttrends und sichern wettbewerbsfähige Arbeitsplätze“.
Der RWE-Vorstandsvorsitzende erläuterte: „Unser Algenprojekt zeigt, dass wir bei der Klimavorsorge voRWEg gehen. Wir wollen das CO2 nicht wie andere nur im Boden speichern. Wir suchen nach einer sinnvollen Verwendung dieses Stoffes für die weitere Energieerzeugung.“ Beim Klimaschutz setzt RWE zum einen auf die Mittel zur CO2-Minderung, die heute schon zur Verfügung stehen und deshalb schnell erfolgreich sind. Dazu gehört vor allem der Bau neuer Kraftwerke wie in Hamm, Lingen oder Neurath, mit denen fast neun Millionen Tonnen CO2 im Vergleich zu Altanlagen eingespart werden können sowie der Ausbau regenerativer Energien. Zum anderen treibt das Unternehmen Forschung und Entwicklung intensiv voran. Ein Beispiel hierfür ist die Pilot-Algenanlage, in der Möglichkeiten zur CO2-Nutzung untersucht werden.
Für die Planung, Forschung und Umsetzung dieses Projekts hat RWE renommierte Partner wie die Jacobs-University, Bremen, das Forschungszentrum Jülich und die Firma Phytolutions gewinnen können. Ziel ist, die gesamte Prozesskette – von der Algenproduktion bis zum Endprodukt – zu optimieren. In einer rund 600 Quadratmeter umfassenden Versuchsanlage werden die Algen mit Rauchgas aus dem Kraftwerk „gefüttert“. Für die daraus resultierende Algenabfallmasse sollen Verwertungsmöglichkeiten zum Beispiel als Biosprit erforscht werden.
Das Konzept basiert auf dem bio-chemischen Prozess der Photosynthese, bei dem Pflanzen Lichtenergie in chemische Energie umwandeln. Im Vergleich zu Landpflanzen haben Mikroalgen jedoch eine sieben- bis zehnfach höhere Wachstumsrate. Die Folge: schnelleres Wachstum bedeutet stärkere Photosyntheseleistung und somit höheren Kohlendioxidverbrauch. „Es ist wichtig, nicht nur in CO2-Reduzierung und -Speicherung in geologischen Formationen zu denken, sondern auch Optionen für intelligente Nutzungsmöglichkeiten zu suchen. Dieses Forschungsprojekt Mikroalgen ist ein erster Schritt“, unterstrich der RWE-Vorstandsvorsitzende.
Das Unternehmen denkt gleichzeitig auch über einen Einsatz von CO2 als Kohlenstoffträger in der chemischen Industrie, die Nutzung zur direkten oder indirekten Kühlung im Transportsektor oder als Reinigungsmittel nach. Großmann: „Wir brauchen gerade in den aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeiten wieder mehr Begeisterung für technischen Fortschritt und Neues.“ Mit Blick auf den Klimaschutz verdeutlichte Großmann aber auch die Notwendigkeit, jetzt neue Kohlenkraftwerke zu bauen. Hierzu benötigen die Unternehmen aber die öffentliche Akzeptanz und faire Bedingungen im Emissionshandel. Er bedankte sich bei der Politik in Nordrhein-Westfalen, die RWE – mit über 4,5 Milliarden Euro größter Investor im Kraftwerksbau in Deutschland – in diesem Sinne konstruktiv und tatkräftig unterstützt.
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