ZEIT-Plagiat: Es geht auch ohne große Kohle
ZEIT-Plagiat: Es geht auch ohne große Kohle
* Ohne große Kohle: Gefälschte ZEIT Produkt solidarischen Engagements
* Attac begrüßt Haltung des ZEIT-Verlags zu Plagiat
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac begrüßt die Entscheidung des ZEIT-Verlages, nicht gegen das von den Globalisierungskritikern gestaltete ZEIT-Plagiat zu klagen. „Insbesondere das Lob von ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo für die hohe Qualität unserer Fälschung freut uns sehr“, sagte Jutta Sundermann, „ZEIT-Redakteurin“
und Mitglied des Koordinierungskreises von Attac. In einem Punkt irre di Lorenzo in seiner Einschätzung allerdings: „Es geht auch ohne große Kohle. Unsere ZEIT ist ganz überwiegend das Produkt ehrenamtlichen Engagements. Was wir mit solidarischem Einsatz erreichen können, das haben die Attac-Aktiven an diesem Wochenende eindrucksvoll bewiesen.“
Weder die Redaktion noch die Autorinnen und Autoren der von Attac gestalteten ZEIT haben Geld für ihren Einsatz erhalten. Das Layout und die Online-Ausgabe sind im Bundesbüro von Attac entstanden, eine externe Agentur wurde nicht beauftragt. Verteilt wurde die Sonderausgabe von den zahlreichen Aktiven der Ortsgruppen des globalisierungskritischen Netzwerkes. Für Attac Deutschland fallen lediglich die Kosten für Druck und Versand der Zeitung an. Diese liegen – einschließlich der am Montag erscheinenden Taz-Beilage – bei rund 15.000 Euro und sind fast durch Spenden gedeckt. „Die Reaktionen auf unseren aus Geheimhaltungsgründen nur im kleinen Kreis gestreuten Spendenaufruf waren überwältigend“, berichtete Jutta Sundermann.
Aktivistinnen und Aktivisten des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac hatten am Samstag in mehr als 90 Städten eine gefälschte Ausgabe der bekannten Wochenzeitung DIE ZEIT verteilt. Statt der Meldungen von gestern verkündet das täuschend echt gestaltete Plagiat Nachrichten aus einer Zukunft, in der wichtige Vorschläge der Globalisierungskritiker bereits umgesetzt sind.
„ZEIT-Redakteur“ und Attac-Aktivist Fabian Scheidler: „Jetzt geht es darum, mit vereinten Kräften dafür zu sorgen, dass möglichst viele unserer Nachrichten wahr werden. Dafür gehen wir am Samstag auf die Straße – damit der 28. März 2009 wirklich ein Aufbruch der Zivilgesellschaft wird, wie in unserer ZEIT vom 1. Mai 2010 zu lesen ist.“
Unter dem Motto „Wir zahlen nicht für eure Krise“ ruft Attac Deutschland gemeinsam mit einem breiten gesellschaftlichen Bündnis für den kommenden Samstag zu Demonstrationen in Frankfurt am Main und Berlin auf.
Für Rückfragen:
* Fabian Scheidler, ZEIT-Redaktion, Tel. 0151-2173 9858
* Jutta Sundermann, ZEIT-Redaktion, Tel. 0175- 866 6769
Im Internet:
* Online-Ausgabe der ZEIT: http://www.die-zeit.net
* Druckausgabe der ZEIT zum kostenlosen Download: http://www.die-zeit.net/pdf
* Demonstrationen am 28. März: http://www.28maerz.de http://www.kapitalismuskrise.org
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