Olympia Flexgroup legt Geschäftszahlen 2008 vor

Hamburg

Olympia Flexgroup legt Geschäftszahlen 2008 vor

Highlights 2008
– Umsatzerlöse gehen um 6,6 Prozent auf 369,4 Mio. Euro zurück
– EBITDA verringert sich um 16,7 Prozent auf 11,5 Mio. Euro
– Goodwill Abschreibungen in Höhe von 19,3 Mio. Euro belasten Ergebnis
– Umwandlung 25 unternehmenseigener Niederlassungen in Franchise-Geschäftsstellen
– Konzentration auf Märkte mit höherer Rendite bei geringerem Working Capital und Risiko

In einem sehr schwierigen Marktumfeld erzielte die Olympia Flexgroup AG im Geschäftsjahr 2008 einen Gesamtumsatz von 369,4 Mio. Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 6,6 Prozent entspricht. Nach einem Wachstum in der ersten Jahreshälfte 2008 zeigt der darauffolgende beispiellose Rückgang der Nachfrage im 4. Quartal 2008 sowie im 1. Quartal 2009 die enormen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, denen unsere Kunden zurzeit ausgesetzt sind. Das vierte Quartal war geprägt von sich schnell verschlechternden Marktbedingungen, die sich in allen Ländern negativ auf die Umsatzerlöse auswirkten. Die Unternehmen passten ihre Produktionskapazitäten und Personalbeschäftigung an die konjunkturelle Wirtschaftslage an.

Die Auswirkungen spüren auch wir deutlich: Unsere Herausforderung in diesem schwierigen Umfeld ist es, unsere Kostenbasis zügig anzupassen und gleichzeitig die Grundlagen für unser zukünftiges Wachstumspotenzial zu sichern. Daher verabschiedeten wir im 4. Quartal 2008 einen Maßnahmenkatalog zur deutlichen Kostenreduzierung in 2009.

Vorstand und Aufsichtsrat der Olympia Flexgroup AG haben beschlossen, den Fokus der Gesellschaft verstärkt auf Märkte mit höherer Rendite-Erwartung bei einem gleichzeitig geringeren Working Capital zu richten. Diese beiden Punkte sind wichtige Voraussetzungen für einen schnellen Abbau der Finanzverschuldung. In diesem Zusammenhang prüft Olympia die strategischen Optionen für einzelne Tochtergesellschaften in Süd Europa. Vor diesem Hintergrund wurden insgesamt Wertberichtigungen in Höhe von 19,3 Mio. Euro vorgenommen.

Umsatz
Der Umsatz des Olympia Flexgroup Konzerns ist im Geschäftsjahr 2008 um 6,6 Prozent auf 369,4 Mio. Euro gesunken.

Die weitere Zuspitzung der Finanzkrise hat sich auf alle unsere Endmärkte ausgewirkt. Eine reduzierte Zuversicht seitens der Konsumenten, die geringe Kreditverfügbarkeit sowie die allgemeine Verringerung von Personalbeständen führten sowohl zu einer sinkenden Nachfrage bei allen Kunden aus dem gewerblichen als auch kaufmännischen Bereich.

Die schnell sinkenden Erlöse ändern nichts an den langfristig weiterhin positiven Perspektiven unserer Branche. Unsere Kunden nutzen die Flexibilität der Arbeitskraft, um sich den aktuellen Marktumständen anzupassen. Das ist genau einer der Bereiche, in welchem unsere Dienstleistung ihren Mehrwert findet. Wo wir unsere Kunden bei den aktuellen Bestandsveränderungen unterstützen, erhöht sich die Chance, dass die Nachfrage nach unserer Dienstleistung im nächsten Aufschwung steigen wird. Dieser strategisch flexible Bereich der Arbeitskraft wird zukünftig deutlich an Bedeutung gewinnen.

Personalkosten
Die Personalkosten sind um 6,8 Prozent auf 304,8 Mio. Euro gesunken, bedingt durch ein niedrigeres Umsatzvolumen. Bei der Rohertragsmarge ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Die internen Personalkosten sind im Laufe des Jahres leicht angestiegen. Im 4. Quartal wurde der Personalbestand in den Niederlassungen sowie in den Service Centern der Länder an das zu erwartende niedrigere Geschäftsvolumen angepasst.

Operating expenses
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 15,5 Prozent auf 64,2 Mio. Euro. Die Vergütungen an Franchise-Nehmer erhöhten sich um 15,9 Prozent auf 28,8 Mio. Euro. Die im Vergleich zum Umsatz überproportionale Steigerung der Vergütungen an Franchise-Nehmer begründet sich im Wachstum unseres Franchisegeschäfts, das im Wesentlichen auf die Filialeröffnungen in den letzten Jahren und unsere Umwandlungsstrategie zurückzuführen ist.

Infolge der Einführung neuer Systeme stiegen die IT-Aufwendungen auf 1,2 Mio. Euro an, einschließlich der Systemzugehörigen Posten. Die Gebäudekosten stiegen auf etwa 1 Mio. Euro aufgrund Rückstellungen für ungenutzte Gebäude. Für IT, Umstrukturierung, Rebranding und Training stiegen im Vergleich zu den Vorjahren die Kosten um etwa 1,5 Mio. Euro an. Während die Märkte sich im Quartal verlangsamten, veranlassten wir kostenreduzierende Massnahmen für unser komplettes operatives Business, welche sich in einer erwarteten Kostenreduzierung von 40 Prozent auswirken werden.

Impairment
In Zusammenhang mit der Entscheidung, den Fokus der Gesellschaft verstärkt auf Märkte mit höherer Rendite-Erwartung bei einem gleichzeitig geringeren Working Capital zu richten, werden die strategischen Optionen für einzelne Tochtergesellschaften in Süd Europa geprüft. Vor diesem Hintergrund wurden insgesamt Wertberichtigungen in Höhe von 19,3 Mio. Euro vorgenommen.

EBITDA/EBIT
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 16,7 Prozent auf 11,5 Mio. Euro. Obwohl das operative Gesamtergebnis positiv ist, drückten einmalige Goodwill-Abschreibungen in Höhe von 19,3 Mio. Euro das EBIT auf -12,0 Mio. Euro (Vorjahr: 12,2 Mio. Euro).

Finanzergebnis
Die Finanzierungskosten stiegen um 22,0 Prozent auf 6,2 Mio. Euro resultierend aus erhöhten Finanzschulden. Olympia hat ihr Zinsrisiko über Zinsabsicherungsgeschäfte abgesichert und konnte somit nicht von der starken Senkung der variablen Zinssätze ab dem 4. Quartal profitieren.

Niederlande
In den Niederlanden wuchsen die Umsatzerlöse um 4,1 Prozent auf ein Rekordniveau von 227,4 Mio. Euro, trotz eines rückläufigen niederländischen Zeitarbeitsmarktes im Gesamtjahr. Das entspricht einem Anteil am Gesamtumsatz von 61,6 %. Im Vorjahr lag der Wert bei 55,3 %. Im Rahmen der geplanten Umstellung der Organisation auf 100 % Franchise wurden in 2008 13 Niederlassungen in Franchise-Niederlassungen umgewandelt.

Deutschland
Das deutsche Geschäft verlangsamte sich. Obwohl der Markt für Zeitarbeitskräfte noch relativ jung ist und einer strukturierten Entwicklung unterliegt, sind in den Automobil- und Produktionsgüterbranchen, die wichtige Sektoren der deutschen Wirtschaft bilden, die Nachfrage nach Zeitarbeitskräften rapide gesunken. In Deutschland lag der Umsatz daher mit 62,6 Mio. Euro um 18,3 Prozent unter Vorjahresniveau. Die Gesellschaft verringert ihre betrieblichen Kosten sehr zügig und durch die Umwandlung von Niederlassungen erwarten wir im Jahr 2009 eine Reduktion der Fixkosten von etwa 50 Prozent. Im Rahmen der geplanten Umstellung der Organisation auf 100 % Franchise wurden in 2008 die ersten 12 Niederlassungen in Franchise-Niederlassungen umgewandelt

Spanien
Der Spanische Zeitarbeitsmarkt wurde in Europa von der Rezession am schwersten getroffen und hatte einen Branchenrückgang von über 30 Prozent zu verzeichnen. Die negative wirtschaftliche Entwicklung führte daher zu einer Verringerung der Umsatzerlöse gegenüber 2007 von 29,6 Prozent auf 56,0 Mio. Euro. Obwohl das neue Management in einem schwierigen Marktumfeld eine sehr gute Arbeit leistete, wurde das Ergebnis der Gesamtgruppe besonders stark durch das negative Ergebnis Spaniens beeinflusst. Olympia Spanien hatte außerordentliche Kosten von rund 1,5 Mio. Euro durch Abschreibungen auf Kundenforderungen und zusätzliche Umstrukturierungskosten.

Italien
In Italien verzeichneten wir im ersten Halbjahr einen starken Umsatzanstieg. Mit der sich abschwächenden Konjunktur fielen im dritten Quartal die Umsatzerlöse auf das Niveau von 2007 zurück. Zum Jahresende verblieb ein Umsatzanstieg von 11 Prozent auf 14,7 Mio. Euro. Investitionen in das Wachstum in der ersten Hälfte des Jahres 2008 resultierten in erhöhten Personalaufwendungen. Im 4. Quartal passten wir die Organisation an die Marktverhältnisse an, was zu zusätzlichen Kosten von 0,5 Mio. Euro führte.

Übrige Länder
In Polen, Portugal und der Schweiz erhöhten sich die Umsatzerlöse um 29,4 Prozent auf 8,8 Mio. Euro.

Rebranding
Der Rebranding Prozess wurde im Juli 2008 abgeschlossen und seitdem ist die gesamte Gruppe unter einer einheitlichen Marke auf dem Markt tätig.

Bilanz und Cashflow
Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum 31. Dezember 2007 um 9,5 Mio. Euro auf 143,3 Mio. Euro gesunken. Das Eigenkapital ging im gleichen Zeitraum um 24,3 Mio. Euro auf 19,6 Mio. Euro zurück. Die verzinslichen Verbindlichkeiten sind um 12,6 Mio. Euro auf 59,2 Mio. Euro gestiegen.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf 4,4 Mio. Euro (Vorjahr: 15,7 Mio. Euro). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug -8,6 Mio. Euro (Vorjahr: -7,2 Mio. Euro). Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug 12,5 Mio. Euro (Vorjahr: -6,0 Mio. Euro). Somit sind die flüssigen Mittel zum 31. Dezember 2008 um 0,5 Mio. Euro auf 4,2 Mio. Euro (Vorjahr: 4,7 Mio. Euro) zurückgegangen.

Ausblick
Im 4. Quartal 2008 und im 1. Quartal 2009 verschlechterten sich unsere Märkte weiterhin rapide. Im 1. Quartal 2009 sehen wir uns mit einem Umsatzrückgang von ca. 27 Prozent konfrontiert. Seit Mitte April scheint sich der Trend etwas zu stabilisieren. Eine Prognose für die weitere Marktentwicklung fällt jedoch weiterhin schwer. Im 4. Quartal 2008 verabschiedete Olympia einen Maßnahmenkatalog, um die Gesamtkosten im laufenden Geschäftsjahr um bis zu 30 Prozent zu reduzieren. Die Fixkosten sollen im laufenden Geschäftsjahr um bis zu 40 Prozent reduziert werden.

Vor dem Hintergrund der Krisen an den Finanzmärkten und ihren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung können aus Sicht des Unternehmens zurzeit keine verlässlichen Umsatz- und Ergebnisprognosen für das Geschäftsjahr 2009 getroffen werden. Basierend auf den prognostizierten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen wird jedoch insgesamt mit rückläufigen Umsatzzahlen gerechnet. Die Anzahl von Neugründungen und Konvertierungen von Niederlassungen wird in 2009 aufgrund der Finanzkrise nicht in dem ursprünglich geplanten Zeitrahmen durchzuführen sein. Der Fokus wird jedoch weiterhin auf Kostenreduzierung und einer verstärkten Kostenkontrolle im Unternehmen gerichtet sein. Diese und die bereits in 2008 eingeleiteten Maßnahmen zur Kostenreduzierung werden keine Auswirkungen auf die übergeordnete Franchise-Strategie des Unternehmens haben.

Über Olympia Flexgroup AG
Olympia Flexgroup ist ein europäisches Personaldienstleistungsunternehmen mit Aktivitäten in sieben Ländern, rund 200 Filialen und über 14.000 Mitarbeitern. Unsere Dienstleistung beinhaltet klassische Zeitarbeit sowie Inhouse-Services. Olympia Flexgroup bietet spezielles Know-how in den Bereichen Logistik, Produktion, Telekommunikation, Call Center Services sowie Abfallwirtschaft, Facility Management, Finanzen und Verwaltung. Mit dem durch das Franchise-Konzept geprägten Unternehmergeist ist Olympia Flexgroup ein engagierter Partner für ihre Mitarbeiter und Kunden.

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