Sal. Oppenheim gewährt Arcandor neben Kapitalerhöhung 50-Millionen-Euro-Kredit

Hamburg

Sal. Oppenheim gewährt Arcandor neben Kapitalerhöhung 50-Millionen-Euro-Kredit

Schickedanz-Vermögensverwalter soll Middelhoff-Rücktritt gefordert haben

Die Hilfe der Privatbank Sal. Oppenheim für die Arcandor AG geht weit über das bisher bekannte Ausmaß hinaus. Wie das manager magazin in seiner am Freitag (24. Oktober) erscheinenden November-Ausgabe meldet, hat die Bank dem Handelskonzern über die Zeichnung einer Kapitalerhöhung in Höhe von 59 Millionen Euro hinaus einen Kredit über 50 Millionen Euro zugesagt. Aufgrund des Gesamtengagements von Sal. Oppenheim in Höhe von 109 Millionen Euro konnte Arcandor in der letzten Septemberwoche die dramatischen Kreditverhandlungen mit den Banken doch noch positiv abschließen, nachdem sich – wie manager magazin weiter schreibt – die zum Arcandor-Kreditkonsortium gehörende Royal Bank of Scotland geweigert hatte, dem Konzern über die Prolongierung eines bestehenden Kredits hinaus neues Geld zu leihen. Bayerische Landesbank und Dresdner Bank hatten 150 Millionen Euro frische Mittel zur Verfügung gestellt.

Wie es weiter in manager magazin heißt, ist das hohe Engagement von Sal. Oppenheim im Zusammenhang zu sehen mit einem Kredit über 550 Millionen Euro, den die Bank vor Jahren an die Arcandor-Großaktionärin Madeleine Schickedanz herausgereicht hatte. Ohne die aktuellen Hilfen für den Konzern wäre dieses mit Arcandor-Aktien besicherte Darlehen nach Darstellung von manager magazin gefährdet gewesen. Sal. Oppenheim will sich durch Aktienzukäufe von Schickedanz mit insgesamt 29,5 Prozent an Arcandor beteiligen.

Sal. Oppenheim bestätigte gegenüber manager magazin, dass das Institut dem Konzern ein Kreditangebot gemacht habe. Bankchef Matthias Graf von Krockow: „Wir glauben an das Unternehmen. Es ist solide finanziert und für die zukünftige Entwicklung gut aufgestellt.“

Der Vermögensverwalter von Madeleine Schickedanz, der eng mit Sal. Oppenheim zusammen arbeitende Immobilienentwickler Josef Esch, soll manager magazin zufolge auf eine Ablösung von Arcandor-Chef Thomas Middelhoff gedrängt haben. Esch dementiert das.

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