Postbank: Wohnimmobilie schützt vor Inflation
Postbank: Wohnimmobilie schützt vor Inflation
Anlagen in deutsche Wohnimmobilien bieten nicht nur auf lange sondern auch auf kurze Sicht einen guten Schutz vor Inflation. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Deutschen Postbank AG, die vor dem Hintergrund steigender Inflationsrisiken zusätzlich an Bedeutung gewinnt. Denn aufgrund rasant steigender Staatsdefizite und einer sehr großzügigen Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken sind Sorgen vor einer langfristig steigenden Inflation nach Ansicht der Postbank durchaus berechtigt. Dr. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Bonner Bank: „Ein Blick in die Geschichte zeigt: Öffentliche Defizite in Verbindung mit sehr niedrigen Leitzinsen waren häufig ein Vorbote steigender Inflationsraten. Hinzu kommt, dass einige große Notenbanken auch Anleihen aufkaufen und somit die umlaufende Geldmenge weiter erhöhen.“
In ihrer Analyse haben die Postbank Volkswirte die Rendite deutscher Wohnimmobilien in den vergangenen 13 Jahren mit der jeweiligen Inflationsrate verglichen und außerdem einen Vergleich mit der Rendite von Aktien durchgeführt. Ergebnis: Lediglich im Jahr 2005 stieg die Inflation schneller als der Gesamtertrag deutscher Immobilien. In der Regel lag der Immobilien-Ertrag mehrere Prozentpunkte über der Inflationsrate. Dadurch konnten Anleger mit deutschen Wohnmobilien von 1996 bis 2008 inflationsbereinigt einen Ertrag von rund fünfzig Prozent erzielen. Der Ertrag von Aktien lag ähnlich hoch, die Anleger mussten jedoch weit höhere Wertschwankungen verkraften und zeitweise herbe Verluste hinnehmen.
Bei deutschen Wohnimmobilien resultiert der Gesamtertrag fast ausschließlich aus den Mieten. Sie steigen statistisch etwa gleich schnell wie die Inflation. Dabei folgen die Mietpreise in Deutschland der allgemeinen Teuerung mit einer Verzögerung von rund 2,5 Jahren.
Die Wertentwicklung von Wohnimmobilien spielt hierzulande für die Rendite nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt auch keinen klaren Zusammenhang zwischen Inflation und Wertveränderungen. In Deutschland kam es beispielsweise trotz steigender Inflation zeitweise zu sinkenden Immobilienpreisen.
In anderen Ländern war die reale Rendite teilweise noch deutlich höher als in Deutschland. Dies hängt vor allem mit der sehr unterschiedlichen Wertentwicklung von Wohnimmobilien in den einzelnen Ländern zusammen. Während der Wert von Wohnimmobilien in Deutschland seit 1996 nur um 3,5 Prozent stieg, legten die Preise beispielsweise in Frankreich um gut siebzig Prozent zu. Im Unterschied zu anderen Ländern dürften sich die Immobilienwerte in Deutschland deshalb auch in Krisenzeiten als sehr wertstabil erweisen.
Die Volkswirte der Postbank warnen allerdings davor, diese Ergebnisse ungeprüft auf einzelne Objekte zu übertragen. „Bekanntermaßen spielt für die Ertragsaussichten einer Immobilie vor allem die Lage eine entscheidende Rolle. Die Entwicklung der Mieten und Immobilienpreise unterscheidet sich in einzelnen Regionen erheblich voneinander“, so Marco Bargel.
Die vollständige Studie „Postbank Perspektiven“ für den Juli und zurückliegende Monate finden Sie auch im Internet unter www.postbank.de/research.
Pressekontakt:
Hartmut Schlegel
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