Zimmermann: ‚Obama kann zerstörtes Vertrauen wiederherstellen‘

Berlin

Zimmermann: „Obama kann zerstörtes Vertrauen wiederherstellen“

Neuer US-Präsident steht wirtschaftspolitisch vor kaum lösbaren Aufgaben

DIW-Präsident Klaus Zimmermann erwartet, dass der gewählte amerikanische Präsident Obama das Vertrauen in das globale Finanzsystem wiederherstellen kann. „Im Kern der gegenwärtigen internationalen Finanzkrise stehen fehlende Glaubwürdigkeit und mangelndes Vertrauen in das globale Finanzsystem“, sagte DIW-Präsident Klaus F. Zimmermann am Wahlabend in Washington DC. „Barack Obama hat in seinem Wahlkampf ökonomische Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit bewiesen. Er kann wesentlich mithelfen, dass das Vertrauen in das marktwirtschaftliche System zurückgewonnen werden kann.“

Der neue US-Präsident stehe allerdings vor kaum lösbaren Aufgaben. „Sein Ziel einer gerechteren Gesellschaft droht an den harten Realitäten der Finanzmarktkrise und ihren Folgen für das amerikanische Staatsbudget und die Konjunktur zu zerschellen“, so Zimmermann. „Die Fähigkeit, Rat anzunehmen und dabei auch hoch qualifizierte Wissenschaftler einzubeziehen, zeichnet den künftigen Präsidenten allerdings aus.“ Von ihm seien unkonventionelle und undogmatische Initiativen zu erwarten. Er verfolge einen kooperativeren und pragmatischen Politikstil, der allerdings von Europa und insbesondere Deutschland größere Anstrengungen in sicherheitspolitischen Fragen abverlangen werde.

Als zentrale wirtschaftspolitische Themen, denen sich die neue amerikanische Regierung stellen müsse, nannte DIW-Chef Zimmermann die Finanzkrise und die internationale Finanzordnung, die Rezessionsbekämpfung, die Reform des amerikanischen Gesundheitssystems, Klimaschutz und Energieversorgung, die Handelspolitik sowie die Neuordnung der Zuwanderungspolitik in den USA.

Renate Bogdanovic
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