Wissenschaftsjahr der Mathematik
Wissenschaftsjahr der Mathematik
„Allianz ist stark in der Mathematik verwurzelt“
2008 ist Wissenschaftsjahr der Mathematik. Auch in der Versicherungswirtschaft spielt die Mathematik eine bedeutende Rolle. Gerhard Rupprecht, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG und selbst Mathematiker, spricht über Verfahren und Vertrauen.
Gerhard Rupprecht: „Mathematiker sind bei Versicherungen in allen Fachbereichen zu finden“
Herr Dr. Rupprecht, von acht Vorständen der Allianz Deutschland AG sind drei Mathematiker. Dies ist kein Zufall, oder?
Gerhard Rupprecht: Nein, denn das Kerngeschäft der Allianz ist durch die starke Verwurzelung in der Mathematik geprägt. Dementsprechend viele Mathematiker beschäftigen wir – in Deutschland sind 1200 Mitarbeiter der Allianz Gruppe Mathematiker, davon etwa die Hälfte bei der Allianz Deutschland AG. Dies prägt in gewisser Weise auch die Denkweise unseres Unternehmens.
In welchen Unternehmensbereichen finden sich die meisten Mathematiker?
Rupprecht: Heute finden Sie Mathematiker in allen Bereichen bis hin zum Vertrieb. Die klassischen Arbeitsgebiete für Mathematiker sind aber das Aktuariat, das Risikomanagement, das Investmentmanagement, aber natürlich auch Rechnungswesen, Controlling und die IT. Die hohe Anzahl an Mathematikern in unserem Unternehmen zeigt, wie eng die Mathematik in unsere Geschäftsprozesse eingebunden ist.
Wie kann man sich das vorstellen?
Rupprecht: Unsere Aufgabe als Versicherungsunternehmen ist es, unseren Kunden Risiken abzunehmen. Dabei geht es nicht mehr allein um die klassischen Versicherungsrisiken. Heutzutage gilt es auch, die komplexen Risiken der Kapitalanlage zu steuern oder das Entstehen ganz neuer Risiken zu modellieren – denken Sie beispielsweise an demographische Veränderungen oder den Klimawandel.
Sind das nicht eher Themen für Soziologen beziehungsweise Meteorologen?
Rupprecht: Diese Professionen brauchen Sie sicher auch. Aber als Versicherer benötigen wir mathematische Verfahren, um Risikomodelle für Kapitalmärkte, Naturkatastrophen oder die künftige Sterblichkeitsentwicklung bauen zu können.
Welche Bereiche der Mathematik werden dabei angewandt?
Rupprecht: Auf unsere Mathematiker warten Probleme aus dem Gebiet der stochastischen Differentialgleichungen, aus der Extremwerttheorie oder aus der Optimierung. Die daraus entstehenden komplexen Risikomodelle sind Grundlage für unsere unternehmerischen Entscheidungen. Denn wir müssen genügend Kapital vorhalten, um auch bei extrem seltenen Schadenereignissen, zum Beispiel Naturkatastrophen, alle Ansprüche der Versicherungsnehmer bedienen zu können.
Mit welchen Wahrscheinlichkeiten kalkulieren Sie?
Rupprecht: Wir halten genügend Kapital vor, dass wir auch ein Schadenereignis, das sich nur einmal in tausend Jahren ereignet, abfedern können. Das verlangt auch das Vertrauen, das uns unsere Versicherungsnehmer entgegenbringen.
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.
Kontakt für Presse
Christian Teichmann
Allianz Deutschland AG
+49.89.3800-7578339523