Risikoorientierte Aufsicht

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Risikoorientierte Aufsicht

Europas Versicherer für Wettbewerbsschutz

Das Pan-Europäische Versicherungsforum (Pan-European Insurance Forum, PEIF) spricht sich für sorgsam ausbalancierte regulatorische Konsequenzen als Reaktion auf die Finanzkrise aus.

Die wesentlichen Forderungen und Vorschläge haben die dem PEIF angehörenden Vorstandsvorsitzenden der führenden europäischen Versicherungsunternehmen in dem Diskussionspapier „Insurance View: Regulatory Consequences of Financial Crisis“ zusammengefasst.

Nach den ersten Reaktionen der Politik drängen die Versicherer auf eine ausgewogene Reform der aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen im Finanzsektor. So soll sich eine zukünftige Regulierung von Finanzdienstleistern noch stärker an Risiken orientieren und gutes Risikomanagement honorieren, so wie es der Entwurf der EU-Kommission für die Europäische Solvabilitätsrichtlinie Solvency II für die Versicherungswirtschaft vorsieht. Die Aufsichtssysteme sollen der zunehmenden Internationalisierung der Unternehmen angepasst werden, große Unternehmen statt von vielen nationalen Behörden durch eine Gruppenaufsicht effizienter beaufsichtigt werden.

Mehr Transparenz fordern die Versicherer insbesondere bei strukturierten Finanzprodukten. Diese hatten wesentlich zur Finanzkrise beigetragen, weil die in ihnen gebündelten Risiken für Händler und Käufer kaum mehr erfassbar waren. Ein Risiko für den Wettbewerb sehen die PEIF-Mitglieder in den staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Finanzkrise. Bei den umfangreichen staatlichen Hilfsmaßnahmen müsse sehr genau darauf geachtet werden, dass der Wettbewerb nicht verzerrt werde, wenn einzelne Unternehmen oder Branchen bevorzugt werden. Die Maßnahmen müssen daher im Einklang mit den europäischen Wettbewerbsregeln stehen, zeitlich befristet sein und klare Ausstiegsregeln vorsehen.

„Alle Beteiligten dürfen bei ihren Reaktionen auf die Finanzkrise nicht vergessen, dass sich das Geschäftsmodell der Versicherungsindustrie in wesentlichen Punkten von dem der anderen Finanzdienstleister unterscheidet“, erklärt der Vorsitzende des PEIF, Henri de Castries, der auch Vorstandsvorsitzender der AXA ist und ergänzt: „Versicherungsunternehmen generieren nicht diese Art von systemischen Risiken, wie sie im Bankgeschäft entstehen.“

Das Versicherungsforum PEIF will das Vertrauen in den Finanzsektor wiederherstellen sowie ein stabiles und tragfähiges Finanzsystem schaffen. Die Mitglieder begrüßen daher die aktuelle Debatte über die Neuordnung des regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Rahmens im EU-Finanzsektor. Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.

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Nicolai Tewes
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