Wirtschaftskrise betrifft auch Menschen in Behindertenwerkstätten
Wirtschaftskrise betrifft auch Menschen in Behindertenwerkstätten
„Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales weiß nicht, wie es in den Behindertenwerkstätten wirklich aussieht“, erklärt Ilja Seifert, behindertenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zu den Antworten des Ministeriums auf zwei schriftliche Anfragen zu den Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die rund 700 Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und die dort tätigen rund 270.000 Menschen mit Behinderungen. „Staatssekretär Lersch-Mense meint, dass die Werkstätten und die darin tätigen Menschen mit Behinderungen von der Wirtschaftskrise nicht betroffen sind. In meinen Gesprächen mit den Vertretern der Werkstätten wurde deutlich, wie dramatisch die Situation für die Betroffenen zum Teil schon ist.“ Seifert:
„‚Werkstattbedürftige Menschen mit Behinderungen‘ haben einen sicheren Platz in der zugewiesenen Werkstätte. Das genügt aber nicht. Durch wegbleibende Aufträge sind sie zunehmend zur Untätigkeit verurteilt und die aus den Erlösen zu zahlende ‚Lohnzahlung‘ von durchschnittlich 158 Euro pro Monat sinkt in vielen Fällen auf das Mindestentgelt von 73 Euro. Damit einher gehen für viele Betroffene psychische Probleme. Auch die Werkstätten selbst sind durch die Auftragsrückgänge in ihrer Substanz gefährdet.
Menschen mit Behinderungen sind in vielen Bereichen schon Opfer der Krise, auch wenn es durch ihre Unterbringung in Sondereinrichtungen nicht so offensichtlich ist. Es wird Zeit, dass die Bundesregierung sich endlich mehr um deren Probleme kümmert.“
F.d.R. Christian Posselt
Pressesprecher
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