ThyssenKrupp im 1. Halbjahr 2008/2009
ThyssenKrupp im 1. Halbjahr 2008/2009
Konjunktureinbruch belastet Geschäftsentwicklung erheblich / Auftragseingang und Umsatz rückläufig / Konzernergebnis vor Steuern bei minus 215 Mio ? / Negatives Ergebnis für das Gesamtjahr erwartet
Die konjunkturellen Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Monaten erheblich verschlechtert. Der drastische Nachfrageeinbruch sowie stark nachgebende Preise auf den Märkten für Stahl, Edelstahl und internationale Werkstoffdienstleistungen sowie Rückgänge auf den internationalen Automobilmärkten und im zivilen Schiffbau belasteten das Geschäft bei ThyssenKrupp erheblich. Der Umsatz von ThyssenKrupp ging im 1. Halbjahr 2008/2009 um 16 % gegenüber dem Vorjahreswert zurück, der Auftragseingang um 25 %. Insbesondere das 2. Geschäftsjahresquartal wies dabei hohe Rückgänge auf.
Auch das Konzernergebnis vor Steuern verminderte sich im 1. Halbjahr deutlich auf minus 215 Mio ?. Belastet war es dabei durch wesentliche Sondereffekte in Höhe von 265 Mio ?, insbesondere Vorlaufkosten für die neuen Werke in Brasilien und den USA in Höhe von 109 Mio ?. Daneben fielen Wertberichtigungen auf das Sachanlagevermögen sowie Restrukturierungsaufwendungen an.
Bei Steel fiel das Ergebnis sowohl im 2. Quartal als auch im Halbjahr noch positiv aus, während Stainless in beiden Quartalen einen Verlust verzeichnete. Die Ergebnisse von Stainless und Services waren im 1. Halbjahr zusätzlich durch Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen betroffen. Auf Grund beträchtlicher Belastungen bei den Werften und rückläufiger Geschäfte im Automobil- und Baumaschinenbereich musste auch Technologies im 2. Quartal einen Verlust hinnehmen, während die ersten sechs Monate positiv abgeschlossen werden konnten. Einen guten Ergebnisbeitrag erzielte Elevator; in allen Business Units konnten die Erträge gesteigert werden. Services beendete das 1. Halbjahr mit einem Verlust.
Kennzahlen für das 1. Halbjahr 2008/2009:
Der Auftragseingang ging im Vergleich zum 1. Halbjahr 2007/2008 um 25 % auf 20,5 Mrd ? (Vorjahr: 27,4 Mrd ?) zurück.
Der Umsatz fiel um 16 % auf 21,4 Mrd ? (25,5 Mrd ?).
Das EBITDA erreichte 906 Mio ? nach 2.280 Mio ? im Vorjahr.
Das Ergebnis vor Steuern betrug minus 215 Mio ?, im Vorjahr waren es 1.388 Mio ?.
Das Ergebnis vor Steuern und vor wesentlichen Sondereffekten betrug 50 Mio ? (Vorjahr: 1.499 Mio ?).
Das Ergebnis je Aktie verminderte sich von 1,85 ? auf minus 0,35 ?.
Die Netto-Finanzschulden beliefen sich zum 31. März 2009 auf 3.687 Mio ?. Am 30. September 2008 bestanden Netto-Finanzschulden in Höhe von 1.584 Mio ?. Am 31. März 2008 betrugen die Netto-Finanzschulden 1.988 Mio ?.
Kennzahlen für das 2. Quartal 2008/2009:
Der Auftragseingang ging im Vergleich zum 2. Quartal 2008/2009 um 46 % auf 7,6 Mrd ? (Vorjahr: 14,1 Mrd ?) zurück.
Der Umsatz fiel um 25 % auf 9,9 Mrd ? (13,2 Mrd ?).
Das EBITDA erreichte 142 Mio ? nach 1.197 Mio ? im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Das Ergebnis vor Steuern betrug minus 455 Mio ?, im Vorjahr waren es 742 Mio ?.
Das Ergebnis vor Steuern und vor wesentlichen Sondereffekten betrug ?283 Mio ? (Vorjahr: 784 Mio ?).
Das Ergebnis je Aktie verminderte sich von 1,00 ? auf minus 0,71 ?.
Für das Geschäftsjahr 2008/2009 erwartet ThyssenKrupp einen deutlichen Rückgang bei Auftragseingang und Umsatz. Dies wird sich im Ergebnis niederschlagen. Positive Effekte aus rückläufigen Einsatzstoffpreisen, die sich vor allem im 2. Halbjahr einstellen werden, können die Preis- und Mengenrückgänge nur teilweise kompensieren.
ThyssenKrupp geht davon aus, das laufende Geschäftsjahr mit einem negativen Ergebnis vor Steuern und vor wesentlichen Sondereffekten ? Restrukturierungsaufwand, Projektkosten und Impairment-Abschreibungen ? abzuschließen. In Abhängigkeit von der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wird ein negatives Ergebnis vor Steuern und vor wesentlichen Sondereffekten in mittlerer bis höherer dreistelliger Millionen-Euro-Größe erwartet. Zur Bewältigung der Krise setzt ThyssenKrupp im laufenden Geschäftsjahr ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Kostensenkung um. Zusätzlich wird der Konzern strategisch neu geordnet. Diese Maßnahmen werden entscheidend dazu beitragen, die künftige Ertragskraft des Konzerns erheblich zu stärken. Weiterhin wird durch zielgerichtete Anpassungen des Umlaufvermögens die Kapitalbindung signifikant reduziert. Maßnahmen zur Reduktion bzw. Verschiebung des Investitionsprogramms werden umgesetzt.
Der vollständige Zwischenbericht steht in deutscher und englischer Sprache im Internet unter http://www.thyssenkrupp.comals Online-Version und zum Download bereit.
Mit 53,4 Mrd Euro Umsatz und 199.374 Mitarbeitern in über 70 Ländern gehört ThyssenKrupp zu den großen Industrie- und Technologiekonzernen weltweit. Das Unternehmen besetzt im internationalen Maßstab TOP-Marktpositionen. Die Schwerpunkte Stahl, Industriegüter und Dienstleistungen mit ihren fünf Segmenten – Steel, Stainless, Technologies, Elevator und Services – markieren die Kompetenzfelder des Konzerns.
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Dr. Jürgen Claassen
Communications, Strategy Technology
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