Zertifikate: Branche kämpft beim Anleger um Vertrauen
Zertifikate: Branche kämpft beim Anleger um Vertrauen
Die Zertifikateanbieter haben aus Fehlern gelernt. Sie informieren die Kunden deutlich besser als vor der Finanzkrise. Das beweist der Emittenten-Check von Steria Mummert Consulting. Er zeigt: Die Branche kämpft intensiv darum, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Keine einfache Aufgabe, denn spätestens seit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im vergangenen Herbst haben viele Anleger erkannt: Auch angeblich sichere Papiere können zum Totalverlust führen.
Das Schlusslicht des SMC-Zertifikaterankings von 2007 fehlt beim aktuellen Check: Lehman Brothers. Schon vor dem Crash galt die amerikanische Investmentbank als Problemfall. Sie fiel im Transparenzranking mit nur 21 von 100 möglichen Punkten durch und landete abgeschlagen auf dem letzten Platz. Zu spärlich versorgte die Bank ihre Anleger mit Informationen.
So schlecht wie Lehman schnitt dieses Mal keiner der untersuchten Zertifikateanbieter ab. Insgesamt 33 Emittenten wurden im vergangenen Herbst unter die Lupe genommen. Sie decken 95 Prozent des Marktes ab. Dabei konzentrierte Steria Mummert Consulting seine Untersuchung vor allem auf die Transparenz und den Service der Häuser. Zudem wurde die Produktqualität exemplarisch anhand eines Bonus- und Garantiezertifikates geprüft. Immerhin 16 Anbieter erfüllten den strengen Kriterienkatalog zu mehr als 50 Prozent und erzielten über 60 Punkte. Zum Vergleich: 2007 schnitten nur neun Emittenten so gut ab.
„Die Zertifikateanbieter haben aus der Krise gelernt. Sie informieren ihre Kunden jetzt deutlich besser als vor einem Jahr – auch, weil sie von ihren Kunden immer stärker in die Pflicht genommen werden“, sagt Stefan Naumann, Principal Consultant bei Steria Mummert und Leiter der Studie. Denn die Anleger haben ebenfalls ihre Lehren aus der Krise gezogen und sind bereit, sich gründlicher zu informieren. Nicht immer machen die Emittenten es ihnen dabei allerdings leicht. „Der Service ist bei vielen Unternehmen noch ausbaufähig. Zum Beispiel bei der Beantwortung von Kundenanfragen per E-Mail oder Telefon können die Anbieter besser werden“, so das Fazit von Stefan Naumann. Auch bei der Benutzerfreundlichkeit des Internetangebots sieht er noch Potenzial. Per Mausklick schnell an alle relevanten Informationen zu kommen, das wünschen sich viele Anleger bis heute vergebens.
Kontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de
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