Studie „Cleantech Wachstumspfade“
München
Studie „Cleantech Wachstumspfade“
Deutsche Cleantech-Unternehmen auf Wachstumskurs
München, 21. Juli 2008 – Die Marktstudie „Cleantech-Wachstumspfade“ der Kommunikationsberatung Maisberger Whiteoaks bestätigt die positive Stimmung in der deutschen Cleantech-Industrie. Eine überragende Mehrheit der mehr als 100 befragten Unternehmen rechnet für die nächsten Jahre mit einer positiven Marktentwicklung und will in Personal, Forschung und neue Auslandsstandorte investieren. Eine wenig differenzierte Finanzierungsstrategie, Fachkräftemangel, unklare gesetzliche Rahmenbedingungen und die beginnende Marktkonsolidierung könnten sich dabei allerdings als Wachstumsbremsen erweisen.
Zum ersten Mal seit langer Zeit finden sich deutsche Unternehmen wieder an der Spitze eines neuen Technologiezyklus: Viele Experten sagen der Cleantech-Branche sogar eine Ablöse des Automobilsektors als Leitindustrie voraus. Was kann und muss die deutsche Cleantech-Branche tun, um diese führende Position zu halten? Diese Fragen beantwortet die aktuelle Studie von Maisberger Whiteoaks. Die Studienergebnisse im Überblick:
Wachstum an den Börsen vorbei: Der Cleantech-Markt entwickelt sich zum großen Teil noch außerhalb des offenen Kapitalmarktes.
Der Marktplatz wird voller: In den letzten 10 bis 15 Jahren lässt sich eine deutliche und kontinuierliche Intensivierung des Gründungsverhaltens feststellen. Günstige politische Rahmenbedingungen, staatliche Förderung, zunehmende Marktreife von Technologien und ein positives gesellschaftliches Klima sind die Treiber dieser Entwicklung.
Eine mittelständische Industrie auf dem Weg zu Cleantech-Konzernen: Während der Markt heute von mittelständischen Strukturen dominiert wird (50% der Unternehmen haben höchstens 10, weitere 30% höchstens 100 Mitarbeiter) lassen sich im oberen Marktsegment bereits Konsolidierungstendenzen erkennen.
Zuversicht und Aufbruchsstimmung: Fast 100% der Studienteilnehmer sehen die zukünftige Entwicklung ihres Unternehmens und ihres Marktes sehr positiv.
Marktchancen des Unternehmens in den nächsten drei Jahren. Quelle: Maisberger Whiteoaks, „Cleantech Wachstumspfade“
Kompromisslose Innovation: Die Marktteilnehmer forcieren, unabhängig von Segment und Unternehmensgröße, die Innovation. In der aktuellen Wachstumsphase wollen 57% zusätzliche Marktanteile auch durch die Entwicklung neuer Produkte erkämpfen, dies nicht nur in angestammten, sondern auch in neuen Segmenten.
In der Welt zu Hause: Deutschland und andere europäische Länder bilden die geschäftlichen Schwerpunkte der befragten Unternehmen. Aber auch in Asien (26%), den USA (30%), Afrika (9%) und Australien (7%) sind deutsche Cleantech-Unternehmen aktiv und wollen ihre internationale Präsenz weiter stärken.
Organisches Wachstum im Schatten der Konsolidierung: 96% der befragten Unternehmen geben an, auch ohne Fusionen und Zukäufe zukunftssicher zu sein. Unter den Großunternehmen ziehen jedoch knapp 48% Unternehmenszukäufe in Erwägung: Ein Beleg für die Grenzen organischen Wachstums und den beginnenden Konsolidierungsprozess im oberen Marktsegment.
Fusionen und Zukäufe im Cleantech-Markt. Quelle: Maisberger Whiteoaks, „Cleantech Wachstumspfade“
Der Wettbewerb wird härter: Größere Unternehmen rechnen mit einem härteren Wettbewerb: Die Sicherung und der Ausbau der Marktanteile ist für 80% die zentrale Herausforderung. Beinahe jeder zweite Befragte sieht Wettbewerbsdruck als Problem.
Steigerung unternehmerischer Schlagkraft hat für große Marktteilnehmer Priorität: Vor allem durch Optimierung der Know-how-Verwertung und den Aufbau einer effizienten Organisation. Externe Faktoren – Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter (47,6%) und die Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen (19%) – sind erfolgskritisch.
Die schützende Hand des Staates wollen sich vor allem die kleineren Anbieter erhalten: Sie sehen sich weniger unter Druck als Große und sehen die Sicherung günstiger politischer Rahmenbedingungen und die Aufnahme in öffentliche Förderprogramme als wichtige Aufgaben.
Cleantech ist eine Jobmaschine: 9 von 10 Unternehmen wollen ihr Personal – teilweise massiv – aufstocken. Die Beschäftigungsimpulse gehen dabei gleichermaßen von großen und kleineren Unternehmen aus.
Fachkräftemangel als ernste Bedrohung: 64% aller befragten Unternehmen bezeichnen Fachkräftemangel als Problem. Dabei ist die Situation der Großunternehmen besonders angespannt, insbesondere im F E-Bereich.
Folgen des Fachkräftemangels. Quelle: Maisberger Whiteoaks, „Cleantech Wachstumspfade“
Wachstumsfinanzierung aus der Portokasse: Obwohl 62% der Unternehmen in den nächsten Jahren einen hohen Investitionsbedarf sehen, setzen die Unternehmen auf klassisch mittelständische Finanzierungsinstrumente: Innenfinanzierung und Bankkredite. Das Interesse an alternativen Finanzierungsmodellen ist gering.
Ohne Staatsgeld geht es – noch – nicht bei vielen Cleantech-Unternehmen: Für 45% der Befragten spielt die staatliche Förderung nach wie vor eine substantielle Rolle im Finanzierungskonzept. Beibehaltung und Ausbau der Förderung ist denn auch der wichtigste Wunsch gerade kleinerer Unternehmen an die Politik. Effiziente, europaweite, rechtliche Infrastruktur wünschen sich dagegen vor allem größere Marktteilnehmer von der Politik.
Kommunikationsmix = Website + Messe scheint die Kommunikationsformel der Cleantech-Unternehmen zu sein. Instrumenten, die eine anspruchsvolle Planung und Steuerung sowie professionelle Marketing-Strukturen erfordern, insbesondere klassische Werbung, Public Relations und Public Affairs, messen die Befragten eine geringere Bedeutung bei.
„Die Cleantech-Unternehmen haben große Chancen, in den nächsten 20 Jahren zu der Leitbranche Deutschlands zu werden. Doch dazu bedarf es mehr als erstklassige Produkte und Technologien“, kommentiert Dr. Alexander Pschera, geschäftsführender Gesellschafter bei Maisberger Whiteoaks. „Eine differenzierte Finanzierungsstrategie, neue Ansätze in der Personalpolitik und eine aktive und nachhaltige Kommunikation mit allen relevanten Zielgruppen gehören zu den strukturellen Erfolgsvoraussetzungen der Branche“.
Um die vollständigen Studienergebnisse zu erhalten, wenden Sie sich bitte an cleantech@maisberger.com.
Maisberger Whiteoaks (www.maisberger.com ):
Maisberger Whiteoaks ist eine Kommunikationsberatung für High-Tech-Unternehmen und Dienstleister. Das Unternehmen wurde 1989 unter dem Namen Maisberger Partner gegründet. Es betreut Kunden aus den Bereichen Biotech, Cleantech, Finanzdienstleistung, HR / Weiterbildung, Industrie sowie IT und Telekommunikation – darunter Unternehmen wie Applied Materials, BrainNet Supply Management Group, Deutsche Telekom, Nemetschek, Salesforce.com, Telit und Unisys. Die Agentur gehört zu den Top 20 der deutschen PR- und Werbeagenturen im B2B-Bereich. Der Jahresumsatz 2007 lag mit 35 Mitarbeitern bei 3,5 Millionen Euro. Das internationale PR-Netzwerk Whiteoaks mit Partneragenturen in Dänemark, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, der Türkei, Osteuropa und den USA wurde 1999 ins Leben gerufen.
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