Weltfrauentag am 8. März
Weltfrauentag am 8. März
Gleich dauert länger
Allianz Dienstfahrzeuge fahren auch 2009 klimaneutral: Der Versicherer gleicht die von der Firmenflotte verursachten Kohlendioxid-Emissionen durch Investitionen in Windkraft aus.
1919 erhalten Frauen in Deutschland nicht nur das aktive und passive Wahlrecht, der Arbeitskräftemangel beschleunigt auch ihren Weg in die Erwerbstätigkeit. Die Allianz, zu dieser Zeit bereits der größte deutsche Versicherer, modernisiert in der ersten Hälfte der 1920er Jahre mittels neuer Bürotechnik ihre Arbeitsabläufe. Von da ab übernehmen Frauen (oft eher schlecht bezahlte) Arbeiten an den neuen Schreib-, Buchungs-, Lochkarten- und Adressiermaschinen.
Die Einstellung von Mitarbeiterinnen stellt ganz neue Anforderungen an die Personalführung: Unter anderem erhalten die „Fräuleins“ – wie sie damals genannt werden – eigene Büros. Die Trennung der Geschlechter geht sogar so weit, dass Männer und Frauen zu unterschiedlichen Zeiten zur Arbeit kommen müssen, um „sittlichen Gefährdungen“ vorzubeugen. Den Schreibabteilungen steht zwar meist eine Frau vor, bis Frauen jedoch auch in anderen Abteilungen in Führungspositionen aufsteigen können, gehen noch einige Jahrzehnte ins Land.
Nationalsozialistische Ideologie: „Frau und Mutter“
Der Nationalsozialismus macht die Errungenschaften der Frauen zwischenzeitlich zunichte. Im nationalsozialistischen Deutschland haben Frauen vor allem Mutter zu sein. Statt des Internationalen Frauentags wird der Muttertag als offizieller Feiertag im Mai eingeführt, der Frauenanteil in der Allianz verringert sich zunächst bis Kriegsbeginn.
Das ideologische Postulat von „Frau und Mutter“ wird im Zweiten Weltkrieg jedoch schnell zur Makulatur. Frauen und Rentner werden zur Stütze der Allianz in der Kriegswirtschaft.
Gleichberechtigung 1949 im Grundgesetz verankert
Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert erstmals explizit die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Verfassung. Ungeachtet dieses formalen Fortschritts und obwohl in der Wirtschaftswunderzeit der Fünfziger Jahre Frauen dringend als Arbeitskräfte gebraucht werden, müssen sie noch bis 1958 ihren Ehemann um Erlaubnis bitten, wenn sie arbeiten wollen.
Bei der Allianz sind Frauen weiterhin vor allem als Sekretärinnen, Stenotypistinnen, Reinigungs- und Küchenkräfte oder in den Lochkartenabteilungen tätig. Doch 1956 ist es so weit: Eva von Grumbkow schafft den Aufstieg in den Olymp und wird die erste Prokuristin bei der Allianz. Acht Jahre lang bleibt sie die einzige Prokuristin am Hauptsitz in München und leitet die Abteilung Buchhaltung und Statistik der Unfallbranche und des Deutschen Luftpools.
Ebenfalls in den 1950ern entdeckt die Allianz Frauen als Kundinnen. Das Bild der Kundin ist allerdings sehr traditionell, wie in einem Reklamefilm für die Lebensversicherung deutlich wird: Hans, der Protagonist des Werbespots, bekommt selbstverständlich die Ausbildungsversicherung angeboten, für die weibliche Darstellerin Barbara hingegen bleibt nur die Aussteuerversicherung.
Bewusstseinswandel ab den Siebziger Jahren
In den Siebziger Jahren kommt es zu einem Bewusstseinswandel quer durch alle Gesellschaftsschichten, der sich allmählich auch auf die Allianz auswirkt. 1974 arbeiten in der Hauptverwaltung der Allianz 1244 Mitarbeiter, davon 489 Frauen. Von den 71 Prokuristenstellen ist allerdings nur eine mit einer Frau besetzt, dafür überwiegen Frauen in den beiden niedrigst dotierten Angestelltengruppen (67 Prozent).
Blättert man jedoch in der damaligen Mitarbeiterzeitschrift „Unser Adler“, fallen Diskussionsbeiträge zu den gesellschaftlichen Veränderungen, dem sich verschärfenden Generationenkonflikt und der Gleichberechtigung im Unternehmen ins Auge.
Ein Meilenstein ist zudem die Entscheidung für flexible Arbeitszeiten, die bei einer Betriebsversammlung der Allianz im Jahr 1970 gefällt wird. Weitere Flexibilisierungen wie die Einführung von Teilzeitarbeit und die massive Erhöhung der Zahl von Kindergartenplätzen führen in den Achtziger- und Neunzigerjahren schließlich dazu, dass der Frauenanteil der Beschäftigten bei der Allianz auf über 50 Prozent ansteigt.
Auch heute noch Nachholbedarf
„Solange wir einen Frauentag feiern müssen, bedeutet das, dass wir keine Gleichberechtigung haben“, wurde Viviane Reding, EU-Kommissarin für Information, Gesellschaft und Medien, 2008 im „Tagesspiegel“ zitiert. Auch wenn sich seit dem ersten internationalen Frauentag 1911 einiges getan hat, sprechen aktuelle Statistiken noch immer eine eindeutige Sprache.
In sämtlichen Branchen sind Frauen vor allem in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert. Weltweit sind nur rund 22 Prozent der Führungskräfte Frauen, obwohl sie rund die Hälfte aller Hochschulabsolventen stellen; in Europa liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte bei 17 Prozent und in Deutschland sogar noch darunter, bei 15 Prozent.
Flexiblere Arbeitsmodelle gefragt
Bei der Allianz sind in den letzten Jahren immer mehr Frauen in Führungspositionen gelangt. Doch noch sieht man Nachholbedarf. Die Allianz Gruppe hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, im Rahmen ihrer Diversity-Strategie den Anteil von Frauen in Top-Positionen deutlich zu steigern. Der Vorstand der Allianz SE hat im vergangenen Jahr unter anderem beschlossen, den Anteil von Frauen im „Talent Pool“ auf 30 Prozent zu erhöhen und zu entsprechenden Maßnahmen aufgerufen.
Für die Allianz Deutschland AG betont Personalvorstand Dr. Wolfgang Brezina: „Wir sind uns der Bedeutung des Themas bewusst und es hat hohe Priorität. Wir versuchen unter anderem, durch Angebote beispielsweise zur Kinderferienbetreuung und flexible Arbeitszeitmodelle Frauen zu erleichtern, Beruf und Familie besser miteinander zu vereinbaren. Eine Familie zu haben, darf auch für Frauen kein Hindernis für eine Führungskarriere sein.“
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.
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